# taz.de -- Geisel-Freilassungen in Niger und Mali: Westliche Geiseln wieder frei
       
       > 2016 wurde der US-Amerikaner Jeffery Woodke in Niger verschleppt, 2021
       > der Franzose Olivier Dubois in Mali. Jetzt kamen sie frei. Wie, bleibt
       > unklar
       
 (IMG) Bild: Endlich frei, Olivier Dubois wurde fast zwei Jahre in Mali festgehalten
       
       BERLIN taz | Nach mehreren Jahren in der Gewalt islamistischer Terroristen
       sind zwei der letzten westlichen Geiseln in der afrikanischen Sahelzone
       wieder frei. Der französische Journalist Olivier Dubois und der
       US-amerikanische [1][Missionar Jeffery Woodke] wurden am Montag aus einem
       unbekannten Ort per Sonderflug nach Nigers Hauptstadt Niamey geflogen und
       dort von Angehörigen und Freunden begrüßt. Dubois landete am Dienstag in
       Paris und wurde auf der Landebahn von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
       empfangen.
       
       [2][Dubois, ein Reporter mehrerer französischer Medien, lebte seit 2015 in
       Mali und war am 8. April 2021 in der Stadt Gao gekidnappt worden], wo er
       zum Interview mit einem Anführer der islamistischen Terrorgruppe JNIM
       (Gruppe zur Unterstützung des Islams und der Muslime) verabredet war.
       Woodke, ein US-Missionar, lebte seit mehr als dreißig Jahren in Niger und
       wurde am 14. Oktober 2016 von Bewaffneten verschleppt, die sein Haus im Ort
       Abalak überfielen und ihn über die Grenze nach Mali entführten.
       
       Die Umstände der Freilassungen blieben am Dienstag unklar. Offiziell hieß
       es, die beiden Geiseln seien den Behörden Nigers übergeben worden. Wo und
       wann, wurde nicht gesagt. Die US-Regierung sagte, es sei für Woodkes
       Freilassung kein Lösegeld geflossen. Frankreichs Regierung kommentierte
       entsprechende Berichte nicht. Aus Tuareg-Kreisen in Mali wird berichtet,
       Frankreich habe den JNIM-Islamisten 12 bis 13 Millionen Euro Lösegeld
       bezahlt – eine Praxis, über die im Sahel immer wieder berichtet wird. Laut
       New York Times nahmen islamistische Terrorgruppen im Sahel allein im
       Zeitraum 2008 bis 2014 125 Millionen US-Dollar an Lösegeld für Geiseln ein.
       
       Dubois sagte, „Niger und die französischen Dienste“ seien in seine
       Freilassung „involviert“ gewesen, aber er kenne die Gegenleistung nicht. Er
       sei am 7. März in Kenntnis gesetzt worden, dass er freikommt. Man habe ihn
       am 16. März in die nordmalische Region Kidal gebracht und er habe unter
       einem Baum gewartet, bis man ihn abholt. Am gleichen Tag traf
       US-Außenminister Anthony Blinken in Niamey ein und blieb dort zwei Tage
       lang.
       
       21 Mar 2023
       
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