# taz.de -- Chelsea und die Champions League: „We were robbed“
       
       > Wie sich der Chelsea FC Women erklärt, dass nicht sie, sondern Barcelonas
       > Kickerinnen im Champions-League-Finale stehen.
       
 (IMG) Bild: Chelsea-Spielerinnen nach ihrer Niederlage
       
       So eine Niederlage zu analysieren, zu verstehen, sie so aufzubereiten, dass
       sich Lehren daraus ziehen lassen, das ist schwierig. Und für den [1][FC
       Chelsea], glaubt man den Klub-Gewaltigen, eigentlich unmöglich.
       
       Mit einer 0:2-Niederlage gegen den FC Barcelona ist Chelsea zu Hause aus
       der Champions League katapultiert worden. Die Spanierinnen sind es, die nun
       im Finale stehen und auf französische Gegnerinnen treffen (das Spiel
       PSG–Lyon endete nach Redaktionsschluss).
       
       Gegen Barça verlieren, könnte man denken, das passiert doch jedem schon
       mal, aber Chelsea war mit einem [2][1:0-Auswärtssieg] in dieses Rückspiel
       gestartet. Dieser englische Sieg war Barças erste Heimniederlage seit fünf
       Jahren!
       
       Chelsea hatte also nicht nur arithmetisch, auch psychologisch allerbeste
       Voraussetzungen, zudem bot die Stamford Bridge mit 39.000 Zuschauern auch
       eine prima Atmosphäre. Und schlecht gespielt hat das Team von Trainerin
       Emma Hayes auch nicht. Zwar lag Barça nach 25 Minuten durch ein Tor von
       Superstar [3][Aitana Bonmati] zurück, aber laut Guardian war dieses Tor
       „das böse Erwachen, das Chelsea brauchte“.
       
       Genauer: gebraucht hätte. Eine Gelb-Rote Karte in der 59. Minute gegen
       Kadeisha Buchanan brachte Chelsea aus dem Konzept. Diese Karte war die
       „schlechteste Entscheidung in der Geschichte der Frauen-Champions-League“,
       schimpfte Emma Hayes. „We were robbed.“ In der englischen Presse wurde
       gemutmaßt, dass die rumänische Schiedsrichterin bestimmt nur vergessen
       hatte, dass Buchanan wegen eines anderen Allerweltsfouls schon Gelb gesehen
       hatte.
       
       ## „Eine schreckliche Entscheidung“
       
       Im Ergebnis jedenfalls war der FC Chelsea London von der Rolle. Schicksal,
       so die Erklärung: „Am schwersten ist es zu verkraften, dass wir das Heft
       gar nicht aus der Hand gegeben haben“, jammerte Hayes. „Es gibt nichts, was
       man tun kann, wenn es so eine schreckliche Entscheidung gibt.“
       
       Dass ein Elfmeter für Barça in der 75. Minute aus Chelsea-Sicht auch
       umstritten war, lässt sich vermuten, auch wenn anderen Beobachtern die
       Szene einigermaßen eindeutig vorkam: Die angreifende Bonmati wurde von zwei
       Engländerinnen verfolgt, Ashley Lawrence schubste die Spanierin, die fiel.
       Der Pfiff und der Fingerzeig auf den Elfmeterpunkt kamen sofort.
       
       Emma Hayes verlässt nun Chelsea, nachdem sie alle möglichen Titel außer die
       Champions League gewonnen hat – und wird [4][US-Nationaltrainerin].
       
       28 Apr 2024
       
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