# taz.de -- +++ Nachrichten zum Nahost-Krieg +++: Vorstoß in den Gazastreifen
       
       > Die israelische Armee rückt mit Bodentruppen und Jets ins Zentrum von
       > Gaza vor, um Hamas-Stellungen zu bekämpfen. Die USA greifen Ziele in
       > Syrien an.
       
 (IMG) Bild: Israelischer Luftangriff in Khan Younis im Süden des Gazastreifens, 26.10.2023
       
       ## Die USA greifen Iran-gestützte Milizen in Syrien an
       
       Die USA haben im Osten Syriens als Reaktion auf Angriffe proiranischer
       Milizen am frühen Freitag Luftangriffe geflogen. Ziele seien zwei
       Einrichtungen gewesen, die von Irans Revolutionsgarden sowie deren
       Verbündeten genutzt würden, teilte das US-Verteidigungsministerium in
       Washington am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit.
       
       Die Angriffe seien ein Akt der Selbstverteidigung zum Schutz von
       US-Personal und hätten nichts mit dem derzeitigen Konflikt zwischen Israel
       und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen zu
       tun, betonte das Pentagon. „Die USA suchen keinen Konflikt (…), aber diese
       vom Iran unterstützen Angriffe auf US-Militär sind inakzeptabel und müssen
       aufhören“, hieß es in der Mitteilung weiter. (dpa)
       
       ## US-Repräsentantenhaus unterstützt Israel
       
       Nach der Wahl eines neuen Vorsitzenden hat das US-Repräsentantenhaus eine
       Resolution zur Unterstützung Israels im Krieg gegen die radikalislamische
       Hamas verabschiedet. Der Text mit dem Titel „Unterstützung Israels in der
       Verteidigung gegen den barbarischen Krieg der Hamas und anderer
       Terroristen“ wurde am Mittwoch (Ortszeit) mit 412 Ja-Stimmen zu 10
       Nein-Stimmen nahezu einstimmig angenommen. Zuvor hatte die Kongresskammer
       den konservativen Abgeordneten Mike Johnson zu ihrem „Speaker“ gewählt.
       
       „Wir alle wissen, dass die Welt in Aufruhr ist – aber ein starkes Amerika
       ist gut für die ganze Welt“, sagte der frischgewählte Johnson von den
       Republikanern vor den Abgeordneten. Die USA seien „ein Leuchtturm der
       Freiheit“.
       
       US-Präsident Joe Biden rief den Kongress zugleich auf, rasch die von ihm
       beantragten neuen Hilfen für Israel und die Ukraine in Höhe von mehr als 75
       Milliarden Dollar (rund 71 Milliarden Euro) zu beschließen. Auch müsse eine
       Mitte November drohende Haushaltssperre verhindert werden, mahnte der
       Präsident. (afp)
       
       ## Bericht: US-Transportflugzeuge auf Kreta
       
       Die Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung von US-Bürgern aus dem
       Libanon und Israel laufen Berichten zufolge auf Hochtouren. Wie die Athener
       Zeitung Kathimerini am Donnerstag berichtete, seien zahlreiche
       Transportflugzeuge der US-Luftwaffe auf dem militärischen Teil des
       Flughafens von Chania gesichtet worden. Das Blatt veröffentlichte auch ein
       Foto des Flughafens, auf dem US-Flugzeuge vom Typ C-130, C-17 sowie KC-135
       Flugzeugtanker zu sehen sind.
       
       Der Marine-Stützpunkt von Souda mit seinem Flughafen sind eine der
       wichtigsten Basen der Vereinigten Staaten im östlichen Mittelmeer. Der
       US-Marine-Stützpunkt und der Flughafen liegen wenige Kilometer östlich der
       Hafenstadt Chania. Griechenland und die USA hatten ihre Kooperation in den
       vergangenen Jahren stark ausgebaut. Die Regierung in Athen hatte bereits am
       Dienstag mitgeteilt, dass die USA den griechischen Militärflughafen von
       Eleusis (auch Elefsina) im Westen der griechischen Hauptstadt für ihre
       Transportflugzeuge nutzen können. (dpa)
       
       ## Rotes Kreuz will medizinische Hilfsgüter liefern
       
       Das Rote Kreuz hofft darauf, fast ein halbes Dutzend Lastwagen mit
       medizinischen Hilfsgütern in den Gazastreifen bringen zu können. Das
       erklärte William Schomburg Leiter der Unterdelegation des Internationalen
       Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Gaza. In den vergangenen Tagen hatte
       Israel mehr als 60 Lastwagen mit Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah
       aus Ägypten in den Gazastreifen einfahren lassen. Israel blockiert aber
       weiterhin die Lieferung von Treibstoff, der für den Betrieb von Generatoren
       benötigt wird, weil die israelischen Behörden der Ansicht sind, dass sich
       die im Gazastreifen regierende Hamas derartige Lieferungen aneignen würde.
       
