# taz.de -- Wohnungsnot in Berlin: Wohnen statt golfen
       
       > Grüne fordern, Golfplätze zur Wohnbebauung zu nutzen statt das
       > Tempelhofer Feld. Die Golfplätze im Eigentum des Landes Berlin umfassen
       > 72 Hektar.
       
 (IMG) Bild: Wer braucht schon Golfplätze in einer Stadt wie Berlin?
       
       Nach Ansicht von Vertretern der Berliner Grünen sollten statt des
       [1][Tempelhofer Feldes] lieber Golfplätze in der Stadt für den Wohnungsbau
       in den Blick genommen werden. „Allein die Flächen für Golfplätze, die sich
       im Eigentum des Landes Berlin befinden, umfassen 72 Hektar“, sagte die
       Grünen-Abgeordnete June Tomiak. Das sei nahezu die gleiche Fläche, über die
       im Zusammenhang mit einer möglichen Randbebauung des Tempelhofer Feldes
       geredet werde. „Rechnet man dazu Golfplätze im Privatbesitz im Land Berlin,
       ergeben sich insgesamt 186 Hektar“, rechnete Tomiak vor.
       
       Eine parlamentarische Anfrage der Politikerin an den Senat ergab, dass es
       in Berlin immerhin drei Golfplätze gibt. Das Golf Resort Berlin Pankow
       befindet sich demnach auf landeseigenen Flächen und wird vom Straßen- und
       Grünflächenamt des Bezirkes verwaltet. Die Golfclubs Gatow und Wannsee
       nutzen Flächen, die sich laut Senat „nicht im Eigentum des Landes Berlin“
       befinden. Nach früheren Angaben hat der Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee
       einen Erbpachtvertrag mit dem Land.
       
       „Das Beispiel der Golfplätze zeigt exemplarisch: Die Berliner
       Flächenproblematik ist eine Verteilungsfrage“, sagte der Sprecher der
       Grünen Jugend Berlin, Kasimir Heldmann. Berliner Flächen müssten wieder in
       der Hand aller Berlinerinnen und Berliner kommen. „[2][Golfplätze sind in
       Zeiten von Wasserknappheit und Artensterben ein Luxus], der den Spaß
       Weniger über die Zukunftsfähigkeit der gesamten Stadt stellt“, sagte
       Heldmann. „Wir müssen uns fragen, ob wir uns diesen Luxus noch leisten
       können.“ Statt der Randbebauung des Tempelhofer Feldes fordere er die
       Rückgewinnung und Revitalisierung von Flächen, die den Berlinerinnen und
       Berlinern bisher vorenthalten würden.
       
       Bei einem Volksentscheid 2014 hatte eine Mehrheit gegen eine Bebauung des
       früheren Flughafengeländes auf dem Tempelhofer Feld votiert. Angesichts des
       Wohnungsmangels will die schwarz-rote Koalition eine „behutsame
       Randbebauung“ prüfen. (dpa)
       
       8 Oct 2023
       
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