# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Für 2.200 Euro in den Krieg
       
       > Im Angriffskrieg gegen die Ukraine rekrutiert Russland jetzt auch Frauen.
       > Die Ukraine ordnet Zwangsevakuierung von Kindern aus Gebieten im Osten
       > an.
       
 (IMG) Bild: Jetzt nicht mehr rein männlich: Werbung für die Mobilisierung zur russischen Armee in St. Petersburg
       
       ## Russland rekrutiert Frauen für den Krieg in der Ukraine
       
       Russland hat Medienangaben zufolge mit der Rekrutierung von Frauen für
       Kampfeinsätze in seinem Krieg gegen die Ukraine begonnen. In der dem
       russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit „Redut“
       würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb
       das unabhängige Internetportal istories am Montag. Bislang wurden Frauen im
       russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt.
       
       Den Soldatinnen wird ein Halbjahresvertrag mit einem Monatsgehalt von
       umgerechnet etwa 2.200 Euro angeboten. Bei einer Verletzung gibt es 30.000
       Euro Prämie, bei Tod sollen den Hinterbliebenen rund 50.000 Euro ausgezahlt
       werden. Entsprechende Anzeigen tauchten demnach im russischen sozialen
       Netzwerk „Wkontakte“ auf. Anfängerinnen würden innerhalb eines Monats an
       der Waffe ausgebildet.
       
       Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums hat Russland
       bislang rund 150.000 Gefallene oder Schwerverwundete zu beklagen. Offiziell
       gibt es aus Moskau seit Monaten keine Angaben dazu.
       
       Wegen der unerwartet hohen Ausfälle in seiner Armee hat Russlands Präsident
       Wladimir Putin im vergangenen Herbst die [1][Mobilmachung] von offiziell
       300.000 Reservisten verkündet. Experten gehen davon aus, dass der Kreml
       angesichts der im Frühjahr 2024 geplanten Präsidentenwahl eine weitere
       Mobilmachung bis dahin vermeiden will und daher verstärkt Freiwillige
       anwirbt. (dpa)
       
       ## Selenski wirbt um anhaltende Unterstützung für Ukraine
       
       Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski will mithilfe internationaler
       Konferenzen weiter für die Unterstützung seines Landes werben. „Die
       Aufmerksamkeit der Welt für die Ukraine, für den Schutz der Freiheit und
       des Völkerrechts muss gewahrt bleiben – dafür tun wir alles“, sagte
       Selenski am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Bereits am Dienstag
       werde ein parlamentarischer Gipfel der „Krim-Plattform“ stattfinden,
       kündigte er an. Die „Krim-Plattform“, eine diplomatische Initiative Kyjiws,
       soll international Aufmerksamkeit für Missstände auf der seit 2014 von
       Russland annektierten Halbinsel erzeugen.
       
       Daneben ging Selenski in seiner Ansprache vor allem auf die Lage an der
       Front ein und lobte unter anderem die Standfestigkeit der ukrainischen
       Soldaten im Frontabschnitt Awdijiwka. Um die Kleinstadt in unmittelbarer
       Nähe der bereits seit 2014 von russischen Kräften kontrollierten Stadt
       Donezk wird seit Monaten gekämpft. In den vergangenen zwei Wochen hat das
       russische Militär den Druck in der Gegend noch einmal deutlich verschärft.
       Mit einer Offensive versucht Moskau, die dort stationierten ukrainischen
       Truppen einzuschließen. Bisher ist dies den Russen aber nicht gelungen.
       (dpa)
       
       ## Zwangsevakuierung von Kindern im Gebiet Cherson
       
       Nach massivem russischen Beschuss haben die Behörden im südukrainischen
       Gebiet [2][Cherson] eine Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern
       angeordnet. Das betrifft gut zwei Dutzend Gemeinden und die Stadt Beryslaw
       am Fluss Dnipro, wie die Gebietsverwaltung am Montag bei Telegram
       mitteilte. Einer behördlichen Aufforderung von Mitte September, sich in
       Sicherheit zu bringen, sind bisher nur 450 Kinder und ihre Angehörigen
       gefolgt.
       
       Aufgrund von Weigerungen seien nun Zwangsmaßnahmen erforderlich, heißt es.
       Dem Ministerium für Reintegration zufolge werden etwas über 800 Kinder
       kostenlos per Bus und Bahn in sicherere Gebiete im Westen des Landes
       gebracht. Notwendig wurde die Verordnung wegen nahezu täglichen
       Artilleriebeschusses und des intensiven Einsatzes von Gleitbomben der
       russischen Luftwaffe gegen Ziele auf dem ukrainisch kontrollierten Ufer des
       Dnipro. Wiederholt wurden dabei Zivilisten getötet und verletzt. (dpa)
       
       24 Oct 2023
       
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