       Schomburg sagte, er hoffe, dass etwa ein halbes Dutzend Lastwagen mit
       lebenswichtigen medizinischen Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen
       könne. Dies sei nur eine kleine Menge dessen, was benötigt werde – „ein
       Tropfen im Ozean“ angesichts der Folgen der Gewalt. Am Donnerstag würden
       acht bis zehn entsprechende Lastwagen erwartet, weitere befänden sich in
       der Warteschlange, sagte der IKRK-Vertreter. (ap)
       
       ## Israel bombardiert erneut hunderte Ziele
       
       Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die islamistische Hamas nach
       eigenen Angaben erneut zahlreiche Ziele im Gazastreifen bombardiert. Wie
       das israelische Militär am Donnerstag auf Telegram bekanntgab, hätten
       Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 250 „Terrorziele“
       angegriffen. Dazu gehörten Kommandozentralen, Tunnelschächte und
       Raketenabschussrampen inmitten von Wohngebieten, von wo aus seit
       Kriegsbeginn auf israelisches Gebiet geschossen worden sei. Zudem hätten
       Soldaten eine Abschussbasis für Boden-Luft-Raketen der Hamas in der Gegend
       von Khan Younis im Süden des Gazastreifens getroffen, hieß es weiter.
       
       Die Abschussbasis habe sich in der Nähe einer Moschee und eines
       Kindergartens befunden, so die Armee. Dies sei ein weiterer Beweis dafür,
       dass die Hamas bewusst zivile Einrichtungen für Terrorzwecke nutze.
       
       Mitglieder der Hamas hatten am Mittwoch eigenen Angaben zufolge aus dem
       Gazastreifen erneut zwei Langstreckenraketen in Richtung Haifa im Norden
       und Eilat im Süden Israels abgefeuert. Laut Medien explodierte ein Geschoss
       in der Luft, das andere sei im Süden auf offenes Gelände gefallen. Berichte
       über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. (dpa)
       
       ## Asselborn: Europa muss gemeinsame Linie finden
       
       Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat die EU-Staaten im Krieg
       zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu einer gemeinsamen Linie
       aufgerufen. Wenn die EU politischen Einfluss auf Lösungen im
       Nahost-Konflikt haben wolle, „muss sie zumindest eine gemeinsame Linie
       haben. Wissen, was sie will“, sagte Asselborn am Donnerstag in einem
       Interview des Deutschlandfunks.
       
       Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten wollen am Donnerstag
       bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel darüber beraten, wie die EU dazu
       beitragen kann, eine regionale Eskalation des Konflikts zwischen Israel und
       der islamistischen Hamas zu verhindern.
       
       Noch vor einigen Jahren habe die EU eine gemeinsame Linie gehabt, erinnerte
       Asselborn. Diese habe besagt, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels und im
       Ostteil auch die Hauptstadt der Palästinenser sei, und die Grenzen von
       Palästina die von 1967 seien. „Dazu sind wir heute nicht mehr im Stande“,
       sagte Asselborn.
       
       Mit Blick auf die heute unterschiedlichen Positionen innerhalb der EU
       vertrat er den Standpunkt, dass es letztlich „um die fundamentalsten
       Menschenrechte“ gehe, „dass jedes Volk ein Recht hat auf einen eigenen
       Staat“. Die Raketen aus Gaza auf Israel seien „unter keinen Umständen“ zu
       verteidigen, sagte Asselborn. Wenn aber Israelis im Westjordanland
       andauernd Land „annektieren, das eigentlich den Palästinensern gehört“,
       müsse in Israel klar gesagt werden, dass das aufhören müsse. Sonst werde es
       „keine Chance auf einen dauerhaften Frieden“ geben. (dpa)
       
