# taz.de -- Bidens Hunde müssen gehen: The Major problem
       
       > Nach zwei Monaten müssen „Major“ und „Champ“ das Weiße Haus wieder
       > verlassen. Es gab Vorfälle, bei denen Angestellte gebissen wurden.
       
 (IMG) Bild: Schäferhund Major läuft über den Südrasen vor dem Weißen Haus
       
       Hunde sind wie Autos, gerade in Pandemiezeiten. Sie versprechen zugleich
       Sicherheit, Geborgenheit und einen Hauch Freiheit und Ausbruch aus dem
       Coronaknast.
       
       Hunde koexistieren als Haustiere mit Menschen – ohne Menschen gäbe es sie
       nicht. Wenn Hunde mit Menschen nicht klarkommen, müssen die Hunde weg,
       nicht die Menschen. Das musste nun sogar [1][US-Präsident Joe Biden
       erfahren]. Seine Schäferhunde Champ (Jahrgang 2008) und Major (Jahrgang
       2018), [2][die sogar schon über einen Wikipedia-Eintrag verfügen], wurden
       zumindest vorübergehend aus dem Weißen Haus ausquartiert und zu Freunden
       nach Delaware gebracht. [3][Major habe NBC News zufolge am 8. März einen
       Sicherheitsbeamten in die Hand „gekniffen]“. Schon vorher war der Jungspund
       durch Anspringen und Anbellen von Personal aufgefallen.
       
       Auf Beißvorfälle gab es kürzlich [4][in der taz eine interessante
       Perspektive]. Ein Kind hatte gefragt: Warum müssen Hunde an die Leine,
       Katzen dagegen nicht? Eine Hundetrainerin antwortete: „Hunde müssen an die
       Leine, weil viele Menschen Angst vor Hunden haben.“ Und das kann ich
       insofern bestätigen, als ich zu diesen Menschen gehöre, was innige
       Zuneigung zu einzelnen Hunden nicht ausschließt.
       
       ## Weder Autos noch Hunde verantwortlich
       
       Ich habe auch Angst vor Autos, obwohl ich manchmal gern eines fahre. Auf
       die naive Frage: Warum dürfen Autos nicht durch die Stadt rasen – [5][nicht
       dass sie das nicht Nacht für Nacht vor meiner Haustür täten!] –, wäre die
       Antwort „weil Menschen Angst vor Autos haben“ wohl wenig konsensfähig.
       
       Es sind eben weder die Autos noch die Hunde verantwortlich, sondern die
       Menschen, die die Leine beziehungsweise das Gaspedal loslassen.
       Autofahrer:innen müssen eine nicht billige Prüfung zur Führung eines
       Fahrzeugs ablegen, Hundebesitzer:innen in Deutschland dagegen nur in
       wenigen Landesteilen. [6][Joe Biden hat dabei nach eigener Aussage so etwas
       wie einen Hundeführerschein], er hat Schäferhunde trainiert, seit er klein
       war.
       
       Hilft aber alles nichts. Den Hunden geht es im beschaulichen Delaware
       wahrscheinlich besser. Und ihr menschlicher Vorgänger im Weißen Haus hat
       deutlich Schlimmeres angerichtet, als Major es je könnte – und war deutlich
       schwerer wieder zu entfernen.
       
       12 Mar 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Erster-Tierschutzhund-im-Weissen-Haus/!5743335
 (DIR) [2] https://en.wikipedia.org/wiki/Champ_and_Major
 (DIR) [3] https://www.today.com/pets/biden-s-dogs-back-delaware-after-recent-incident-white-house-t211146
 (DIR) [4] /Kinder-fragen-die-taz-antwortet/!5734355
 (DIR) [5] https://www.tagesspiegel.de/berlin/corona-raser-nutzen-leere-strassen-zahl-der-illegalen-autorennen-in-berlin-nimmt-drastisch-zu/25794944.html
 (DIR) [6] https://www.politico.com/story/2008/12/bidens-name-new-puppy-016857
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ambros Waibel
       
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