# taz.de -- Tarifeinigung bei Lufthansa: Mehr Geld für Kabinenpersonal
       
       > Nach Boden- und Sicherheitspersonal gibt es nun auch eine Einigung bei
       > den Flugbegleiter:innen. Neue Streiks im Sommer dürften damit abgewendet
       > sein.
       
 (IMG) Bild: Nach der Tarifeinigung wird es im Sommer 2024 wohl keine umfassenden Streiks bei der Lufthansa geben
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Flugpassagiere müssen für den Sommer keine größeren
       Streiks im deutschen [1][Luftverkehr] mehr fürchten. Mit dem
       Kabinenpersonal der Lufthansa hat die letzte große Berufsgruppe der Branche
       die Eckpunkte eines neuen Tarifvertrags abgeschlossen, wie die Gewerkschaft
       Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) am Donnerstag in Frankfurt
       mitteilte.
       
       Die lange Laufzeit über drei Jahre garantiert in der Kabine einen
       Tariffrieden bis Ende 2026. In drei Stufenerhöhungen steigen die Gehälter
       der knapp 19.000 Beschäftigten einschließlich des Zinseffekts um 17,4
       Prozent.
       
       Auch einige Zulagen werden angehoben. Zudem wurde zum nächstmöglichen
       Zeitpunkt die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000
       Euro vereinbart. Die Einigung steht noch unter dem Vorbehalt, dass die
       Ufo-Mitglieder in einer erneuten Urabstimmung zustimmen.
       
       Die Gewerkschaft hatte ursprünglich 15 Prozent mehr Geld bei der halben
       Laufzeit von 18 Monaten gefordert. Die Gehälter werden nun zum 1. Mai
       dieses Jahres um 8 Prozent, zum 1. März 2025 um 5 Prozent und schließlich
       zum 1. März 2026 um 3,5 Prozent erhöht. Daraus ergibt sich für den
       Gesamtzeitraum mit dem Zinseffekt eine Steigerung um 17,4 Prozent. Ufo hat
       sich zudem verpflichtet, nach Auslaufen des Tarifvertrags zum Jahreswechsel
       2026/27 drei Monate lang nicht zu Arbeitskämpfen aufzurufen.
       
       ## Teile des deutschen Luftverkehrs lahmgelegt
       
       Zuletzt hatte Ufo den Flugbetrieb der Lufthansa mit einem Streik am 12.
       März lahmgelegt. Über Ostern hatte die Kabinengewerkschaft auf einen
       weiteren Streik verzichtet. Die danach erzielte Eckpunkte-Vereinbarung ist
       bereits von den Gremien der Gewerkschaft und des Unternehmens genehmigt.
       
       Nicht davon erfasst sind die Beschäftigten in den Flugzeugen der
       Lufthansa-Töchter Cityline und Discover. Ufo berichtete erneut von
       Fortschritten in den Gesprächen zu den jeweiligen Haustarifverträgen,
       Lösungen gibt es aber noch nicht. Die Auseinandersetzung beim Ferienflieger
       Discover hatte auch die Gespräche bei der Lufthansa-Mutter belastet. Bei
       der vor knapp drei Jahren gegründeten Ferien-Airline wollen Piloten und
       Flugbegleiter erste Tarifverträge durchsetzen.
       
       Vor Ostern hatten Lufthansa und Verdi mit Hilfe einer Schlichtung den
       [2][Tarifkonflikt beim Lufthansa-Bodenpersonal] abgeräumt. Das Ergebnis
       haben die Verdi-Mitglieder mit 94,5 Prozent Zustimmung angenommen. Die
       Piloten sind schon länger an einen langfristigen Tarifvertrag gebunden. Am
       vergangenen Wochenende gab es zudem ebenfalls über eine Schlichtung einen
       Kompromiss für die privaten Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen. Im
       Wechsel hatten die drei Berufsgruppen im Frühjahr immer wieder große
       [3][Teile des deutschen Luftverkehrs] bestreikt und lahmgelegt.
       
       11 Apr 2024
       
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