       ## Al-Dschasira-Redaktionsleiter in Gaza trauert um Familie
       
       Der Leiter der Redaktion des arabischen Nachrichtensenders al-Dschasira in
       Gaza, Wael Dahduh, trauert nach einem Angriff des israelischen Militärs auf
       die Küstenenklave um Mitglieder seiner Familie. Bei dem Angriff am Mittwoch
       starben die Ehefrau, ein Sohn und eine Tochter des Redaktionsleiters.
       Bilder, die der Nachrichtensender mit Sitz in Katar ausstrahlte, zeigten,
       wie der Journalist noch in Schutzkleidung mit der Aufschrift „Presse“ in
       einem Krankenhaus die Leiche seines Sohnes betrauerte.
       
       Ein weiterer Sohn namens Jehia wurde schwer verletzt, ein Enkel Dahduhs
       wurde zwei Stunden später ebenfalls für tot erklärt, wie al-Dschasira
       berichtete. Weitere Angehörige, darunter eine Enkelin im Kleinkindalter,
       überlebten den Angriff. Dahduh warf Israel „eine Reihe gezielter Attacken
       auf Kinder, Frauen und Zivilisten“ vor, als er das Krankenhaus verließ.
       Al-Dschasira gab eine Mitteilung heraus, in der von einem „wahllosen
       Angriff“ auf das Flüchtlingslager Nuseirat im Gazastreifen die Rede war.
       Das Lager liegt südlich des Gebiets, zu dessen Evakuierung Israel die
       Menschen im Gazastreifen aufgerufen hat. (ap)
       
       ## UN-Sicherheitsrat findet weiter keine Position
       
       Der UN-Sicherheitsrat kann sich weiterhin nicht auf eine Position zum Krieg
       im Nahen Osten einigen. Im Rat seien zwei weitere Resolutionsentwürfe über
       den Konflikt zwischen der Terrorgruppe Hamas und Israel gescheitert,
       teilten die UN am Mittwoch (Ortszeit) in New York mit.
       
       China und Russland hätten ihr Veto gegen einen von den USA eingebrachten
       Resolutionsentwurf eingelegt. Ein zweiter, von Russland vorgelegter Text
       sei auf Ablehnung der Vetomächte USA und Großbritannien gestoßen.
       
       Die ähnlich formulierten Resolutionen hätten zu einem „humanitären
       Waffenstillstand“ oder einer „humanitären Pause“ aufgerufen, um
       Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen zu ermöglichen. Zu den
       wichtigsten Unterschieden hätten die Erwähnung des Rechts auf
       Selbstverteidigung in dem US-Entwurf sowie die russische Forderung nach
       Aufhebung des israelischen Evakuierungsbefehls für Zivilisten im
       Gazastreifen gehört. (epd)
       
       ## Israelische Bodentruppen kurzzeitig im Gazastreifen
       
       Das israelische Militär hat in der Nacht zu Donnerstag einige Bodentruppen
       in den Norden des Gazastreifens geschickt, den Einsatz aber bereits wieder
       beendet. Mehrere Einrichtungen der radikalislamischen Hamas seien
       angegriffen worden, bevor die Soldaten sich wieder zurückgezogen hätten,
       teilte das Militär am Donnerstagmorgen mit. Im Sender Armee Radio war vom
       bislang größten Einsatz von Bodentruppen im gegenwärtigen Krieg die Rede.
       
       In einem vom Militär veröffentlichten Video vom nächtlichen Einsatz war zu
       sehen, wie gepanzerte Fahrzeuge durch eine sandige Grenzzone fuhren. Panzer
       feuerten Granaten ab. In der Nähe oder inmitten einer Reihe beschädigter
       Gebäude waren Explosionen zu sehen.
       
       Das Militär erklärte, der Einfall sei „in Vorbereitung auf die nächsten
       Phasen des Kampfes“ erfolgt. Das könnte ein Hinweis auf einen groß
       angelegten Einmarsch von Bodentruppen sein, mit dem die israelische
       Regierung mehrfach gedroht hat. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, die
       Hamas auszulöschen. „Die Soldaten haben das Gebiet inzwischen verlassen und
       sind auf israelisches Territorium zurückgekehrt“, hieß es in der
       Militärerklärung weiter.
       
