# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kyjiw und Moskau wehren Drohnen ab
       
       > Russland hat nach eigenen Angaben erneut Drohnen über Moskau, der Krim
       > und dem Schwarzen Meer abgeschossen. Die Ukraine wehrte Angriffe auf
       > Kyjiw ab.
       
 (IMG) Bild: Nach Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt räumen Menschen den Schutt weg
       
       ## Russland meldet Drohnenangriffe auf Moskau
       
       Russland hat eigenen Angaben zufolge am Dienstag erneut ukrainische
       [1][Drohnen über Moskau], der Krim und dem Schwarzen Meer abgeschossen.
       Dabei sei auch ein Bürogebäude in der Hauptstadt getroffen worden, das
       bereits am Wochenende bei einem Angriff beschädigt worden war, erklärte
       Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin. Informationen über Tote oder
       Verletzte gab es zunächst nicht.
       
       Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden zwei weitere
       ukrainische Drohnen über den Bezirken Odinzowo und Narofominsk in der
       Region Moskau von der Luftabwehr „zerstört“. Wie bereits am Sonntag wurde
       der Verkehr am internationalen Flughafen Wnukowo in Moskau vorübergehend
       eingestellt, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass
       berichtete. Moskau liegt rund 500 Kilometer von der Grenze Russlands zur
       Ukraine entfernt. Das Stadtgebiet und das Umland der russischen Hauptstadt
       waren seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts zunächst nur selten ins Visier
       geraten. Zuletzt aber gab es mehrere Drohnenangriffe auf Moskau.
       
       Das russische Verteidigungsministerium meldete am Dienstag zudem einen
       ukrainischen Drohnenangriff auf russische Patrouillenboote im Schwarzen
       Meer, der abgewehrt worden sei. Alle drei Drohnen seien „zerstört“ worden,
       erklärte das Ministerium. Die Boote wurden demnach 340 Kilometer
       südwestlich von Sewastopol angegriffen, dem Stützpunkt der russischen
       Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim. Die Angriffe vom
       Dienstag waren die jüngsten in einer Reihe von Drohnenangriffen unter
       anderem auf den Kreml und russische Städte nahe der Grenze zur Ukraine, für
       die Moskau Kyjiw verantwortlich macht. Die Ukraine hatte im Juni ihre lang
       erwartete Gegenoffensive begonnen. (afp)
       
       ## Isländische Botschaft in Russland schließt
       
       Die Botschaft Islands in Moskau hat am Dienstag ihren Betrieb eingestellt.
       Das teilte die Regierung des kleinen Inselstaats mit. Die Botschaft in der
       russischen Hauptstadt hatte die Interessen Islands auch gegenüber mehreren
       Ländern im Kaukasus sowie in Zentralasien vertreten. Das werde nun direkt
       vom Außenministerium in Reykjavik übernommen. Die Entscheidung bedeute aber
       keine Einstellung der diplomatischen Beziehungen, betonte das
       Außenministerium. Sobald die Bedingungen es erlaubten, werde Island dem
       Betrieb der Botschaft in Moskau wieder Priorität einräumen.
       
       Die vorübergehende Schließung der isländischen Botschaft war bereits im
       Juni angekündigt worden. Begründet hatte Außenministerin Thórdís Kolbrún
       Gylfadóttir das mit einem historischen Tiefstand der Beziehungen zu
       Russland. (dpa)
       
       ## Polen und Ukraine bestellen gegenseitig Botschafter ein
       
       Der Streit um ukrainische Getreideexporte zwischen Polen und der Ukraine
       ist am Dienstag weiter eskaliert. Das ukrainische Außenministerium
       bestellte den polnischen Botschafter ein, nachdem Warschau Kyjiw fehlende
       Wertschätzung in Bezug auf Polens Unterstützung für den kriegsgebeutelten
       Nachbarn vorgeworfen hatte. Als Reaktion bestellte das polnische
       Außenministerium seinerseits den ukrainischen Gesandten ein.
       
       Die Ukraine erklärte, die Äußerungen über die „angebliche Undankbarkeit der
       Ukrainer“ entsprächen nicht der Realität und seien „inakzeptabel“. Kyjiw
       reagierte damit auf Aussagen des polnischen Präsidentschaftsberaters Marcin
       Przydacz, der am Montag gesagt hatte, die Unterstützung Polens für die
       Ukraine „wäre es wert, wenn sie beginnen würden, die Rolle Polens in den
       vergangenen Wochen und Monaten wertzuschätzen“.
       
       Seit Polen sich gegen die Einfuhr ukrainischen Getreides auflehnt, wachsen
       die Spannungen zwischen den beiden Nachbarländern. Die EU hatte nach dem
       russischen Angriff auf die Ukraine die Zölle auf ukrainische Exporte
       gestrichen. Landwirte in den Nachbarländern protestierten jedoch gegen den
       durch das ukrainische Getreide verursachten Preisverfall und einige Länder
       verhängten daraufhin Importstopps. Im Juni erlaubte Brüssel Polen,
       Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien, Einfuhrbeschränkungen für
       ukrainisches Getreide einzuführen. Diese laufen im September aus.
       Vergangenen Monat drängte Polen die EU, die Vereinbarung zu verlängern,
       andernfalls werde Warschau dies eigenständig tun. (afp)
       
       ## Drohnenangriffe in der Region Odessa
       
       Russland hat nach ukrainischen Angaben mit Drohnen Hafenanlagen und
       [2][Getreidelager in der Region Odessa] angegriffen. Einige Einrichtungen
       seien in Brand geraten, schreibt der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, auf
       dem Kurznachrichtendienst Telegram. Es gebe keine Berichte über Opfer.
       Russland hat seine Angriffe auf ukrainische Agrar- und Hafeninfrastruktur
       nach dem Ausstieg aus dem Getreideabkommen und einem Angriff auf die
       Krim-Brücke zuletzt verstärkt. (rtr)
       
       ## Kyjiw wehrt in der Nacht Drohnen ab
       
       Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw ist Behördenangaben zufolge in der Nacht
       zu Mittwoch erneut von Russland angegriffen worden. Die ukrainische
       Luftabwehr habe alle zehn sogenannten Kamikaze-Drohnen zerstört, teilte die
       städtische Militärverwaltung mit. Sie seien aus mehreren Richtungen
       gekommen. Ersten Informationen zufolge habe es keine Opfer oder ernsthafte
       Zerstörungen gegeben, sagte der Leiter der Behörde, Serhij Popko. Der Feind
       habe [3][Shahed-Drohnen] aus iranischer Produktion eingesetzt. (dpa)
       
       2 Aug 2023
       
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       Russland und die Ukraine beschießen sich nach Behauptungen der jeweils
       anderen Seite gegenseitig mit Drohnen. Die Ukraine fordert weitere
       Unterstützung.