# taz.de -- Maßnahmen gegen Corona in Berlin: Kitas wieder im Notbetrieb
       
       > Der Berliner Senat verschärft die Kontaktbeschränkungen. Der
       > Landeselternausschuss Kita kritisiert die Rückkehr zur Notbetreuung.
       
 (IMG) Bild: Ab Donnerstag müssen die Berliner Kitas wieder im Notbetrieb öffnen. Nicht allen gefällt das
       
       BERLIN taz | Ab heute gelten in Berlin neue Maßnahmen zur Eindämmung der
       Coronapandemie. Dazu gehören die Rückkehr zur Kita-Notbetreuung und
       [1][strengere Kontaktbeschränkungen]. Der Senat ruft dazu auf, die eigene
       Wohnung nur noch aus „triftigen Gründen“ zu verlassen.
       
       Was ein triftiger Grund ist, wird nicht näher beschrieben. Weil die
       [2][Sieben-Tage-Inzidenz] laut dem Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin
       seit dem 25. März bei über 100 liegt, hatte der Senat die Verschärfungen in
       der vergangenen Woche beschlossen.
       
       Mit den neuen Bestimmungen werden in Kitas ab Donnerstag, dem 8. April, nur
       noch Kinder betreut, von denen mindestens ein Elternteil in einem
       sogenannten systemrelevanten Beruf arbeitet oder die bei alleinerziehenden
       Eltern aufwachsen.
       
       Der Landeselternausschuss Kindertagesstätten Berlin (Leak) kritisiert diese
       Rückkehr zur Notbetreuung. „Es werden Instrumente aus der Anfangszeit der
       Pandemie angewendet, ohne diese an die tatsächlichen Gegebenheiten
       anzupassen“, heißt es in einer [3][Stellungnahme des Leak].
       
       Weil die Inzidenz der 0- bis 4-Jährigen niedriger sei als der
       durchschnittliche Inzidenzwert, hält der Leak die Einstellung des
       Kita-Regelbetriebs für unbegründet: „Vielmehr handelt es sich um eine
       willkürliche Maßnahme zur Reduzierung der allgemeinen Inzidenz, bei der der
       Einfachheit halber auf die Gruppe zurückgegriffen wird, die ihre Interessen
       selbst nicht nach außen vertreten kann und daher eigentlich besonders
       schutzwürdig ist.“
       
       ## Nichts Neues für Schulen
       
       Der Leak verlangt vom Senat, dass mit den angekündigten Coronatests für
       Kitakinder Mitte April das Kriterium der Systemrelevanz aufgehoben und
       durch das Testen der Kitakinder ersetzt wird.
       
       Zu den Forderungen des Leak gehört auch, dass Kitas in Eigenverantwortung
       Schnelltests organisieren dürfen, falls der Senat bis Mitte April nicht
       ausreichend Tests zur Verfügung stellen kann. Außerdem fordert er die
       Erhöhung der Kinderkrankentage.
       
       Einschränkungen in Schulen wurden noch nicht beschlossen, der Senat will
       das diese Woche prüfen.
       
       Neben der Kita-Notbetreuung gelten neue Kontaktbeschränkungen für private
       Treffen. Tagsüber zwischen 5 und 21 Uhr sind Treffen zwischen zwei
       Haushalten im Freien erlaubt, maximal dürfen daran fünf Personen
       teilnehmen. Drinnen darf sich ein Haushalt mit einer weiteren Person
       treffen. Als Haushalt gilt auch ein Paar, Kinder unter 14 Jahren zählen
       nicht mit.
       
       Nachts zwischen 21 und 5 Uhr ist der Aufenthalt draußen maximal zu zweit
       erlaubt, in geschlossenen Räumen darf man sich nur mit dem eigenen Haushalt
       aufhalten. Kinder unter 14 Jahren, die die eigenen sind, dürfen dabei sein,
       auch wenn sie nicht dem eigenen Haushalt angehören. Obdachlose Menschen
       dürfen sich maximal zu zehnt treffen.
       
       6 Apr 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Kontaktbeschraenkungen-in-Berlin/!5763951
 (DIR) [2] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5764093
 (DIR) [3] http://www.leak-berlin.de/files/beak-cw/user_upload/LEAK_Stellungsnahme_01.04.2021.pdf
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicole Opitz
       
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