       Am Sonntag hatte das israelische Militär mit kleineren Angriffen am Boden
       begonnen. Die massiven Angriffe aus der Luft, mit denen das israelische
       Militär auf den überraschenden Angriff der Hamas am 7. Oktober reagiert,
       halten an. Nach israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Überfall rund
       1.400 Menschen getötet. In den seither ununterbrochenen israelischen
       Gegenangriffen kamen nach palästinensischen Angaben mehr als 6.500 Menschen
       ums Leben. (rtr)
       
       ## Vergeltungsangriffe im Libanon nach Raketenbeschuss
       
       Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben als Vergeltung für einen
       vorangegangenen Raketenbeschuss Luftangriffe auf den Libanon geflogen. Das
       Luftabwehrsystem der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hätte
       eine Boden-Luft-Rakete abgefangen, die vom Libanon auf eine israelische
       Drohne abgefeuert worden sei, erklärte das Militär am Mittwochabend. „Als
       Reaktion darauf haben die IDF-Flugzeuge die Quelle des Abschusses
       angegriffen“, hieß es weiter.
       
       Zuvor hatte Israels Armee bereits militärische Ziele in Syrien als
       Vergeltung für angebliche Raketenangriffe auf Israel angegriffen. Dabei
       wurden nach Angaben syrischer Staatsmedien acht Soldaten getötet. Am frühen
       Nachmittag griff die israelische Luftwaffe laut dem syrischen
       Verteidigungsministeriums erneut den Flughafen von Aleppo an – zum vierten
       Mal seit dem 7. Oktober. (afp)
       
       ## Irans Außenminister überraschend in USA eingetroffen
       
       Irans Außenminister ist angesichts des Gaza-Kriegs überraschend in die USA
       gereist. Besuche iranischer Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten,
       die als Erzfeind der Islamischen Republik gelten, sind selten. Chefdiplomat
       Hussein Amirabdollahian traf am späten Mittwochabend (Ortszeit) in New York
       ein, wie sein Außenministerium mitteilte. Demnach will der Minister bei
       einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen. Diese
       genießen auch die Rückendeckung der von Iran unterstützten und mit Israel
       verfeindeten Hisbollah-Miliz im Libanon.
       
       Iran hatte nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas mit Hunderten
       israelischen Todesopfern eine direkte Verwicklung in die Angriffe
       zurückgewiesen. Die Staatsführung lobte die Attacke jedoch. (dpa)
       
       ## Biden: Zukunft nach Kriegsende im Blick behalten
       
       US-Präsident Joe Biden hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten
       Benjamin Netanjahu erneut über Entwicklungen im Krieg in Nahost beraten. In
       dem Telefonat am Mittwoch (Ortszeit) habe Biden betont, wie wichtig es sei,
       den Fokus auch „auf das“ zu legen, „was nach dieser Krise kommt“, teilte
       das Weiße Haus mit. Dazu gehöre ein Pfad zu dauerhaftem Frieden zwischen
       Israelis und Palästinensern. Biden habe zudem bekräftigt, dass die Hamas
       das palästinensische Volk oder dessen legitime Bestrebungen nicht
       repräsentiere.
       
       Netanjahu und Biden sprachen laut dem Weißen Haus auch über die anhaltenden
       Bemühungen, die mehr als 200 Geiseln zu finden und zu befreien, die die
       militant-islamistische Hamas bei ihrem Großangriff auf den Süden Israels am
       7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt hat. Auf die Terrorattacke von
       Hamas-Extremisten mit mehr als 1.400 Toten hat Israel mit nahezu
       unablässigen Luftangriffen auf das palästinensische Gebiet reagiert, die
       nach Darstellung des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums bisher
       mehr als 6.500 Menschen das Leben gekostet haben.
       
