# taz.de -- Deutsche Zusagen zur Klimafinanzierung: Tausendmal unwichtiger
       
       > Deutschland will 100 Millionen Dollar für Klimaschäden bereitstellen. Für
       > einen der Hauptverursacher der Klimakrise ist das zu wenig.
       
 (IMG) Bild: Wie wärs mit Frieden und Klimaschutz?
       
       Einhundert Millionen Dollar hat Deutschland zugesagt bei der
       [1][Klimakonferenz], [2][die von einem Wissenschaftsleugner geleitet wird].
       Das klingt viel und darüber wird auch viel und gern geschrieben dieser
       Tage. Das Geld soll in den neu geschaffenen Fonds zum Ausgleich für
       Klimaschäden fließen, also etwa nach klimabedingten Sturzfluten, nach
       Dürren, Hitzewellen, Küstenversalzungen in Ländern des Globalen Südens.
       
       Um dem mal ein Verhältnis entgegenzusetzen: Allein die Klimaschäden nach
       der Flut in Pakistan 2022 belaufen sich auf 40 Milliarden Dollar. Auf
       globaler Ebene könnten sich die [3][Klimaschäden in sogenannten
       Entwicklungsländern] vorsichtigen Berechnungen zufolge 2030 auf bis zu 510
       Milliarden Dollar belaufen und 2050 wohl nur noch mit Billionen beziffert
       werden.
       
       Industriestaaten wie Deutschland haben die Klimakrise verursacht. [4][Seit
       der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert] blasen sie die Beiprodukte
       ihres Energiehungers in die weltweit gemeinsam genutzte Atmosphäre hinaus.
       Dazu kommt, dass fast 500 Jahre europäischer Kolonialismus und
       anschließende neoliberale Ausbeutung einen großen Teil der Welt finanziell
       verarmt haben dastehen lassen. Und damit häufig ohne Möglichkeit, sich den
       finanzintensiven Schutz vor Klimaschäden leisten zu können.
       
       Natürlich steht Deutschland mit dieser Schuld nicht allein da. Auch andere
       Staaten sind in der Pflicht. Das darf aber nicht davon ablenken, dass
       Deutschland keine Verantwortung für die selbst verursachten Schäden
       übernimmt. 100 Millionen fließen gegen Klimaschäden, [5][100 Milliarden gen
       Bundeswehr]. Den Unterschied zwischen Dollar und Euro mal dahingestellt …
       ein Land, das 1.000 Mal mehr in sein Militär steckt, zeigt, dass ihm das
       1.000 Mal wichtiger ist als die Linderung der aktuell größten globalen
       Ungerechtigkeit überhaupt.
       
       Aber was soll man erwarten? Vielen Menschen schien bis 2022 nicht mal klar
       zu sein, dass die Devise „Umstieg auf erneuerbare Energien“ auch mit der
       Gasverbrennung in ihrem Haus zu tun hat. Vielleicht muss man doch froh sein
       um diese 100 Millionen.
       
       4 Dec 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Leiter-der-UN-Klimakonferenz-al-Jaber/!5975116
 (DIR) [2] https://www.theguardian.com/environment/2023/dec/03/back-into-caves-cop28-president-dismisses-phase-out-of-fossil-fuels
 (DIR) [3] https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-319-72026-5_14#Sec9
 (DIR) [4] /Analyse-zu-CO2-Emissionen-seit-1850/!5807527
 (DIR) [5] /Sondervermoegen-ist-sicher/!5975023
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jannik Grimmbacher
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Klimakonferenz in Dubai
 (DIR) Klima
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Hitze
 (DIR) Dürre
 (DIR) Überschwemmung
 (DIR) Bundeswehr
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Klimakonferenz in Dubai
 (DIR) Klimakonferenz in Dubai
 (DIR) Schwerpunkt Klimasabotage
 (DIR) Klimakonferenz in Dubai
 (DIR) Klimakonferenz in Dubai
 (DIR) Schwerpunkt Klimagerechtigkeit
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Klimakonferenz in Dubai
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Aktivistin über Klima und Frauenrechte: „Es gibt kein Land für Frauen“
       
       In Kenia haben Frauen viel Ahnung vom Klima, aber wenig zu melden, sagt
       Dianah Mugalizi. Sie setzt sich für Gleichberechtigung und Klimaschutz ein.
       
 (DIR) Weltwetterorganisation zum Klima: Turbo für Klimawandel
       
       Schon das letzte Jahrzehnt war CO2-getrieben das wärmste ever, sagen
       Wetterexpert:innen. Auf der COP in Dubai sammelt sich indes die
       Fossillobby.
       
 (DIR) Berlin statt Dubai: Habeck bleibt Klimakonferenz fern
       
       Die Verhandlungen für den Bundeshaushalt laufen in der Koalition auf
       Hochtouren. Vizekanzler Habeck sagt deshalb die Reise zur COP ab.
       
 (DIR) Run auf fossile Brennstoffe: Im Loch weiter graben
       
       Das Ende des fossilen Zeitalters wurde oft beschworen – allein es ist nicht
       in Sicht, auch nicht bei der Klimakonferenz in Dubai. Im Gegenteil.
       
 (DIR) Strategien für besseren Kimaschutz: Ist das Paris-Abkommen verloren?
       
       2023 war in Deutschland ein schlimmes Jahr für den Menschenschutz, wie die
       Stabilisierung des Klimas eigentlich heißen sollte. Was jetzt nötig ist.
       
 (DIR) Klimakonferenz als Zeitmaschine: Die COP ist ein Kinderspiel
       
       Klimakonferenzen sind für fast niemanden angenehm. Aber für unseren Autor
       waren sie einige Jahre eine spannende Abwechslung – trotz Schulhoftyrannen.
       
 (DIR) Klimareparationen für Globalen Süden: „Es ist kriminell“
       
       Wie können Industrieländer ihre Klimaschulden gegenüber dem Globalen Süden
       abbezahlen? Der Ökonom Fadhel Kaboub erklärt, was faire Reparationen wären.
       
 (DIR) Faule Klima-Entschädigungen: 100 Milliarden sind zweifelhaft
       
       Die Industriestaaten stellen viel Geld für „Klimahilfe“ für Entwicklungs-
       und Schwellenländer bereit. Dabei sind auch Gelder für Kohlekraftwerke.
       
 (DIR) Eröffnung der COP28 in Dubai: Hoffnungsvoller Start
       
       Die Vereinigten Arabischen Emirate und Deutschland wollen 200 Millionen
       US-Dollar bereitstellen, um armen Ländern bei Klimaschäden zu helfen.