# taz.de -- Golf in Gatow: Schwungvoller Ansatz
       
       > Wie die Belegschaft der taz fast einmal in Berlin-Gatow golfen gegangen
       > wäre. Aber das kommt bestimmt noch. Oder?
       
 (IMG) Bild: „Umgraben mit Sinn“: taz-Golfer beim Warmspielen
       
       Am nächsten Freitag, 1. September, wird es keine reguläre taz geben. „Wir
       hoffen auf verständnisvolle Solidarität unserer Leser*innenschaft“, so
       Chefredakteurin Ulrike Winkelmann gestern. „Wegen der wachsenden Bedeutung
       des Golfsports werden wir für alle Mitarbeitenden aus Redaktion, Verlag,
       Genossenschaft und Produktion am Tag davor den ersten gemeinsamen Golftag
       einlegen. taz goes endlich Golf.“
       
       Donnerstagvormittag will sich die Belegschaft [1][im Berliner Golf Club
       Gatow] treffen. Ein Trainerteam steht für erste Übungseinheiten auf Driving
       Range und Puttinggrüns bereit. „Golfen ist Wandern mit Sinn“, so
       Winkelmann, „und dient nachweislich dem Teambuilding. Schlägerschwingen
       gibt uns neuen Schwung in der taz.“ Die Kicker des Panter FC planen am
       Abend ein Showmatch im Fußballgolf.
       
       Zum ganztägigen Programm gehört ein Demowettbewerb des Gatower Damenteams
       (2. Bundesliga), dazu Basics über Regelfragen. Ein Klubmanager wird ein
       Impulsreferat „Demontage von Vorurteilen“ halten, über angebliche
       Kleidungsvorschriften und Etikette-Fehlwissen. Des Golfs gesellschaftliche
       Bedeutung decken fachpolitische Vorträge ab, etwa über Ökobilanzen
       nachhaltiger Golfanlagen.
       
       Der sportpolitische Koordinator des Events, Leibesübungen-Redakteur Andreas
       Rüttenauer, sagt: „Erstmals hat im Juni mit Saudi-Arabien ein Staat
       weltweit eine ganze Sportart gekauft, das Profigolf der Männer. Das ist
       ähnlich dreist, als würde die weise bayerische Staatsregierung ab sofort
       den FC Bayern mit Steuergeldern ohne Limit zusödern.“ Zudem dürfte mit der
       virulenten Gefahr einer erneuten Trump-Präsidentschaft das Golf-Image
       wieder in den Keller schießen. Dem gelte es „prophylaktisch
       entgegenzutreten“.
       
       ## „Das wäre kontraproduktiv“
       
       Gern hätte auch der sehr traditionelle Golf-Club Wannsee die
       tazler*innen als Gäste begrüßt. „Aber“, sagt Ulrike Winkelmann, „Wannsee
       als erste Berliner Adresse des überkommenen Dünkeldenkens im Golf wollten
       wir unserer Community nicht zumuten. Das wäre kontraproduktiv.“
       
       Am Donnerstag werde ein kleines Restteam zeitgleich im taz-Haus online die
       wichtigsten News aufbereiten. Ob es für eine vierseitige gedruckte
       Notausgabe reicht, ist noch unklar. Am Montag danach soll eine
       doppelseitige Nahaufnahme des formidablen Praktikanten Moritz Müllender
       über das Date in Gatow erscheinen.
       
       Auch Auslandskorrespont*innen machen mit. Der Kurs samt
       frühabendlichem Swing together wird live gestreamt; in bislang acht Ländern
       dürfen taz-Mitarbeitende auf Kooperationsanlagen vor Ort mitmachen.
       
       ## Dem grünen Sport hingeben
       
       In Brüssel etwa hat [2][Korrespondent Eric Bonse] sogar internationale
       Kolleg*innen zum gemeinsamen Medientag in den Royal Amicale Anderlecht
       Golf Club geladen. „Das sorgt für mehr Kooperation der Korrespondenten. Und
       endlich mal raus aus dem EU-Zirkus! Die Stadt Brüssel kennen wir
       Europaknechte und -mägde ja kaum.“ Erich Rathfelder in Sarajevo muss indes
       passen: „In ganz Bosnien gibt es nur eine drittel Golfanlage mit genau
       sechs Löchern. Und die ist donnerstags immer voll belegt, mit Schulklassen
       zum Bosnian Kids Golf Day.“
       
       Anders der unermüdliche Ralf Sotscheck an Irlands Westküste, der seit Tagen
       den eigenen Garten testweise mit einem Eisen 7 zerpflügt. „Umgraben habe
       ich immer gehasst. So aber geht es spielerisch leicht. Und den Ball hab ich
       auch schon mal getroffen.“
       
       Sotscheck hat bei den Übungsschlägen bislang aberhunderte Kippen aus seinen
       prähistorischen Raucherdekaden zutage gefördert: „Golf als angewandter
       Landschaftsschutz. Das ist Tagebau mit Sinn.“ Seine Gattin Áine, so
       Sotscheck, übernehme später die Pflanzarbeiten, Tabak etwa und Roses of
       England. „Als Bewohner der grünen Insel fühle ich zudem die nationale
       Pflicht, mich diesem grünen Sport endlich mal hinzugeben.“
       
       Der taz-Golftag – wäre mal eine Idee, in Zeiten der Klimakatastrophe
       zumindest das Binnenklima weiter zu verbessern. Wahrscheinlich ist es doch
       noch nicht so weit. Eher im September 2024 oder 2034.
       
       25 Aug 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.golfclubgatow.de/home/
 (DIR) [2] https://ericbonse.eu/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Müllender
       
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