       Biden habe im Gespräch mit Netanjahu betont, dass Israel jedes Recht und
       die Verantwortung habe, seine Bürger gegen Terror zu verteidigen und dies
       auf eine Weise zu tun, die im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht
       stehe, erklärte das Weiße Haus. Der US-Präsident und der israelische
       Regierungschef hätten auch über Wege gesprochen, wie eine sichere Ausreise
       von Ausländern aus dem Gazastreifen zu gewährleisten sei, die das
       palästinensische Gebiet so bald wie möglich verlassen wollten. Thema sei
       zudem die US-Unterstützung für einen steten Fluss humanitärer Hilfe für die
       Zivilbevölkerung im Gazastreifen gewesen. Biden habe begrüßt, dass
       Lieferungen von Hilfsgütern in nächster Zeit zunehmen sollen. (ap)
       
       ## WHO fordert sofortigen Zugang zu Geiseln der Hamas
       
       Die rund 200 Geiseln der palästinensischen Hamas brauchen laut der
       Weltgesundheitsorganisation (WHO) dringend medizinische Versorgung. Das
       Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) solle sofort Zugang zu den
       aus Israel entführten Menschen erhalten, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom
       Ghebreyesus am Mittwochabend. Die UN-Gesundheitsorganisation stehe bereit,
       das Rote Kreuz bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Tedros
       forderte außerdem erneut die sofortige Freilassung aller Geiseln, die im
       Zuge des Terrorangriffs der islamistischen Hamas Anfang Oktober verschleppt
       worden waren.
       
       „Viele der Geiseln – darunter Kinder, Frauen und Alte – leiden an
       Vorerkrankungen, die dringend und andauernd behandelt werden müssen“, sagte
       Tedros. Er wies auch auf das psychologische Trauma der Opfer und ihrer
       Familien hin. Der Generaldirektor der WHO traf sich am Mittwoch mit
       Angehörigen von Geiseln. (dpa)
       
       ## Netanjahu: Alle Hamas-Mitglieder dem Tod geweiht
       
       Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Mitgliedern der
       islamistischen Hamas auch außerhalb Gazas gedroht. „Alle Hamas-Mitglieder
       sind todgeweiht – über der Erde, unter der Erde, in Gaza und außerhalb von
       Gaza“, sagte Netanjahu am Mittwochabend in einer Fernsehansprache. Israel
       befinde sich mitten in einem „Kampf um seine Existenz“. Tausende
       Terroristen seien seit dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober
       bereits getötet worden und dies sei „nur der Anfang“.
       
       Zu einer erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen sagte Netanjahu: „Wir
       bereiten uns auf einen Bodenangriff vor. Ich werde nicht sagen, wann, wie
       und wie viele.“ Er werde auch nicht auf die Bandbreite der Überlegungen
       eingehen, von denen die meisten der Öffentlichkeit nicht bekannt seien,
       sagte der Regierungschef. „Und so soll es auch sein. Das ist der Weg, damit
       wir das Leben unserer Soldaten schützen.“
       
       Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Abend, die israelische Luftwaffe
       greife zur Vorbereitung auf eine Bodenoffensive weiter Ziele im
       Gazastreifen an. Dabei sei am Mittwoch auch „Terrorinfrastruktur im
       Untergrund“ getroffen worden. „Jeder Schlag verbessert unsere Situation für
       die nächsten Phasen“, sagte Hagari. Unter dem dicht besiedelten
       Küstenstreifen verläuft ein weitreichendes Tunnelsystem. (dpa)
       
       ## Biden verurteilt Angriffe „extremistischer Siedler“
       
       US-Präsident Joe Biden hat sich besorgt über „extremistische“ Siedler im
       Westjordanland gezeigt und Gewalt gegen Palästinenser verurteilt. „Ich bin
       weiterhin beunruhigt über die Angriffe extremistischer Siedler auf
       Palästinenser im Westjordanland“, sagte Biden am Mittwoch bei einer
       Pressekonferenz. „Das muss jetzt aufhören.“ Derartige Angriffe seien, als
       würde man Benzin ins Feuer gießen, sagte Biden weiter. Dem
       UN-Menschenrechtsbüro zufolge steigt die Gewalt bewaffneter israelischer
       Siedler gegen Palästinenser.
       
       Biden betonte erneut, dass Israel das Recht und die Verantwortung habe, auf
       die Angriffe der Hamas-Terroristen zu reagieren. „Aber das mindert nicht
       die Notwendigkeit, im Einklang mit den Gesetzen des Krieges zu handeln.
       Israel muss alles in seiner Macht Stehende tun, um unschuldige Zivilisten
       zu schützen, so schwierig das auch sein mag“, mahnte der US-Präsident.
       Israel sollte sich darauf konzentrieren, „die Leute zu verfolgen, die
       diesen Krieg gegen Israel propagieren“. (dpa)
       
       26 Oct 2023
       
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