# taz.de -- Die Wahrheit: Ostern mit Putin
       
       > Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte
       > Leserschaft an einem Poem über ein vergiftetes Fest erfreuen.
       
       In Russland gilt zur Osterfeier
       
       schon seit Jahrhunderten der Brauch:
       
       Man schenkt sich hübsch bemalte Eier.
       
       Nicht nur als Schmuck. Man isst sie auch.
       
       Es gibt Berichte, gar nicht spärlich.
       
       Danach ist diese Tradition
       
       für Russlands Herrscher sehr gefährlich.
       
       So mancher stürzte da vom Thron.
       
       So starb an einem Eierkuchen
       
       der böse Zar Wesowolod.
       
       So fand beim schlichten Eiersuchen
       
       Zar Boris Godunow zu Gott.
       
       Chruschtschow entging der Totenfeier
       
       nur durch ’nen harten Nackenhieb,
       
       als eins der leckren Trüffeleier
       
       ihm tief im Halse stecken blieb.
       
       Der Stalin aß gern hart gekochte.
       
       Auf einen Schlag so sechs bis acht.
       
       Pech, dass sein Herz das gar nicht mochte:
       
       Cholesterinschock. Gute Nacht!
       
       Und Jelzin – mit zu viel Verpoorten
       
       im Blut trat am Karfreitag ab.
       
       „Im Ei war Gift.“ Mit diesen Worten
       
       machte Zar Simeon einst schlapp.
       
       Mein Rat: Schickt zu den Osterfeiern
       
       dem Kremlchef ein Carepaket
       
       mit liebevoll gefüllten Eiern,
       
       weil’s doch um Traditionen geht.
       
       Nur, wer kann da der Bote sein?
       
       Mir fällt nur Gerhard Schröder ein.
       
       7 Apr 2022
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Klaus Pawlowski
       
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