# taz.de -- Das neue Infektionsschutzgesetz: Die Maske bringts
       
       > Solange man nicht weiß, welche Mutante kommt, und solange es keine
       > angepasste Impfung gibt, heißt es Masken tragen. Sie sind der wirksamste
       > Schutz.
       
 (IMG) Bild: Sie sind lästig, aber die einfachste Maßnahme im Infektionsschutz
       
       Wenn all die Lügen und die Erregung nicht wären, man hätte sich längst
       einmal sachlich mit dem neuen Infektionsschutzgesetz auseinandersetzen
       können. Aber Twittertrolle, [1][alternde Lungenärzte] und sogar ein paar
       bedauernswerte Journalisten verbreiten stattdessen schamlos Unfug. Egal,
       wie offenkundig falsch ihre Behauptungen sind.
       
       Anderswo in Europa, zum Beispiel, ist die Pandemie vorbei? Falsch. Wie in
       Deutschland schwächt sich die Sommerwelle vielerorts ab, aber das ist
       alles. In anderen Ländern Europas gibt es keine Maßnahmen mehr? Unsinn. Von
       Spanien über Portugal bis Schweden gibt es Kontaktbeschränkungen, Masken-
       und Testpflichten. Vielleicht befragen Ressorts mit dem Wort Recherche im
       Titel dazu mal heimgekehrte UrlauberInnen, wenn der Weg auf die Website des
       Auswärtigen Amts zu weit erscheint.
       
       Sie mögen sich zudem ein Anfängerlehrbuch für Virologie besorgen, bevor sie
       sinnfreie Phrasen schreiben wie „kein Killervirus in Sicht“. Es liegt in
       der Natur von Viren, dass sie heute nicht zeigen, was in drei Monaten
       kommt. So war es mit Delta, so ist es mit Omikron. Wenn das inkompetente
       Geschepper und Gelaber dann endlich zu Ende wäre, könnte man sich der Sache
       widmen. Es geht um [2][Masken].
       
       Sie sind lästig, vor allem für Brillenträger, aber ansonsten die
       einfachste, niedrigschwelligste und eine wirksame Maßnahme im
       Infektionsschutz. Ähnlich verhält es sich mit der Testerei, die weder
       freiheits- noch grundrechteraubend ist. Einziger Kritikpunkt hier ist die
       Kostenfrage. Wenn Tests vorgeschrieben werden, müssen sie auch bezahlt
       werden. Und schließlich die Impfung. Auch der Vorwurf, nun würden drei-
       oder sogar vierfach Geimpfte künftig als ungeimpft gelten, ist hohl.
       
       Die [3][Dreimonatsregel] rührt daher, dass dreifach Geimpfte zwar dauerhaft
       vor schwerer Erkrankung geschützt sind. Sie sind aber nur in einem kurzen
       Zeitraum nach dem letzten Piks auch vor Ansteckung geschützt. Danach werden
       sie zwar selbst nicht schwer krank, wenn sie sich infizieren. Sie können
       aber andere anstecken. Die Sache mit den drei Monaten ergibt also einen
       gewissen Sinn, wenn man die Ausbreitung des Virus beschränken will.
       
       Fakt bleibt aber auch, dass das [4][Boostern nach der dritten Dosis] für
       die meisten Impflinge selbst nichts bringt. Sie brauchen keine vierte,
       fünfte Dosis zum Schutz vor schwerer Krankheit und sollten sie für ein paar
       Wochen Test- oder Maskenfreiheit auch bitte nicht in Anspruch nehmen Das
       bedeutet zwar, dass für Geimpfte dann die gleichen Regeln gelten wie für
       Genesene, Genesen und Geimpfte, zweifach Geimpfte, usw. Aber gleiche Regeln
       für die ganze Vielfalt an Menschen – das kann ja doch nichts Schlechtes
       sein.
       
       6 Aug 2022
       
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