# taz.de -- Armeeangriff in Myanmar: 29 Tote im Lager für Vertriebene
       
       > Bei einer Attacke auf ein Vertriebenencamp nahe Laiza sind mindestens 29
       > Menschen getötet worden. Verantwortlich ist die regierende Militärjunta.
       
 (IMG) Bild: Kachin-Flüchtlinge im Je-Yang-Camp nahe der Stadt Laiza in Nordbirma
       
       BANGKOK afp | Bei einem Militärangriff auf ein Lager für Vertriebene im
       Norden Myanmars sind nach Angaben von Rebellen 29 Menschen getötet und
       dutzende weitere verletzt worden. Unter den Leichen seien „Kinder und
       ältere Menschen“, sagte ein Sprecher der Rebellenorganisation Kachin
       Independence Army (KIA), welche die Region kontrolliert, am Dienstag der
       Nachrichtenagentur AFP. 56 Menschen seien zudem verletzt worden. Der
       Angriff ereignete sich demnach am späten Montagabend.
       
       „Wir haben keine Flugzeuge gehört“, sagte der Sprecher der Rebellen, Oberst
       Naw Bu. Es werde geprüft, ob das Militär eine Drohne eingesetzt habe, um
       das Lager in der Nähe der Stadt Laiza an der chinesischen Grenze
       anzugreifen. Örtliche Medien veröffentlichten Bilder von Rettungskräften,
       die Leichen aus Trümmern bergen. Zudem waren mindestens zehn leblose Körper
       zu sehen, die auf Handtüchern und Planen auf dem Boden lagen.
       
       Junta-Sprecher Zaw Min Tun sagte, das [1][Militär] untersuche die Berichte.
       Womöglich habe ein Bombenlager der Rebellen in dem Gebiet eine Explosion
       verursacht, fügte er hinzu, ohne jedoch Belege dafür anzuführen.
       
       ## Mehr als 10.000 Menschen in Kachin vertrieben
       
       Seit Jahrzehnten kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen
       [2][dem Militär und der Rebellenorganisation KIA], die Teile des
       [3][Bundesstaates Kachin] kontrolliert. Seit dem Putsch durch das Militär
       im Jahr 2021 haben sich die Kämpfe verschärft. Mehr als 10.000 Menschen in
       Kachin wurden vertrieben. Bei Luftangriffen des Militärs auf ein von der
       KIA organisiertes Konzert waren vor einem Jahr 50 Menschen getötet und 70
       weitere verwundet worden. Die Junta bezeichnete damals Berichte über zivile
       Opfer als „Gerüchte“.
       
       Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar an sich gerissen und
       die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin
       [4][Aung San Suu Kyi] gestürzt.
       
       10 Oct 2023
       
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       spüren.