# taz.de -- Vorwürfe von sexuellen Übergriffen: Kevin Spacey freigesprochen
       
       > Der Schauspieler Kevin Spacey ist in einem Prozess freigesprochen worden.
       > Vier Männer hatten ihm vorgeworfen, sexuell übergriffig geworden zu sein.
       
 (IMG) Bild: Schauspieler Kevin Spacey auf dem Weg zum Gericht in London am 26. Juli
       
       LONDON ap | US-Schauspieler Kevin Spacey („American Beauty“, „House of
       Cards“) ist in einem Londoner Strafprozess wegen angeblich sexueller
       Übergriffe auf mehrere Männer in allen Anklagepunkten freigesprochen
       worden. Das teilte die Jury am Mittwoch mit.
       
       [1][Spacey], der am Mittwoch 64 Jahre alt wurde, zeigte sich nach der
       Urteilsverkündung sichtlich gerührt. Mit einem Taschentuch wischte er sich
       übers Gesicht.
       
       In dem etwa vierwöchigen Prozess am Southwark Crown Court hatten vier
       Männer dem Hollywoodstar vorgeworfen, dass er ihnen in mehreren Fällen in
       den Schritt gegriffen haben soll. In einem Fall ging es um oralen
       Geschlechtsverkehr.
       
       Die Anklage hatte den Oscarpreisträger als „sexuellen Bully“ bezeichnet,
       der seine Macht ausgenutzt habe. Spacey stritt die Vorwürfe ab,
       beziehungsweise gab an, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Die
       zwölf Geschworenen befanden ihn am Mittwoch nach dreitägigen Beratungen in
       allen Anklagepunkten für nicht schuldig.
       
       ## Karriere durch #MeToo unterbrochen
       
       Die Vorwürfe hatten sich auf den Zeitraum zwischen 2001 und 2013 in London
       und der Grafschaft Gloucestershire bezogen. Spacey war von 2004 bis 2015
       künstlerischer Direktor am Londoner Theater Old Vic und lebte zeitweilig in
       der britischen Hauptstadt.
       
       Die Karriere des bis dahin erfolgreichen Schauspielers wurde durch die im
       Zuge der [2][#MeToo-Debatte] aufgebrachten Vorwürfe abrupt unterbrochen.
       Netflix beendete die Zusammenarbeit zu „House of Cards“ und verklagte
       Spacey auf Schadenersatz, nachdem Beschwerden von Mitarbeitern am Set über
       ihn aufgekommen waren. Das Theater Old Vic distanzierte sich ebenfalls.
       Szenen mit Spacey in dem Thriller „All The Money in the World“ (Alles Geld
       der Welt) wurden nachträglich entfernt.
       
       Noch vor Prozessbeginn in London hatte Spacey die [3][Hoffnung geäußert, im
       Falle eines Freispruchs wieder an seine Erfolge anknüpfen zu können].
       
       26 Jul 2023
       
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