# taz.de -- Preisentwicklung in Deutschland: Fatale Steuerpolitik > Die Inflation ist mittlerweile auf einem stabilen Niveau. Weil die > Mehrwertsteuer auf Energie wieder steigt, ist Entlastung dennoch nicht in > Sicht. (IMG) Bild: Die Ampelkoalition hat Gutverdienende mit ihrer Einkommensteuerreform entlastet Ja, das ist zweifelsfrei eine gute Nachricht: Die Inflation in Deutschland ist im März weiter abgeflacht, sie lag bei [1][2,2 Prozent], nachdem sie im Februar bei 2,5 Prozent gelegen hat. Es ist noch nicht lange her, da sorgten die monatlichen Meldungen über die Preissteigerungsrate für Angst und Schrecken. Im Herbst 2022 lag die Inflation bei fast 9 Prozent, die Kosten für Energie stiegen in jenem Jahr um fast 30 Prozent. Jetzt ist die Geldentwertung wieder auf ein mehr oder weniger übliches Maß gerutscht, vor allem weil [2][die Energiekosten gefallen sind]. Doch an dieser Stelle kippt die gute Nachricht: Denn die Kosten für Gas und Fernwärme werden jetzt schlagartig um gut 11 Prozent steigen, weil die Bundesregierung die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung [3][nicht verlängert] und wieder 19 statt 7 Prozent fällig sind. Für Menschen mit wenig Geld ist diese Kostensteigerung hart. Auch wenn die Zeiten explodierender Preise vorbei sind: Die finanziellen Probleme sind für viele Bürger:innen geblieben. Die hohe Inflation hat die Kosten für fast alle Dinge des täglichen Bedarfs in die Höhe getrieben, auch weil etliche Unternehmen die Preise viel stärker erhöht haben, als ihre eigenen Ausgaben gestiegen sind. Gerade Grundnahrungsmittel sind nach wie vor sehr teuer. In der Gastronomie hat es ebenfalls enorme Preissprünge gegeben, auch angeschoben durch die zu Jahresbeginn wieder auf 19 Prozent erhöhte Mehrwertsteuer. Etliche Menschen, die wenig verdienen und viel arbeiten, sind darauf angewiesen, auswärts zu essen. ## Entlastung nur für Gutverdienende Die Bundesregierung unternimmt nichts gegen die besonderen Belastungen derjenigen mit Einkommen unterhalb des Durchschnitts. Im Gegenteil, diese Menschen werden durch die jüngsten Mehrwertsteueranhebungen besonders belastet. Gleichzeitig hat die Ampel Gutverdienende mit ihrer Einkommensteuerreform entlastet, Finanzminister Christian Lindner will ihnen noch mehr geben. Dass die FDP dieses Umverteilen von unten nach oben gut findet, wundert nicht. Aber dass SPD und Grüne sich dem nicht entgegenstellen, ist entsetzlich. 3 Apr 2024 ## LINKS (DIR) [1] /Teuerung-und-Energiekrise/!5999083 (DIR) [2] /Habecks-Erklaerung-zum-Ende-der-Energiekrise/!5996400 (DIR) [3] /Gas-wird-teurer/!6000946 ## AUTOREN (DIR) Anja Krüger ## TAGS (DIR) Inflation (DIR) Mehrwertsteuer (DIR) Energiekrise (DIR) Energiepreise (DIR) Soziale Gerechtigkeit (DIR) GNS (DIR) Inflation (DIR) Inflation (DIR) Gaspreise (DIR) Robert Habeck ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Inflation bleibt bei 2,2 Prozent: Teuerungsrate stabil Wie im März bleibt die Teuerungsrate der Verbraucherpreise unverändert. Manche Ökonomen sehen jedoch schlechte Aussichten für die weitere Entwicklung. (DIR) Teuerung und Energiekrise: Inflation sinkt auf 2,2 Prozent Laut einer Umfrage planen immer weniger Unternehmen, ihre Preise anzuheben. Wegen der niedrigeren Inflation könnte die EZB bald die Zinsen senken. (DIR) Gas wird teurer: Mehrwertsteuer wird wieder erhöht Seit Oktober 2022 lag die Mehrwertsteuer für Gas bei 7 Prozent. Nun steigt sie wieder auf 19 Prozent. Was bedeutet das für Verbraucher? (DIR) Habecks Erklärung zum Ende der Energiekrise: Nur ein Etappensieg Mit Kundtun, die Energiekrise sei beendet, nimmt Habeck den Schwarzmalern den Wind aus den Segeln. Ganz krisenfest ist Deutschland aber noch nicht.