# taz.de -- Lektionen der Woche: Besserer ÖPNV dank Beyoncé
       
       > Der Bund subventioniert eine Chipfabrik in Dresden und die Polizei NRW
       > verfällt dem Preppertum. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
       
 (IMG) Bild: Start der Rakete mit der Sonde Luna-25 an Bord am 11. August
       
       ## 1 Beyoncé lässt Bahnen fahren
       
       Wegen eines Unwetters begann Beyoncés Konzert in Washington diese Woche
       zwei Stunden später. Damit die Fans bis zum Ende bleiben konnten,
       arrangierte die Sängerin einen Deal mit der Metro. Für 100.000 Dollar ließ
       sie die U-Bahnen eine Stunde länger fahren. [1][In Deutschland warten wir
       derweil sehnsüchtig auf ihren nächsten Auftritt] – inklusive Anruf bei der
       Deutschen Bahn, damit alle rechtzeitig da sind.
       
       ## 2 Die Module spielen verrückt
       
       Ein Jahr dauerten die Spekulationen an, jetzt steht fest: Der größte
       Halbleiterhersteller der Welt (TSMC) will mit großen Partnern wie Bosch und
       Infineon eine Chipfabrik in Dresden bauen. Das ist eine gute Nachricht für
       die Automobilindustrie, für die die modernen Mikrochips vornehmlich
       hergestellt werden sollen. Bundeskanzler Olaf Scholz ist zuversichtlich,
       dass Deutschland nun zukunftsfähig ist. [2][Der Bund will bis zu 5
       Milliarden Euro dazugeben], nach 10 Milliarden für die Intel-Fabrik in
       Magdeburg. Mal sehen, wie viel für die Kindergrundsicherung übrig bleibt.
       
       ## 3 Der Mond ist Manege
       
       Die letzte russische Mondfahrt ist bereits 47 Jahre her. Am Freitag
       startete Russland nun die [3][Raumsonde „Luna 25“], die um den 21. August
       herum auf dem Mond landen soll – ein Kräftemessen mit Indien, dessen Sonde
       voraussichtlich ebenfalls Ende August ankommt. Wegen der vermuteten
       Wasserressourcen am Südpol des Himmelskörpers sind auch China, die USA und
       Europa interessiert. Leider fliegt „Luna 25“ ohne Personen, sonst hätte man
       Putin endlich mit auf den Mond schießen können.
       
       ## 4 Die Polizei sorgt vor
       
       Das [4][Hochwasser im Ahrtal] und die Angst vor Blackouts wegen der
       Energiekrise haben die Polizei in Nordrhein-Westfalen offenbar ziemlich
       mitgenommen. Auf kommende Katastrophen will sie sich deshalb vorbereiten
       und hat nun angekündigt, Vorräte anzulegen. Hunderttausende Kekse sind das
       Nahrungsmittel der Wahl für die Einsatzkräfte. Auch Marmelade und zehn
       Jahre haltbares Roggenbrot stehen auf der Liste, die diese Woche
       veröffentlicht wurde. Platz für kulinarische Extravaganzen ist nicht,
       laktosefrei und vegan sollen die Nahrungsmittel aber immerhin sein.
       
       ## 5 Die Mittelschicht schrumpft
       
       Aktuelle Zahlen des ifo Instituts zeigen: Die Mittelschicht schrumpft. 2007
       gehörten ihr 65 Prozent an, 2019 nur noch 63 Prozent. [5][Sozialer Auf- und
       Abstieg] trugen dazu bei, die Ränder der Mittelschicht zu verkleinern. Der
       Rückgang mag moderat erscheinen, doch im europäischen Vergleich ist er
       beachtlich. Eine Lösung: Die Besserverdiener*innen dazuzählen. Fragt
       man sie selbst, sind sie schließlich ständig vom sozialen Abstieg bedroht.
       
       12 Aug 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Konzert-von-Beyonce-in-Hamburg/!5942558
 (DIR) [2] /Geplante-Fabrik-in-Dresden/!5953423
 (DIR) [3] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-mondmission-luna-100.html
 (DIR) [4] /Ein-Jahr-nach-dem-Ahrtal-Hochwasser/!5863831
 (DIR) [5] /Sozialer-Aufstieg/!5815999
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ann-Kathrin Leclere
       
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