# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Stehen wir kopfüber am Südpol?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Paul, 8 Jahre alt.
       
 (IMG) Bild: Nicht kopfüber: Die abgelegenste Postfiliale der Welt steht auf der Antaktis-Insel Goulder
       
       Hallo Paul, du fragst dich, weshalb wir am [1][Südpol] nicht kopfüber von
       der Erde hängen. Wenn wir uns diese Frage stellen, gehen wir davon aus,
       dass der Nordpol oben ist und der Südpol unten wie bei einem Globus. Bei
       der wirklichen Erdkugel stimmt unsere Vorstellung von diesem Oben und Unten
       jedoch nicht.
       
       Dafür ist die Schwerkraft verantwortlich, die auch Erdanziehung genannt
       wird. Du kannst im Alltag beobachten, wie die Schwerkraft wirkt. Wenn du
       zum Beispiel einen Ball in die Luft wirfst, wird er zurück auf die Erde
       fallen. Eine reife Birne fällt vom Baum direkt auf den Boden – und auch du
       landest wieder auf der Erde, wenn du in die Luft springst.
       
       Denn Lebewesen, Pflanzen, Gegenstände und auch die Erde sind sogenannte
       Körper, die Schwerkraft ausüben und sich gegenseitig anziehen. Diese Körper
       bestehen aus Materie, die sich wiederum aus Atomen und Molekülen
       zusammensetzt. Körper haben dadurch eine Masse zum Anfassen.
       
       Alle Körper mit Masse üben Schwerkraft aus und ziehen sich gegenseitig an.
       Wenn der Körper kleiner ist und weniger Materie hat, ist die Anziehung
       schwächer. Je größer ein Körper ist, desto stärker ist seine Anziehung. Die
       Erde ist ganz besonders groß und hat sehr viel Masse. Deswegen zieht sie
       alle anderen Körper an.
       
       ## Schwerkraft braucht immer zwei Körper
       
       Damit die Schwerkraft bemerkbar wird, braucht es immer zwei Körper. In
       unserem Fall ist ein Lebewesen, eine Pflanze oder ein Gegenstand der eine
       Körper und die Erde der andere. Da die Erde aber immer viel größer ist und
       viel mehr Masse und Materie hat, zieht sie alles an – nicht nur uns,
       sondern auch alle anderen Dinge, Pflanzen und Lebewesen, und zwar in
       Richtung ihres Mittelpunkts. Deshalb ist es ganz [2][egal, wo du gerade
       stehst] – in Hamburg, in Kairo, in Rio de Janeiro oder in Sydney –, überall
       zieht die Erde dich an und du nimmst sie als ‚unten‘ wahr. Und den Himmel
       als ‚oben‘.
       
       Anders als die Erde ist der Himmel kein Körper und hat daher auch keine
       Schwerkraft. Wir werden also nicht vom Himmel angezogen. Es ist die Erde
       unter unseren Füßen, die uns anzieht, am Nordpol, aber eben auch am Südpol.
       Das ist ein großes Glück, denn so fliegst du nicht einfach ins Weltall
       davon, sondern kannst dich zum Beispiel von einem Ast baumeln lassen – und
       dabei steht die Welt dann für kurze Zeit wirklich kopf. Das tut ja auch
       manchmal ganz gut.
       
       17 Apr 2022
       
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