# taz.de -- Konferenz zu Blackrock in Potsdam: Tribunal zum Problemfall Blackrock
       
       > Er ist bestens vernetzt und geübt in Greenwashing: Eine zweitägige
       > Konferenz der Potsdamer Universität widmet sich der unbekannten
       > Weltmacht.
       
 (IMG) Bild: Der irische Küstenort Blackrock ist schön, aber bislang keine Weltmacht
       
       POTSDAM taz | „Blackrock – auf den Spuren einer unbekannten Weltmacht“,
       lautete das Motto einer zweitägigen Konferenz im Audimax der Potsdamer
       Universität. Am Freitag und Samstag beschäftigten sich
       Wissenschaftler*innen, Publizist*innen und Gewerkschafter*innen
       mit dem größten Vermögensverwalter der Welt. „Er gehört zusammen mit
       Vanguard und State Street zu den ‚big three‘ der US-Finanzanleger“,
       erklärte Ulrike von Wiesenau. Sie ist die Pressesprecherin des Bündnisses
       BlackRockTribunal, das im Spätsommer 2020 das erste Mail getagt hatte.
       Maßgeblich organisiert wurde es vor zwei Jahren von dem emeritierten
       Berliner Politwissenschaftler Peter Grottian, der am 30. Oktober 2020
       gestorben ist.
       
       Auf der Konferenz in Potsdam würdigte Eva Emenlauer-Blömers Grottian, der
       sich nicht nur gegen Blackrock und Co. engagierte, sondern zudem Mentor
       zahlreicher Sozialproteste war. Die Konferenz war auch [1][eine Art
       Vermächtnis für den engagierten Wissenschaftler].
       
       Der Kölner Publizist Werner Rügemer ging in seinem Referat auf den
       wirtschaftlichen Einfluss des weltweit agierenden Konzerns ein. „Was die
       Einflüsse von Blackrock so gefährlich macht, ist die tiefe Vernetzung
       untereinander und mit allen Schlüsselbereichen der Wirtschaft“, erklärte
       Rügemer. So sind Blackrock-Aktionäre nicht nur bei allen Internetgiganten
       wie Amazon, Facebook oder Google vertreten, sondern auch bei kreditgebenden
       Großbanken. Darüber hinaus seien Blackrock-Aktionär*innen aber auch
       Teilhaber bei international führenden Wirtschaftsprüfern und
       Ratingagenturen wie Moody’s, so Rügemer.
       
       Der Vorsitzende der Umweltorganisation Naturfreunde Deutschland, Uwe
       Hiksch, [2][ging in seinem Beitrag auf Greenwashing-Strategien des
       Blackrock-Konzerns ein], der sich in den letzten Jahren als besonders
       umweltfreundlich darstellt, aber weiter hohe Gewinne in der fossilen
       Industrie macht.
       
       ## Verdi-Vorstand regt Kampagne an
       
       Zahlreiche Referate widmeten sich Widerstandsstrategien. So ging der
       Verdi-Gewerkschafter Orhan Akman in seinem digitalen Vortrag auf die
       Gegenwehr von Amazon-Beschäftigten ein. Weitere Referate widmeten sich den
       Gefahren der von Blackrock maßgeblich vorangetriebenen Privatisierung der
       Renten. Gerhard Krupp vom Verdi-Vorstand regte eine Kampagne gegen diese
       Rentenprivatisierung an, die schließlich Millionen Menschen betreffen
       würde.
       
       Ein weiteres Treffen zum Thema ist geplant, diesmal auf internationaler
       Ebene. Ein Termin steht noch nicht fest.
       
       18 Sep 2022
       
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