# taz.de -- Berliner Rammstein Konzerte: Keine Bühne für Rammstein
       
       > Ein feministisches Bündnis fordert die Absage der Rammstein-Konzerte. Die
       > Innensenatorin winkt ab.
       
 (IMG) Bild: Schon bei den Münchner Rammstein-Konzerten wurde protestiert. In Berlin ist ähnliches geplant
       
       BERLIN taz | Das feministische Aktionsbündnis „Kein Rammstein in Berlin!“
       will die Absage der drei Rammstein-Konzerte im Olympiastadion erreichen. In
       einem [1][offenen Brief] an Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und
       Kultursenator Joe Chialo (CDU) heißt es: [2][„Berlin darf nicht zum
       potenziellen Tatort sexualisierter Gewalt werden.“] Als Eigentümer des
       Olympiastadions solle das Land Berlin die Konzerte am 15., 16. und 18. Juli
       absagen, fordert das Bündnis. Sollten diese stattfinden, sei dies nicht nur
       ein öffentlicher Schulterschluss mit Rammstein, sondern auch eine
       Inkaufnahme weiterer sexueller Übergriffe.
       
       Spranger sitzt als Sportsenatorin im Aufsichtsrat des Olympiastadions. Zwar
       hat die Senatsverwaltung Aftershowpartys verboten, ein generelles
       [3][Verbot der Konzerte sei jedoch nicht möglich]: „Für ein einzelnes
       Aufsichtsratsmitglied besteht insbesondere nach Vertragsschluss jedoch
       grundsätzlich keine Möglichkeit, eine Veranstaltung zu verbieten, abzusagen
       bzw. den Vertrag zu kündigen“, heißt es auf taz-Anfrage.
       
       Rammstein-Sänger Till Lindemann wird von mehreren jungen Frauen
       vorgeworfen, sie sexuell belästigt oder missbraucht sowie teilweise mit
       Drogen gefügig gemacht zu haben. Laut Medienberichten soll es rund um die
       Rammstein-Konzerte ein System geben, das Lindemann systematisch Frauen
       zuführt. Die Band streitet die Vorwürfe bisher ab, inzwischen ermittelt die
       Staatsanwaltschaft Berlin gegen den 60-Jährigen.
       
       Bereits Mitte Juni hatte es zwei Unterschriftensammlungen mit insgesamt
       [4][rund 100.000 Unterschriften] gegen die drei Berliner Konzerte gegeben.
       Am vergangenen Mittwoch hatten sich deren Organisator:innen ebenfalls
       mit einem offenen Brief an die beiden Senator:innen Spranger und Chialo
       gewandt. Der Aufruf von „Kein Rammstein in Berlin!“ ist somit der zweite
       direkte Appell von Rammstein-Kritiker:innen an den schwarz-roten Senat.
       
       Für den 15. Juli hat das Bündnis ab 14 Uhr eine Demonstration gegen die
       Konzerte angemeldet. Vom Theodor Heuss-Platz geht es in Richtung
       Olympiastadion, wo Auftritte von Künstler:innen geplant sind.
       
       10 Jul 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://keinrammstein030.wordpress.com/
 (DIR) [2] /Debatte-um-Rammstein-Konzerte-in-Berlin/!5937340
 (DIR) [3] /!5938909/
 (DIR) [4] /Rammstein-im-Berliner-Olympiastadion/!5940306
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Benjamin Probst
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Rammstein
 (DIR) Protest
 (DIR) Demonstration
 (DIR) Queerfeminismus
 (DIR) Olympiastadion
 (DIR) Rammstein
 (DIR) Schwerpunkt #metoo
 (DIR) Rammstein
 (DIR) Schwerpunkt #metoo
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger: Im Zweifel für Lindemann
       
       Juristisch muss der Rammstein-Sänger wohl nichts mehr befürchten. Die
       Staatsanwaltschaft hätte länger auf Berichte von Betroffenen warten müssen,
       bemängeln Kritiker.
       
 (DIR) Berichterstattung über Till Lindemann: Was ist erlaubt?
       
       Lindemanns Zensurkampagne gegen die Medien hat zwar Erfolg. Aber von
       „sexuellem Missbrauch“ darf weiterhin gesprochen werden.
       
 (DIR) Rammstein im Berliner Olympiastadion: Zehntausende fordern Konzert-Verbot
       
       Nach Missbrauchsvorwürfen fordert eine Petition die Absage von Rammsteins
       Berlin-Konzerten im Olympiastadion. Geht nicht, sagen Betreiber und Senat.
       
 (DIR) Debatte um Rammstein-Konzerte in Berlin: „Awareness muss von innen kommen“
       
       Nach Missbrauchsvorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann mehren sich
       die Rufe nach Awareness-Teams. Kann das Frauen vor Übergriffen schützen?