# taz.de -- Russlands Krieg gegen die Ukraine: Verletzte nach Luftangriffen
       
       > Mit Drohnen und Raketen wurden mehrere Nächte lang ukrainische Städte
       > angegriffen. In der Nacht zu Donnerstag traf es vor allem die Hauptstadt
       > Kyjiw.
       
 (IMG) Bild: Abschuss einer russischen Drohne über Kyjiw am 13. Juli
       
       KYJIW taz | Drei Nächte in Folge wurde die Ukraine von russischen Drohnen
       und Raketen angegriffen. In der Nacht zu Donnerstag traf es vor allem
       Kyjiw.
       
       Kurz nach Mitternacht [1][heulten in der ukrainischen Hauptstadt die
       Sirenen], Telegram-Kanäle warnten vor bevorstehenden Angriffen. Und dann
       kam der Fluglärm. In der Ukraine, in der es seit dem 24. Februar 2022
       keinen zivilen Flugverkehr mehr gibt, heißt das: Luftangriffe. Wer konnte,
       ging schnell in einen Bunker. Viele hielten sich an die „Zwei-Wände-Regel“,
       blieben also in ihren Wohnungen im Flur oder Bad. Um 1.20 Uhr [2][krachte
       es dann das erste Mal] in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt.
       
       Unter den KyjiwerInnen in Luftschutzräumen war auch die britische
       Botschafterin Melinda Simmons. „Eine sehr unangenehme Nacht“, twitterte sie
       am Morgen danach. „Heute Morgen bin ich der ukrainischen Luftabwehr und
       meinem fensterlosen Schutzraum dankbar“.
       
       Mit [3][Drohnen und Marschflugkörpern] habe Russland in der Nacht zum
       Donnerstag die Ukraine angegriffen, berichtet die Nachrichtenagentur
       Ukrinform. Die meisten davon seien in Kyjiw gesichtet worden.
       
       „Wir sind Nachbarn eines Mannes, der im 25. Stock verletzt wurde“, zitiert
       der Telegram-Kanal von strana.news eine Frau mit dem Namen Elena, die in
       einem angegriffenen Haus lebt. „Wir hatten Glück, es gingen nur ein paar
       Fensterscheiben zu Bruch, unsere Wohnung blieb erhalten. Als wir in den
       Flur liefen, war alles voller Blut, die Hände und Füße des Mannes hatten
       Wunden wie von Schnitten. Wir liefen ins Erdgeschoss, um von dort auf die
       Straße zu kommen. Als der Krankenwagen eintraf, sahen wir ein Mädchen, das
       ebenfalls stark blutete. Ihr Bauch war wie aufgeschnitten. Die Ärzte sagten
       uns, dass die Glasscherben ihren Magen zerdrückt hätten“.
       
       Sicherheitskräfte hatten sofort das Gebiet um die betroffenen Häuser
       abgeriegelt. Strana.news berichtet von kleinen Kratern im Asphalt, die von
       Drohnensplittern verursacht worden seien.
       
       „Aktuell wissen wir von zwei Personen, die im Stadtteil Darnytsia durch
       herabfallende Trümmer verletzt wurden: eine 18-jährige Frau und ein
       25-jähriger Mann“, zitiert der Telegram-Kanal der Kyjiwer Militärverwaltung
       ihren Chef Serhiy Popko. Im Stadtteil Podil brannte ein Lagergebäude.
       
       Offenbar wurden fast alle angreifenden Flugobjekte von der Luftabwehr
       abgeschossen. Der Telegram-Kanal von strana.news berichtet von 20 Drohnen
       im Gebiet Kyjiw sowie einer Rakete im Gebiet Chmelnizki. Im Gebiet
       Mykolajiw seien eine Bildungseinrichtung und neun Privathäuser durch
       abgeschossene Flugobjekte beschädigt worden.
       
       Um 3.13 Uhr meldeten die ukrainischen Telegram-Kanäle Entwarnung.
       
       13 Jul 2023
       
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