# taz.de -- Vorwürfe gegen Tochter von CSUler: Haft wegen Masken-Geschäften
       
       > Andrea Tandler, Tochter von Ex-CSU-Generalsekretär Gerold Tandler, wurde
       > verhaftet. Hintergrund sind steuerrechtliche Vorwürfe.
       
 (IMG) Bild: Tandler soll für die Vermittlung von Masken-Geschäften Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben
       
       MÜNCHEN dpa | Zwei Schlüsselfiguren der [1][Maskenaffäre in Bayern] sitzen
       wegen steuerrechtlicher Vorwürfe in Untersuchungshaft: Andrea Tandler, die
       Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, und ihr
       Geschäftspartner.
       
       Die beiden Beschuldigten seien am Dienstag „aufgrund von durch die
       Staatsanwaltschaft München I beim Amtsgericht München beantragten und dort
       erlassenen Haftbefehlen“ festgenommen worden, teilte eine Sprecherin der
       Staatsanwaltschaft auf eine entsprechende Anfrage hin mit – zuvor hatten
       mehrere andere Medien darüber berichtet.
       
       Hintergrund sind demnach „steuerrechtliche Vorwürfe, die Gegenstand eines
       bereits seit längerer Zeit geführten Ermittlungsverfahrens sind“. Anfragen
       an die anwaltliche Vertretung Tandlers blieben am Mittwoch zunächst
       unbeantwortet.
       
       Tandler soll unter Nutzung der durch ihren Vater begründeten Beziehungen
       für die Vermittlung von Masken-Geschäften zu Beginn [2][der Coronapandemie]
       Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben. Vergangenes Jahr war bekannt
       geworden, dass gegen sie etwa wegen eines Anfangsverdachts des
       Gewerbesteuerbetrugs ermittelt wurde.
       
       ## Masken für 8,90 Euro pro Stück
       
       Ein Sprecher Tandlers hatte dazu unmittelbar nach Bekanntwerden der
       Vorwürfe gesagt, die Anwälte rechneten damit, dass sich nach der
       Einstellung eines ersten Verfahrens „auch alle anderen Vorwürfe als
       gegenstandslos erweisen werden“. Tandler und ihr Mitgesellschafter wiesen
       „alle in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe zurück“.
       
       Tandler hatte zu Beginn der Pandemie unter anderem ein großes
       Masken-Geschäft an den Freistaat vermittelt – es handelte sich um
       ungewöhnlich teure Schutzmasken zum Preis von 8,90 Euro pro Maske.
       
       Das Angebot stammte von einer Schweizer Firma und war von Tandler ans
       bayerische Gesundheitsministerium herangetragen worden. Es kam zu dem Kauf
       – auch wenn am Ende andere als die avisierten Masken geliefert wurden.
       Tandler musste zu dem Sachverhalt auch als Zeugin vor dem
       [3][Masken-Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags] erscheinen –
       sie verweigerte damals allerdings über ihre Anwältin die Aussage.
       
       25 Jan 2023
       
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