# taz.de -- Beschwerde beim Polizeibeauftragten: Gegen die Schmerzen
       
       > Die Letzte Generation legt Beschwerde wegen Schmerzgriffen ein. In
       > Neuruppin soll das Verfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung
       > eröffnet werden.
       
 (IMG) Bild: Schmerzgriffe, oder wie manche sagen: Folter
       
       BERLIN dpa/taz | Die [1][Letzte Generation] hat sich wegen sogenannter
       Schmerzgriffe durch Polizist:innen beim Berliner Bürger- und
       Polizeibeauftragten beschwert. Dem Polizeibeauftragten Alexander Oerke sei
       eine Dokumentation mit 95 Fällen aus den vergangenen Wochen übergeben
       worden, teilte die Letzte Generation mit. Der Beauftragte soll bei
       Konflikten zwischen Bürgern und Polizei vermitteln.
       
       Die Letzte Generation hatte sich schon häufiger über schmerzhafte Griffe
       und Techniken der Polizei beim Wegtragen oder sonstigem Entfernen der
       Blockierer:innen von den Kreuzungen beschwert. Zuletzt hatten Videos
       die Runde gemacht, in denen Blockier:innen unter Schmerzschreien von der
       Straße gezogen wurden. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die
       Möglichkeit, die gewaltfreien Aktivist:innen ohne Zufügen von Schmerzen
       wegzutragen.
       
       Die Polizei wiederum rechtfertigte sich mit Verweis auf ihre gesetzlichen
       Rechte, auch körperlichen Zwang anzuwenden. Dabei drücken
       Polizist:innen eine Hand nach innen um oder den Kopf in den Nacken, um
       Blockierer:innen über den Schmerz zum Nachgeben zu bewegen.
       
       Die Polizei schrieb, es handele sich um „Druckpunkt- oder Hebeltechniken“,
       um die Menschen durch „Bewegungsimpulse kontrolliert von der Straße zu
       bringen“. Diese könnten kurzzeitig schmerzhaft sein, sie verursachten aber
       weniger Verletzungsrisiken als das „Wegtragen“ einer sich wehrenden Person.
       Die Letzte Generation erklärte dagegen: „Schmerzgriffe können
       schwerwiegende körperliche Folgen haben, wir hatten zum Beispiel schon
       gebrochene Handgelenke.“
       
       Die juristische Verfolgung der Gruppe geht derweil weiter. Nach Angaben der
       Letzten Generation beabsichtige die Staatsanwaltschaft Neuruppin bis Ende
       2023, Anklage wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zu erheben. Im
       Oktober solle den Beschuldigten die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben
       werden, dann werde man den Prozess eröffnen.
       
       10 Oct 2023
       
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