# taz.de -- Schwertransporte für Windradbau: Bremse für Energiewende
       
       > Der Windradbau verzögert sich, weil Genehmigungen für Schwertransporte
       > zu langsam bearbeitet werden. Das kritisiert der Branchenverband.
       
 (IMG) Bild: Schwer zu organisieren: Transport eines Windrades in Nordrhein-Westfalen
       
       BERLIN taz | Der Bundesverband WindEnergie kritisiert, dass fehlende
       Genehmigungen für den Transport von Windradteilen [1][die Energiewende
       ausbremsen]. Nach Angaben des Verbands sind bei der bundeseigenen Autobahn
       GmbH mehr als 15.000 Verfahren aufgelaufen. „Diese Größenordnung blockiert
       die Energiewende“, sagte Verbandspräsidentin Bärbel Heidebroek der taz.
       
       Für den Bau eines Windrads sind etwa 15 Schwertransporte erforderlich, zum
       Beispiel für Flügel oder Turmsegmente. Dafür müssen [2][Genehmigungen
       eingeholt werden] – und zwar für jeden einzelnen Schwertransport. Nach
       Angaben des Bundesverkehrsministeriums sind die Länder dafür zuständig.
       
       Führt der Weg über eine Autobahn, muss die Autobahn GmbH aber eine
       Stellungnahme zur Befahrbarkeit abgeben. Dabei kommt es laut Bundesverband
       WindEnergie zu erheblichen Verzögerungen. „Dadurch gerät die gesamte
       Errichtung einer Anlage in Verzug“, erklärte Heidebroek, die auch
       Geschäftsführerin der [3][Landwind-Gruppe] ist.
       
       Der Bau eines Windrads wird durch die Verzögerungen zudem erheblich teurer
       als geplant. Die erforderlichen Kräne etwa kosten laut Heidebroek pro Tag
       rund 15.000 Euro, auch wenn sie nicht eingesetzt werden können. Sind sie an
       einem Ort gebunden, fehlen sie woanders und führen dort zu weiteren
       Verzögerungen.
       
       Zwar habe die Autobahn GmbH eine automatisierte Anlaufstelle eingerichtet,
       berichtete Heidebroek. „Aber das hat dazu geführt, dass Anträge pauschal
       ohne Begründung abgelehnt werden.“ Spediteur:innen können die
       Sachbearbeitenden nicht telefonisch erreichen und über mögliche
       Alternativrouten sprechen. Die Anträge werden nach Posteingang bearbeitet.
       Wurde ein Antrag abgelehnt, muss der folgende das gesamte Prozedere
       nochmals durchlaufen.
       
       Die Autobahn GmbH nahm auf eine Anfrage der taz bis Redaktionsschluss dazu
       keine Stellung. Dem Fernsehsender Welt sagte Bundesverkehrsminister Volker
       Wissing (FDP), die für einen Schwertransport erforderliche Stellungnahme
       der Autobahn GmbH könne nur erfolgen, wenn die Straßen in einem Zustand
       seien, der ihnen das Tragen dieser Lasten erlaube.
       
       14 Aug 2023
       
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