# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wie entstehen eigentlich Nachnamen?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Greta, 9 Jahre alt.
       
 (IMG) Bild: Unsere Nachnamen haben sehr unterschiedliche Entstehungsgeschichten
       
       Hast du schon mal eine andere Person kennengelernt, die auch Greta heißt,
       so wie du? Denn je nachdem, wie beliebt so ein Vorname ist, kann es gut
       passieren, dass man mehrere Menschen mit dem gleichen Namen kennt.
       
       Das war auch früher schon so. In einem Ort lebten vielleicht mehrere
       Marias, Wilhelms, Kunigundes oder Karls. Um diese voneinander zu
       unterscheiden und sie genauer zu beschreiben, begannen die Menschen im
       deutschsprachigen Raum vor rund 800 Jahren Zusatznamen zu erfinden. Aus
       diesen entstanden die heutigen Nachnamen.
       
       In Deutschland gibt es laut dem [1][Digitalen Familiennamenwörterbuch
       Deutschland (DFD]) rund 850.000 unterschiedliche Nachnamen. Ihr Ursprung
       liegt meist in den Merkmalen einer Person – und die können ganz
       unterschiedlich sein. Nachnamen wie Schneider, Weber und Fischer etwa gehen
       auf die Berufe und handwerklichen Fähigkeiten einer Person zurück. Gab es
       einen Richard, der Bauer war, so wurde Bauer zu seinem Nachnamen, und
       andere wussten, welcher Richard gemeint ist.
       
       Andere deutsche Nachnamen leiten sich von Charaktereigenschaften ab. Eine
       fröhliche Person bekam den Nachnamen Fröhlich. Manche Menschen erhielten
       ihren Nachnamen auch von den Vornamen ihrer Eltern. Der Nachname Walters
       ist dafür ein gutes Beispiel. Aber auch Wohnorte können die Ursprünge von
       Nachnamen sein wie Westphal, ein Nachname, der etwas mit Westfalen zu tun
       hat.
       
       Die Nachnamen vieler in Deutschland lebender Menschen stammen aber
       ursprünglich gar nicht aus dem deutschsprachigen Raum, oder aus dem Gebiet,
       das heute die Bundesrepublik Deutschland ist. Das heißt: Unsere Nachnamen
       haben sehr unterschiedliche Entstehungsgeschichten. Sie sind abhängig von
       der Sprache, dem kulturellen Raum, aber auch der Bevölkerungsgruppe. Oft
       liegt die Geschichte von Nachnamen so weit zurück, dass ihre
       Träger:innen selber nicht mehr wissen, was sie bedeuten oder was ihre
       Entstehungsgeschichte ist.
       
       1876 wurden die Standesämter im damaligen Deutschen Reich eingeführt und
       alle Menschen mussten sich mit einem Nachnamen registrieren. Seitdem
       konnten keine neuen Nachnamen mehr erfunden werden, sondern die
       bestehenden wurden an die Kinder oder bei der Heirat weitergegeben.
       Heutzutage ist das immer noch so.
       
       15 Nov 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.namenforschung.net/dfd/projektvorstellung/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anaïs Agudo Berbel
       
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