# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: USA verkünden Marineallianz
       
       > Eine Militärkoalition soll Angriffe im Roten Meer abwehren.
       > Entwicklungsministerin Schulze reist nach Nahost. Lage an Israels
       > Nordgrenze spitzt sich zu.
       
 (IMG) Bild: Frankreich ist Teil der Marineallianz, Deutschland bislang nicht: US Flugzeuigträger Dwight D. Eisenhower und weitere Schiffe
       
       USA verkünden Militärbündnis für das Rote Meer 
       
       Vor dem Hintergrund des [1][Gaza-Kriegs] und zunehmender Angriffe auf
       Handelsschiffe im Roten Meer schmiedet Israels Verbündeter USA eine
       militärische Sicherheitsallianz für die Region mit europäischen und anderen
       Partnern. Die „Operation Prosperity Guardian“ soll Handelsschiffe besser
       vor Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen schützen, teilte
       das US-Verteidigungsministerium mit.
       
       Der „multinationalen Sicherheitsinitiative“ mit dem Namen „Operation
       Prosperity Guardian“ gehören zehn Staaten an, wie US-Verteidigungsminister
       Lloyd Austin am Montag mitteilte. Neben den USA sind das Bahrain,
       Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, die Niederlande, Norwegen, die
       Seychellen und Spanien. Deutschland prüft nach Angaben von
       Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Anfrage zur Beteiligung.
       (ap/dpa)
       
       Erneut Angriffe auf Schiffe 
       
       Nach Angaben des US-Militärs kam es erneut zu Angriffen der Huthi-Rebellen
       auf zwei Schiffe im südlichen Roten Meer. Das Tankschiff „Swan Atlantic“
       sei am Montag von einer Drohne und einer Rakete angegriffen worden, die aus
       einem von den Huthis kontrollierten Gebiet im Jemen abgeschossen worden
       sei. Der Frachter „M/V Clara“ habe von einer Explosion im Wasser in seiner
       Nähe berichtet. Bei keinem der Vorfälle seien Verletzte gemeldet worden.
       
       Die Huthi-Rebellen im Jemen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Kriegs
       mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um sie an
       einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. [2][Auch ein
       Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd wurde attackiert.]
       US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der sich derzeit in der Region
       aufhält, teilte mit, es handle sich um eine internationale Herausforderung,
       die gemeinsames Vorgehen erfordere. (dpa)
       
       Israel: Kampf gegen iranische Achse des Terrors 
       
       Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, er glaube, der
       Gaza-Krieg sei auch ein Krieg der USA, weil diese die zivilisierte Welt
       anführten. Außerdem sei es auch ein Kampf gegen die iranische Achse des
       Terrors, die nun damit drohe, die Meerenge von Bab al-Mandeb im südlichen
       Roten Meer zu schließen. Dies bedrohe die Freiheit der Schifffahrt. (dpa)
       
       Entwicklungsministerin Schulze reist nach Israel/Palästina 
       
       Bundesentwicklungshilfeministerin Svenja Schulze ist zu einem
       Informationsbesuch nach Israel und in die palästinensischen Gebiete
       aufgebrochen. Die SPD-Politikerin werde sich am Dienstag mit Vertretern der
       israelischen Zivilgesellschaft und Betroffenen der Hamas-Attacke vom 7.
       Oktober austauschen, teilte ihr Ministerium am Montagabend mit. Sie werde
       dazu unter anderem Gespräche mit Bewohnerinnen eines Kibbuz nahe Gaza
       führen.
       
       Außerdem sei ein Zusammentreffen mit dem palästinensischen
       Ministerpräsident Mohammed Schtaje geplant. Beim Besuch des vom
       UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA betriebenen Al-Amari-Flüchtlingslagers im
       Westjordanland wolle sich Schulze einen Eindruck von dessen Gesundheits-
       und Bildungseinrichtungen verschaffen. (dpa)
       
       Israel wirft Hisbollah „stetige Eskalation“ vor 
       
       Die Lage im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon spitzt sich zu.
       Israels Militär warnte die dortige Hisbollah-Miliz vor einer Verschärfung
       der Kämpfe. „Wir sind heute näher an einem Krieg als gestern“, sagte
       Militärsprecher Jonathan Conricus am Montag und warf der Hisbollah eine
       „stetige, systematische Eskalation entlang der Grenze“ vor.
       
       Die Schiitenmiliz, die eng mit Iran verbunden ist, verwickele „den Libanon
       in einen gefährlichen Krieg“. Eine diplomatische Lösung werde angestrebt.
       Sollte diese nicht erreicht werden, sei das israelische Militär bereit,
       „seine Fähigkeiten zu nutzen, damit israelische Zivilisten im Grenzgebiet
       in ihre Häuser zurückkehren können“. Den Angaben nach wurden in den
       vergangenen Monaten rund 80.000 israelische Zivilisten aufgrund der Kämpfe
       im Norden evakuiert. (dpa)
       
       USA: Arbeiten an Geiselfreilassung 
       
       Derweil arbeitet die US-Regierung eigenen Angaben zufolge an einer neuen
       Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln in den Händen der islamistischen
       Hamas im Gazastreifen. „Aber ich kann nicht sagen, dass wir an einem Punkt
       sind, an dem eine weitere Vereinbarung unmittelbar bevorsteht“, sagte der
       Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am
       Montag. Ein möglicher Deal solle auch wieder Feuerpausen und humanitäre
       Hilfe enthalten.
       
       Einem Medienbericht nach lotet der Chef des israelischen Geheimdienstes
       Mossad neue Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln aus. Mossad-Chef
       David Barnea berate mit CIA-Direktor William Burns und dem katarischem
       Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani in Warschau, meldete die Zeitung
       Haaretz. Kirby bestätigte die Reise des CIA-Chefs nicht und verwies auf den
       US-Geheimdienst. (dpa)
       
       Hamas veröffentlicht neues Geiselvideo 
       
       Derweil veröffentlichte die Hamas am Montag ein neues Video von
       israelischen Geiseln. Auf den Aufnahmen sind drei ältere Männer zu sehen,
       einer davon spricht auf Hebräisch in die Kamera. Unter welchen Umständen
       das Video entstanden ist und wann es gedreht wurde, war zunächst unklar.
       Israelischen Medienberichten zufolge waren die drei Männer aus einem
       Kibbutz im israelischen Grenzgebiet in den Gazastreifen verschleppt worden.
       (dpa)
       
       18 Dec 2023
       
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