# taz.de -- Unglück in Jade-Mine in Myanmar: Bis zu hundert Menschen vermisst
       
       > In einem Bergwerk im Norden Myanmars sind Minenarbeiter von einer
       > Schlammlawine überrascht worden. Nach Überlebenden wird gesucht.
       
 (IMG) Bild: Ein Rettungsteam in Hpakant sucht nach dem Erdrutsch in einem Bergbaugebiet nach Vermissten
       
       YANGON dpa | Nach einem Erdrutsch in einem Jade-Bergwerk im Norden Myanmars
       werden nach Angaben von Einsatzkräften und Augenzeugen vermutlich bis zu
       100 Menschen vermisst. Nach Angaben des Nachrichtenportals Mizzima wurden
       bis zum Mittwochnachmittag (Ortszeit) vier Leichen geborgen. Jedoch seien
       drei der Menschen bereits vor einigen Tagen in einer Jade-Mine in Hpakant
       verunglückt und erst jetzt gefunden worden, sagte einer der Einsatzkräfte
       der Deutschen Presse-Agentur. „Wir suchen seit Stunden nach den Vermissten
       des heutigen Unfalls, aber bisher haben wir erst eine Leiche im Schlamm
       entdeckt.“
       
       Die Minenarbeiter hatten Steine in der jadereichen Gegend im Bundesstaat
       Kachin gesammelt, als sie am Vormittag von einer Schlammlawine begraben
       wurden. Bergbauabfälle seien zuvor in einen See gestürzt und hätten den
       Erdrutsch ausgelöst, sagte Dashi Naw Lawn von der Kachin Network
       Development Foundation, die bei den Rettungsarbeiten half. Die Bergleute
       seien daraufhin in den See mitgerissen worden.
       
       „Fast 100 von ihnen werden möglicherweise vermisst, so haben es Augenzeugen
       gesagt, die gerade noch vor dem Erdrutsch fliehen konnten“, erzählte er der
       Deutschen Presse-Agentur am Telefon. „Wir können eine genaue Zahl von
       Todesfällen aber noch nicht bestätigen.“ Mehrere lokale Medien sprachen
       ebenfalls von etwa 100 Vermissten.
       
       Das verarmte [1][Krisenland Myanmar] ist einer der weltgrößten Lieferanten
       der grünen Schmucksteine, die besonders in China beliebt sind. Aus der
       Region des Unglücksorts im Norden des Landes kommen die meisten davon.
       
       Die Branche ist kaum reguliert. Tödliche Unfälle kommen immer wieder vor,
       denn die Arbeiter schuften unter teils lebensgefährlichen Bedingungen. 2015
       starben bei einem ähnlichen Unglück 116 Menschen, im vergangenen Jahr kamen
       infolge einer Schlammlawine mehr als 170 Bergarbeiter ums Leben.
       
       22 Dec 2021
       
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