# taz.de -- Nächster Warnstreik am Flughafen Hamburg: Bodenverkehr in Streiklaune
       
       > Erst das Sicherheitspersonal, dann die
       > Bodenverkehrsdienstleister:innen: Ver.di legt an zwei Tagen den
       > Flugverkehr in Hamburg weitgehend lahm.
       
 (IMG) Bild: Kann direkt hängen bleiben: Streikankündigung des Sicherheitspersonals im Flughafen Hamburg am 31. Januar
       
       HAMBURG taz/dpa | Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bemüht sich weiter
       um eine Verbesserung der Klimabilanz des Hamburger Flughafens. Nachdem an
       diesem Donnerstag [1][das Sicherheitspersonal warnstreikt], werden am
       Freitag die Bodenverkehrsdienstleister:innen nachziehen. Wie die
       Gewerkschaft mitteilte, soll die Arbeitsniederlegung von 3 Uhr bis 23:59
       Uhr dauern.
       
       Betroffen von dem Warnstreik werden die drei Dienstleister Groundstars,
       Stars und Cats sein, die in der HAM Ground Handling Gruppe zusammengefasst
       sind. Deren Beschäftigte sind am Hamburger Flughafen unter anderem für die
       Be- und Entladung der Flugzeuge, das Pushback der Flugzeuge, die Crew- und
       Passagierbeförderung, die Gepäckabfertigung, Flugzeugenteisung sowie die
       Innenreinigung der Maschinen zuständig.
       
       Für die insgesamt rund 900 Beschäftigten fordert [2][Verdi] unter anderem
       eine Gehaltserhöhung um 200 Euro sowie anschließend um weitere 5,5 Prozent.
       Hinzukommen soll eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie
       von 3.000 Euro. „Die Kolleg:innen in den Bodenverkehrsdiensten
       verrichten schwere körperliche Arbeit, die manch einer nicht bis zum
       Rentenalter ausüben kann“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Lars Stubbe am
       Donnerstag. Es sei nicht nachvollziehbar, wie Beschäftigte bei einem
       Einstiegsstundenlohn von 15 Euro die [3][massive Anhebung der
       Verbraucherpreise] bewältigen sollen.
       
       In den bisher zwei Verhandlungsrunden hat die Arbeitgeberseite noch kein
       eigenes Angebot vorgelegt. Wie schon bei dem Ausstand der
       Luftsicherheitskräfte am Donnerstag will Verdi nun mit dem eintägigen
       Ausstand Bewegung in den festgefahren scheinenden Tarifkonflikt bringen.
       Der nächste Verhandlungstermin ist für den 19. Februar angesetzt.
       
       ## Hamburg soll bessere Entlohnung ermöglichen
       
       „Die Zeiten, in denen die hart arbeitenden Beschäftigten das Ergebnis des
       Flughafens durch zu niedrige Abschlüsse sichern halfen, müssen ein für alle
       Mal vorbei sein“, sagte Stubbe. Die Stadt Hamburg forderte er auf, ihren
       Einfluss als Gesellschafterin zu nutzen, um eine bessere Entlohnung möglich
       zu machen.
       
       Bereits am Donnerstag ging am Hamburger Flughafen so gut wie nichts. Wegen
       des bundesweiten Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte fallen alle Abflüge
       und etwa 40 Ankünfte aus, wie der Airport am Morgen auf seiner Webseite
       mitteilte. Das entspricht etwa einem Drittel aller geplanten Ankünfte am
       Donnerstag. Viele Fluggesellschaften seien zurzeit dabei, noch mehr
       Ankünfte zu streichen, sagte eine Sprecherin des Flughafens am Morgen.
       
       „In den Terminals herrscht heute zum großen Teil gähnende Leere, die Lage
       ist ruhig. Fast 30.000 Reisende wollten hier heute abfliegen oder ankommen
       – diese Pläne wurden von Verdi nun durchkreuzt“, sagte Janet Niemeyer,
       Pressesprecherin am Hamburg Airport, laut Mitteilung.
       
       1 Feb 2024
       
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