# taz.de -- Polizei-Angriff auf Pressefotografen: Festgehalten wegen Bildrechten? > Bei einer Demo gegen die Räumung des Berliner Hausprojekts Köpi greifen > Polizisten einen Fotojournalisten an. Die Begründung der Polizei > irritiert. (IMG) Bild: Der Bauwagenplatz „Köpi“ soll am 15. Oktober geräumt werden. Eine Woche zuvor wurde protestiert Die Berliner Polizei hat sich zu der Behinderung der Arbeit des Fotojournalisten Ralph Pache bei einer Demonstration am Samstag geäußert. Ihre Darstellung widerspricht jedoch den Aussagen von Journalisten, die vor Ort waren. Pache war am Samstagabend bei [1][Protesten gegen eine Räumung in Berlin-Mitte] kurzzeitig festgehalten worden. Der Journalist*innenverband DJU sprach im Anschluss von [2][Behinderung der Pressearbeit]. Auf taz-Anfrage gibt eine Sprecherin der Polizei an, die Beamten hätten Pache nicht als Journalisten erkannt. Sie hätten ihn „vorläufig in seiner Freiheit beschränkt“, weil er einen Demoteilnehmer in einer Polizeimaßnahme aus „unmittelbarer Nähe gefilmt“ habe. Man habe Pache auf die Regularien des Kunsturhebergesetzes hinweisen wollen. Erst beim Überprüfen hätte sich der Beschuldigte als Journalist ausgewiesen. Pache widerspricht: Er habe den Presseausweis an einem Band um den Hals getragen und sich direkt als Journalist zu erkennen gegeben, sagt er der taz. Zudem habe er nicht eine Maßnahme gefilmt, sondern fotografiert, wie ein Teilnehmer von einem Polizisten angegangen wurde. Auch [3][Jörg Reichel, Geschäftsführer der DJU Berlin], nennt es „völlig unrealistisch“, dass die Polizei Pache nicht als Journalisten erkannt habe. An sich wäre es erlaubt, eine Polizeimaßnahme zu filmen, selbst für Laien. Erst beim Veröffentlichen greift das Recht am eigenen Bild. Pache weiß das, er fotografiert seit 15 Jahren Demos. Aber er hatte den Eindruck, ein Polizist hätte sich ertappt gefühlt. „Der wollte meine Kamera beschlagnahmen.“ Pache prüft nun rechtliche Schritte. 12 Oct 2021 ## LINKS (DIR) [1] /Koepi-Wagenplatz-vor-Raeumung/!5807049 (DIR) [2] /Dienste-beobachten-Journalistinnen/!5787868 (DIR) [3] /Angriff-auf-DJU-Chef-Joerg-Reichel/!5790677 ## AUTOREN (DIR) David Muschenich ## TAGS (DIR) Polizeigewalt (DIR) Schwerpunkt Pressefreiheit (DIR) Medienpolitik (DIR) Köpi (DIR) rechte Verlage (DIR) Köpi (DIR) Wagenplatz (DIR) Schwerpunkt Klimawandel (DIR) Schwerpunkt Pressefreiheit ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Fotos für rechtspopulistische Medien: Nicht nur eine Frage des Preises Die Bildagentur Imago Images verkauft ihre Fotos auch an rechte Medien. Einige Pressefotograf:innen stört das. (DIR) Räumung des Köpi-Wagenplatzes in Berlin: Kein Zuhause mehr vor der Köpi Am Freitag räumt die Polizei mit einem Großaufgebot den Wagenplatz der Köpi. 38 BewohnerInnen werden vom Gelände geholt. Abends TagX-Demo. (DIR) Köpi-Wagenplatz vor Räumung: „Wir werden uns wehren“ Der bedrohte Köpi-Wagenplatz ruft zur Unterstützung auf. Juristisch ist der Räumungstermin am kommenden Freitag wohl nicht zu stoppen. (DIR) Freispruch für Fotograf: Journalismus spielt keine Rolle Die Staatsanwaltschaft warf Pay Numrich vor, einen VW-Zug blockiert zu haben. Gericht spricht ihn frei – aus Mangel an Beweisen. (DIR) Angriff auf DJU-Chef Jörg Reichel: Geschlagen und getreten Journalisten-Gewerkschafter Jörg Reichel wurde bei der „Querdenken“-Demo in Berlin angegriffen und verletzt. Seit Monaten hetzt die Szene gegen ihn.