# taz.de -- COP27 und Südafrika: Umsetzung ausstehend > Ramaphosa weiß genau, was er an Geldern braucht, um Südafrika weg von der > Kohle zu führen. Zunächst muss er jedoch als ANC-Chef wiedergewählt > werden. (IMG) Bild: Kommt mit fertigem Plan für Südafrikas Transformation zur COP27: Präsident Cyril Ramaphosa Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa überraschte alle, selbst die Opposition im eigenen Land, als er nicht nur als erster Vertreter Afrikas, sondern des Globalen Südens überhaupt, auf dem COP27 einen detaillierten Plan dazu vorlegte, was in den nächsten fünf Jahren zu tun ist und wieviel Geld dafür nötig ist. Kein demütigendes Bitten und Anklagen mehr, sondern von Expert*innen ausgearbeitete Vorschläge, wie Südafrika seine aktuell achtzigprozentige Kohle-Abhängigkeit in erneuerbare Energien umwandeln will. Mit dem “[1][Investitionsplan für einen gerechten Energieübergang]“ (Just Energy Transition Investment Plan, JET-IP) hat Südafrika ausserdem betont, wie wichtig Gerechtigkeit ist: Allen, deren Leben bislang abhängig sind von fossilen Energien, ob als Minenarbeiter*innen oder Konsument*innen, müssen faire Alternativen angeboten werden. Klimaschutz bedeutet immer auch Überwindung extremer Unterschiede zwischen arm und reich, in Südafrika wie global. Südafrikas argumentativ wie in den konkreten Umsetzungsschritten starker Plan hat bisher nur Lob von allen Seiten bekommen. Bis hin zu ersten Zusagen der USA, der EU sowie von Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die am Wochenende in Form günstiger Darlehen von bislang [2][8,5 Milliarden Dollar] bestätigt wurden. Die Zeichen stehen gut, dass private Investoren hinzukommen, so lange der jetzige Pioniergeist anhält. Trotzdem sind die umgerechnet 84 Milliarden Euro, die zur Umsetzung des Plans allein in Südafrika nötig sind, ein ambitioniertes Ziel. Viel wird davon abhängen, wie konsequent die Regierung Ramaphosas die angekündigten Ziele umsetzt, vor allem auch wie sorgsam mit Geldern umgegangen wird. Schlimm sind die Erinnerungen an seinen Vorgänger, [3][Ex-Präsident Jacob Zuma], der Milliarden veruntreute. Auch muss [4][Cyril Ramaphosa] im Dezember erst noch seine Wiederwahl als Vorsitzender der Regierungspartei ANC für sich entscheiden, um Präsident nach 2024 bleiben zu können, was noch keineswegs sicher ist. 13 Nov 2022 ## LINKS (DIR) [1] https://www.thepresidency.gov.za/content/south-africa's-just-energy-transition-investment-plan-jet-ip-2023-2027 (DIR) [2] https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/klimakonferenz-cop27-industriestaaten-suedafrika-kohle-101.html (DIR) [3] /Suedafrikas-Ex-Praesident-verurteilt/!5779174 (DIR) [4] /Cyril-Ramaphosa/!t5471429 ## AUTOREN (DIR) Lutz van Dijk ## TAGS (DIR) Klimakonferenz in Dubai (DIR) Südafrika (DIR) Transformation (DIR) Cyril Ramaphosa (DIR) Südafrika (DIR) Energiekrise (DIR) Klimakonferenz in Dubai (DIR) Schwerpunkt Klimawandel (DIR) Südafrika ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Südafrikas Präsident: Ramaphosa bleibt im Amt Das Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten hat die ANC-Mehrheit im Parlament abgewendet. Mit schmutzigen Tricks, sagt die Opposition. (DIR) Wasserstoff in Afrika: Energie für die Menschen vor Ort Viele auf dem afrikanischen Kontinent haben keinen Strom. Nun setzt Südafrikas Regierung auf Wasserstoff als Wachstumsmotor. (DIR) Entschädigungsdebatte auf COP27: Meilenstein auf dem Klimagipfel Schadenersatz für Klimakatastrophen-Folgen war für die Industrieländer lange ein Tabu. In Ägypten kommt das Thema endlich auf die Agenda. (DIR) Apokalypse der Woche: Südafrikas tödliche Fluten Früher hieß es, von einem einzelnen Wetterereignis könne man gar nicht auf den Klimawandel schließen. Mittlerweile gibt es Methoden, genau das zu tun. (DIR) Neues Kabinett in Südafrika: Ramaphosa legt los Südafrikas neuer Präsident bindet in seiner Regierung alle ANC-Parteiflügel ein. Reformer kehren zurück, aber auch Zuma-Getreue werden befördert.