# taz.de -- Offener Brief nach #Outinchurch: Keine arbeitsrechtliche Sanktionen
       
       > Zehn Generalvikare der katholischen Kirche fordern einen Verzicht auf
       > Sanktionen für kirchliche Mitarbeiter wegen ihrer privaten Lebensführung.
       
 (IMG) Bild: Keine arbeitsrechtlichen Sanktionen für kirchliche Mitarbeiter wegen ihrer privaten Lebensführung
       
       HAMBURG dpa | Zehn Generalvikare der katholischen Kirche haben einen
       Verzicht auf arbeitsrechtliche Sanktionen für kirchliche Mitarbeiter wegen
       ihrer [1][privaten Lebensführung] gefordert. In einem offenen Brief an den
       Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing,
       sprechen sie sich dafür aus, die Neuformulierung des kirchlichen
       Arbeitsrechts bis zum Sommer abzuschließen.
       
       Das Arbeitsrecht dürfe kein Instrument sein, um eine kirchliche Sexual- und
       Beziehungsmoral durchzusetzen, die ohnehin zur Diskussion stehe und die die
       Lebenswirklichkeit von Menschen außer Acht lasse, heißt es in dem am Montag
       veröffentlichten Brief der hochrangigen Kirchenmitarbeiter.
       
       Generalvikare sind die Stellvertreter eines Bischofs in allen
       Verwaltungsaufgaben. Nach Mitteilung des Hamburger Generalvikars Pater
       Sascha-Philipp Geißler haben den Brief neben ihm auch die Generalvikare von
       Berlin, Essen, Hildesheim, Limburg, Magdeburg, Münster, Paderborn, Speyer
       und Trier unterzeichnet.
       
       „Es muss sichergestellt werden, dass es keine arbeitsrechtlichen Sanktionen
       für das Eingehen einer zivilen gleichgeschlechtlichen Ehe oder einer
       zivilen Wiederheirat bei bestehender kirchenrechtlich gültig geschlossener
       Erstehe mehr gibt“, sagte Geißler laut Mitteilung.
       
       Die Generalvikare nehmen mit ihrem Vorstoß auch Bezug auf die
       [2][Initiative #OutInChurch] und auf [3][die jüngste Synodalversammlung].
       Beide hätten dazu beigetragen, das Schweigen zu den unzähligen
       Leidensgeschichten zu überwinden, die das kirchliche Arbeitsrecht seit
       Jahrzehnten hervorrufe. Gleichwohl erlebten Mitarbeitende der Kirche nach
       wie vor eine „Kultur der Angst“, die belastend und verletzend sei und
       Menschen psychisch oder physisch krank werden lasse.
       
       14 Feb 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Initiative-outinchurch/!5827805
 (DIR) [2] /Reform-der-katholischen-Kirche/!5828891
 (DIR) [3] /Reformen-in-der-katholischen-Kirche/!5829783
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Queer
 (DIR) Katholische Kirche
 (DIR) Schwerpunkt LGBTQIA-Community
 (DIR) Outing
 (DIR) Outing
 (DIR) Katholische Kirche
 (DIR) Katholische Kirche
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Outing in der katholischen Kirche: „Nicht ich habe ein Problem“
       
       Ann-Cathrin Röttger hat sich als lesbisch geoutet, obwohl sie für das
       Bistum Osnabrück arbeitet. Der Hashtag #outinchurch war für sie befreiend.
       
 (DIR) Reformen in der katholischen Kirche: Schwerfällige Trippelschritte
       
       Pflichtzölibat, keine Frauenordination, Vertuschung von sexualisierter
       Gewalt: Die katholische Kirche zerbröselt. Der Synodale Weg versucht die
       mühsame Kursänderung.
       
 (DIR) Initiative #outinchurch: Christlich, queer, arbeitslos?
       
       125 Mitarbeiter:innen der katholischen Kirche outen sich als queer –
       und riskieren ihre Jobs. Mit der Initiative hoffen sie auf Reformen
       innerhalb der Kirche.