# taz.de -- Schleppend ausgezahlte Coronahilfen: Altmaiers Verantwortung
       
       > Immer noch warten zu viele Gewerbetreibende auf die versprochenen Hilfen.
       > Bundeswirtschaftsminister Altmaier muss jetzt Wort halten.
       
 (IMG) Bild: Muss seine Versprechen bzgl. der Coronahilfen halten: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier
       
       Auf Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier entlädt sich der Frust über
       das wirtschaftliche Desaster, in das die Coronakrise Geschäftsleute und
       Selbstständige gestürzt hat. Ungerecht ist das keineswegs. Die
       Bundesregierung hat schnelle Hilfe zugesagt und viel Geld dafür zur
       Verfügung gestellt. Das war und ist richtig. Aber bei der Abwicklung hakt
       es gewaltig. Dafür ist der Christdemokrat verantwortlich.
       
       Etliche, denen der Umsatz komplett weggebrochen ist, warten noch immer auf
       die versprochene Unterstützung. Friseur:innen, Gastwirt:innen,
       Händler:innen und viele andere sind verzweifelt, weil sie nicht wissen,
       ob oder wie es für sie weitergeht. Sie sitzen auf Rechnungen, die sie nicht
       bezahlen können. Unter Altmaiers Regie wurden für potenzielle
       Empfänger:innen hohe bürokratische Hürden aufgestellt, etwa
       umfangreiche Nachweispflichten. Das Geld kommt zu langsam an – auch wenn
       die mehr als 6 Milliarden für November und Dezember ausgezahlten Hilfseuro
       viel erscheinen.
       
       Altmaier selbst hat sich für Verzögerungen entschuldigt. Aber von
       Lippenbekenntnissen hat niemand etwas, er muss schleunigst für
       Verbesserungen sorgen. Mit zweieinhalbstündigen PR-Veranstaltungen wie dem
       Wirtschaftsgipfel am Dienstag, bei dem 40 Verbandsvertreter:innen
       Kurzstatements abgeben dürfen, macht der Minister es nicht besser. Das
       wirkt wie Hohn. Die [1][Milliarden-Hilfen] für die [2][Fluglinie] Lufthansa
       oder den weltgrößten Reisekonzern TUI gingen rasant über die Bühne, aber
       die Ladenbesitzerin um die Ecke oder der Programmkinobetreiber werden
       vertröstet.
       
       Der [3][Wirtschaftsminister] verspricht Vereinfachungen und Verbesserungen
       wie einen Härtefallfonds. Hoffentlich hält er Wort. Wenn nicht, ist das
       nicht nur für die Geschäftsleute fatal. Ausbleibende Unterstützung hat
       Folgen: In den Innenstädten wird es noch weniger konzernunabhängige
       Händler:innen, Cafés und Restaurants geben, in Branchen wie dem Tourismus
       beschleunigen sich die Konzentrationsprozesse.
       
       16 Feb 2021
       
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