# taz.de -- Giffey will neue Regeln für Corona-Tests: Der Einstieg in den Ausstieg
       
       > PCR-Tests könnten wegen knapper Kapazitäten nur noch in gefährdeten
       > Bereichen zum Einsatz kommen. Omikron scheint das zuzulassen. Ein
       > Wochenkommentar.
       
 (IMG) Bild: Regierungschefin Giffey will die anderen Bundesländern von neuen Regeln für Tests überzeugen
       
       Wenn es nach Regierungschefin Franziska Giffey (SPD) und
       Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) geht, sollen neue Regeln für den
       Einsatz von Corona-Tests her, und zwar bundesweit. Am Montag will Giffey
       sich bei einem erneuten Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler
       Olaf Scholz dafür einsetzen, dass nur noch in besonderen Situationen
       PCR-Tests vorgeschrieben sind.
       
       Anlass dazu ist die angesichts von immer mehr Infizierten [1][immer knapper
       werdende Zahl an Tests]. Die dann konzentriert bei denen einzusetzen, bei
       denen Klarheit über eine Infektion am wichtigsten ist, ist völlig
       nachvollziehbar und die richtige Entscheidung. Konkret heißt das: PCR-Tests
       sollen vor allem bei denen weiter vorgeschrieben sein, die in ihrer Arbeit
       mit durch Corona besonders gefährdete Gruppen Kontakt haben, also gerade in
       der Altenpflege und in Krankenhäusern.
       
       Der Vorstoß aus dem Berliner Senat knüpft an eine Entscheidung bei der
       jüngsten Bund-Länder-Konferenz zu den Quarantäne-Regeln an: Dass Isolation
       und Quarantäne nur noch zehn statt früher 14 Tage dauern und sich per Test
       sogar auf sieben verkürzen lassen. Giffey will beispielsweise an dieser
       Stelle mit etwas aufräumen, was sie als Ungleichbehandlung ansieht: Denn
       der Test, der bei negativem Ausgang aus der Quarantäne befreit, kann ein
       Schnelltest sein, der Test zum Isolations-Ende muss nach geltenden Regeln
       hingegen ein PCR-Test sein.
       
       ## Andere Situation mit der Omikron-Variante
       
       Weil zertifizierte Schnelltests gerade zum Ende einer Infektion eine
       vorhandene Virenlast gut anzeigen würden, muss aus Sicht der
       Gesundheitssenatorin auch niemand falsche Ergebnisse befürchten, die dazu
       führen würden, dass noch infektiöse Personen wieder aus dem Haus dürften.
       
       Es liegt nahe, in einem neuen Umgang mit Tests angesichts des offenbar
       deutlich milderen Verlaufs der nun dominierenden Omikron-Variante den
       Einstieg in den Ausstieg zu sehen, bei dem dann außerhalb von kritischen
       Bereichen möglicherweise nur noch getestet werden würde, wer Symptome
       aufweist.
       
       Das Gefährliche daran ist, dass ein solcher Ausstieg all jene Kritiker
       bestätigen könnte, die jegliche Einschränkungen schon immer ablehnten.
       Dabei geht all das nur, weil die Omikron-Variante für eine ganze andere
       Situation gesorgt hat als Vorgängerin Delta: viel ansteckender, aber
       weniger gefährlich – nach bisheriger Kenntnis jedenfalls und angesichts der
       trotz viel mehr Infektionen gesunkenen Zahl der Corona-Kranken auf den
       intensivstationen.
       
       Schnell in den Hintergrund geraten und bei oberflächlicher Diskussion
       vergessen werden könnte zudem: Grundlage für jegliche Exit-Option war und
       ist die Impfung. Wer früher raus will aus dem Corona-Alltag, kann selbst
       dazu beitragen und sich boostern oder endlich überhaupt erstmal impfen
       lassen.
       
       22 Jan 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Grenzen-der-Coronatest-Labore/!5826191
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Franziska Giffey
 (DIR) Ulrike Gote
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Wochenkommentar
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Ulrike Gote
 (DIR) Berliner Senat
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Verwirrende Coronazahlen in Berlin: Ein Krankenhaus pro Woche?
       
       Eine entscheidende Kennzahl der Coronapandemie liegt merkwürdig hoch. Warum
       das so ist, lässt sich nur schwer ermitteln. Ein Wochenkommentar.
       
 (DIR) Ausschuss-Sitzung zur Corona-Lage: „Es wird sich jeder infizieren“
       
       Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) räumt im Parlament Schwächen ein.
       Eine Kapitulation vor Corona, wie sie die Linke sieht, bestreitet sie aber.
       
 (DIR) Coronapandemie in Berlin: Streit um landeseigene Teststellen
       
       An der Vergabe von Aufträgen für landeseigene Corona-Teststellen gibt es
       Kritik. Aus Sicht der Vergabekammer war sie rechtswidrig.
       
 (DIR) Coronawelle überrollt Deutschland: Bürger, lasst das PCR-Testen sein
       
       Die Omikron-Variante des Coronavirus überlastet die PCR-Testlabore. Deren
       Verband bittet deshalb darum, sich auf Schnelltests zu beschränken.
       
 (DIR) Senat diskutiert Corona-Maßnahmen: Giffey hält an Präsenzpflicht fest
       
       Weil die PCR-Tests wegen mehr Corona-Fällen nicht reichen, will Berlins
       Regierungschefin bundesweit andere Vorgaben, wann welcher Test nötig ist.
       
 (DIR) Nachrichten zur Coronakrise: Klinik-Lage entspannt sich weiter
       
       Der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, gibt sich verhalten
       optimistisch. Gesundheitsminister Lauterbach will beim Zugang zu PCR-Tests
       „priorisieren“.