# taz.de -- CDU nach Wahl in Sachsen Anhalt: Wieder obenauf
       
       > Die CDU jubelt über den großen Erfolg bei der Wahl in Sachsen-Anhalt.
       > Parteichef Laschet sieht das Ergebnis als Omen für die Bundestagswahl.
       
 (IMG) Bild: Freuen sich um die Wette: Paul Ziemiak, Armin Laschet und Reiner Haseloff (v.l.)
       
       BERLIN taz | Sven Rosomkiewicz steht vor dem Landtag in Magdeburg, als er
       an sein Handy geht. Am Montagmittag sollen der 35-Jährige und andere
       künftige Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt eine
       Einführung in ihre neue Arbeit bekommen. Man hört durch das Telefon fast,
       wie der Mann strahlt. „Riesengroße Freude natürlich“, sagt er.
       
       Rosomkiewicz ist das gelungen, womit er selbst vor wenigen Wochen kaum zu
       hoffen wagte: Er hat bei der [1][Landtagswahl] im Wahlkreis Staßfurt
       südlich von Magdeburg das Direktmandat gewonnen.
       
       Rosomkiewicz hat den Wahlkreis 19 zurückgeholt, den die AfD der CDU 2016
       abgenommen hatte. Er hat dies mit einer Strategie getan, die an jene seines
       Ministerpräsidenten Reiner Haseloff erinnert. Der Nachwuchspolitiker
       Rosomkiewicz, bei der Jungen Union aktiv und ehrenamtlicher Bürgermeister
       in seinem Heimatdorf, hat vor der Wahl an alle etwa 20.000 Haushalte seines
       Wahlkreises einen Brief verteilt. Und darin – zwar zwischen den Zeilen,
       aber doch unmissverständlich – klar gemacht, dass er der Einzige sei, der
       den Direktkandidaten der radikalen Rechten schlagen kann.
       
       „Vielleicht stimmt ja auch der eine oder andere für mich, der mit der
       Zweitstimme nicht unbedingt die CDU wählt“, beschrieb er seine Strategie.
       
       ## Laschet gestärkt
       
       Die CDU hat am Sonntag bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt mit Haseloff
       einen fulminanten Sieg eingefahren. Die CDU hat ihr Ergebnis um mehr als 7
       Prozentpunkte auf gut 37 Prozent gesteigert. Dabei dürfte ihr auch die
       Angst davor geholfen haben, dass die AfD stärkste Kraft im Land werden
       könnte. Haseloff hatte zuletzt offensiv damit geworben, dass nur eine
       Stimme für die CDU dies verhindern könne.
       
       Die Christdemokrat:innen haben jetzt mehrere Koalitionsoptionen. Und
       sie haben 14 von 15 Direktmandaten, die die AfD ihr bei der letzten
       Landtagswahl abgenommen hatte, zurückgeholt. Möglicherweise haben die
       Wähler:innen nun doch gemerkt, dass die AfD herzlich wenig tut, um ihre
       Situation vor Ort zu verbessern.
       
       Entsprechend gut ist auch die Stimmung am Montagmittag in der Berliner
       CDU-Zentrale, als Parteichef Armin Laschet gemeinsam mit Haseloff eine
       Pressekonferenz gibt. „Das ist ein guter Tag für die CDU und die Demokratie
       in Deutschland“, so Laschet.
       
       Der verweist damit auf die AfD, die mit fast 17 Prozentpunkten Abstand auf
       dem zweiten Platz zurückgeblieben ist: „Die CDU ist das Bollwerk gegen
       Extremismus.“ Vor allem aber ist es natürlich auch ein guter Tag für
       Laschet selbst. Denn in Sachsen-Anhalt hat die CDU gezeigt, dass sie auch
       mit ihm als Kanzlerkandidaten noch Wahlen gewinnen kann. Ohne diesen Erfolg
       wäre wohl erneut eine Debatte darüber aufgebrochen, ob Laschet wirklich der
       richtige Kandidat der Union für die Bundestagswahl im September ist.
       
       Auch gut für Laschet ist: Haseloff hatte sich zwar für seinen Kontrahenten,
       CSU-Chef Markus Söder, als Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Doch mit
       Haseloff hat nun ein Politiker-Typ gewonnen, der ihm sehr ähnlich ist: ein
       Mann, der eher vereint statt spaltet, eher moderiert als Visionen
       verströmt. Und ein Mann, der Bündnisse mit der AfD kategorisch ausschließt.
       Die Wahl zeige, dass die [2][„klare Kante gegen die AfD“] nicht nur richtig
       sei, sondern auch von den Menschen mitgetragen werde, denkt Laschet.
       
       „Der Bundespartei gibt das Rückenwind“, betont Parteichef Laschet natürlich
       auch. Allerdings hat die Landtagswahl im kleinen und bevölkerungsarmen
       Sachsen-Anhalt nur eine begrenzte Aussagekraft für die Lage bundesweit. Sie
       ist jedoch der letzte Stimmungstest vor der Bundestagswahl im September.
       
       7 Jun 2021
       
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