# taz.de -- Klimaanpassung in Städten: Ein unschätzbares Pfund
       
       > Sie sind 100 Jahre alt und doch zukunftsweisend: Osnabrück hat mit den
       > „Grünen Fingern“ einen Vorteil im Klimawandel, den es nicht verspielen
       > sollte.
       
 (IMG) Bild: Ein Wohl der Stadt, die ein Naherholungsgebiet vor der Tür hat
       
       Osnabrück hat mit seinen [1][Grünen Fingern] ein enormes
       Nachhaltigkeitspotenzial, das die Stadt nicht verspielen sollte. Was hier
       in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts geplant wurde, erweist sich 100
       Jahre später als zukunftsweisend und als Vorbild für andere Städte. Der
       Versuch, diese Struktur zu schützen, sollte nicht dazu führen, dass sie
       aufgeweicht wird. Wollen Städte weiter wachsen, müssen sie neue Wege
       finden.
       
       [2][Die Vorzüge grüner Schneisen in eine Stadt hinein, sind augenfällig]
       und auch den heutigen Planern völlig klar. Sie ermöglichen
       Freizeitaktivitäten und Erholung auf kurzem Wege; sie lassen Regenwasser
       versickern, bieten Tieren und Pflanzen Raum sich auszubreiten und sie
       klimatisieren eine Stadt, in der es in den vergangenen 60 Jahren im
       Jahresdurchschnitt 1,6 Grad wärmer geworden ist. Osnabrücks Grüne Finger
       sind, um bei dem Beispiel zu bleiben, [3][vorweg genommene
       Klimafolgenanpassung.]
       
       Heißt, die Schneisen zu schützen, auf jedes weitere Wachstum der Stadt zu
       verzichten? [4][Was ist mit dem Bedarf an Wohnungen,] was mit
       Gewerbeansiedlungen? Die Finger verführen dazu, hier und dort noch ein
       wenig anzubauen. Wer Klima- und Ressourcenschutz ernst nimmt, muss hier
       Stopp sagen.
       
       [5][Täglich wird in Deutschland eine Fläche von 76 Fußballfeldern
       überbaut]. Bis 2050 will die Bundesregierung den Verbrauch auf null
       bringen. Das hieße, für jede Fläche, die bebaut wird, muss eine andere frei
       gemacht werden. Die Alternative ist, bebaute Flächen intensiver zu nutzen.
       Es darf nicht sein, dass die Wohnfläche pro Kopf Jahr für Jahr weiter
       wächst. Gewerbliche Nutzungen müssen gestapelt und Fassaden begrünt werden.
       Und mit einem begrünten Dach ließe sich vielleicht sogar mal in einer
       grünen Schneise bauen.
       
       2 Aug 2022
       
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