# taz.de -- Kampf gegen Terrorismus: IS-Anführer im Sahel getötet
       
       > Nach Angaben von Präsident Macron haben französische Soldaten den
       > Anführer der ISGS getötet. Der IS-Ableger hat Anschläge in Mali und Niger
       > verübt.
       
 (IMG) Bild: Bei dem Abschiedsbesuchen von Angela Merkel in Frankreich wird es auch um den Sahel gehen
       
       PARIS dpa | Französische Streitkräfte haben den Anführer eines Ablegers der
       Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in der Sahelzone außer Gefecht
       gesetzt. Das twitterte der französische Präsident Emmanuel Macron in der
       Nacht zu Donnerstag. Der Anführer der Terrorgruppe Islamischer Staat in der
       Sahelzone (ISGS), Adnan Abu Walid al-Sahrawi, sei „neutralisiert“ worden.
       In der französischen Militärsprache bedeutet dies, dass der Gegner
       kampfunfähig gemacht oder getötet wurde. „Dies ist ein weiterer großer
       Erfolg in unserem Kampf gegen terroristische Gruppen in der Sahelzone“,
       schrieb Macron weiter.
       
       Der IS-Ableger wird vor allem für [1][Anschläge im Gebiet zwischen dem
       Niger, Burkina Faso und Mali] verantwortlich gemacht. Die Sahelzone, zu der
       auch der westafrikanische Krisenstaat Mali zählt, ist ein Gebiet, das sich
       südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt. Hier sind
       etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben dem IS oder Al-Qaida die
       Treue geschworen.
       
       Macron empfängt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag zu
       einem Arbeitstreffen im Elyséepalast in Paris. Bei dem gemeinsamen
       Abendessen soll es unter anderem auch um die Situation in der Sahelzone
       gehen, hieß es aus Elyséekreisen.
       
       Die [2][französische Armee] hatte bereits Ende Juli zwei führende
       Mitglieder eines IS-Ablegers in Mali außer Gefecht gesetzt. Kurz zuvor
       hatte Macron eine Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz in der
       Sahelzone angekündigt. Langfristig solle die Truppenstärke in der Region um
       mehr als 2.000 Soldaten verringert werden. Aktuell sind etwa 5.100 Soldaten
       im Anti-Terror-Einsatz „Barkhane“ in Mali und vier weiteren Sahel-Staaten
       vertreten. Auch die Bundeswehr ist bei zwei laufenden Einsätze mit
       insgesamt etwa 1.200 Bundeswehrsoldaten in Mali.
       
       Am Mittwoch hatte sich die Bundesregierung besorgt über eine sich
       anbahnende Zusammenarbeit der Militärjunta in Mali mit Söldnern der
       russischen Militärfirma Wagner gezeigt. Verteidigungsministerin Annegret
       Kramp-Karrenbauer (CDU) sah die Grundlagen der Mandate für die beiden
       Einsätze Minusma und EUTM infrage gestellt, sollte sich die Zusammenarbeit
       bestätigen. Zuvor hatte es schon ähnliche Warnungen aus Frankreich gegeben.
       
       16 Sep 2021
       
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