# taz.de -- Gestrandete Wale in Australien: 130 Grindwale gerettet
       
       > Meistens enden Massenstrandungen von Walen tödlich. Aber in Australien
       > schaffen es Hunderte Helfer, 130 gestrandete Grindwale zu retten.
       
 (IMG) Bild: Helferin bei einer Rettungsaktion vor Tasmanien im Jahr 2020. Auch hier waren Grindwale im seichten Wasser gestrandet
       
       PERTH dpa | Nach der Rettung eines Großteils von 160 Grindwalen, die am
       Donnerstag an der australischen Westküste [1][gestrandet waren], sind die
       Meeressäuger bislang nicht an die Küste zurückgekehrt. „Das ist ein
       großartiges Ergebnis“, sagte die Wal-Expertin Vanessa Pirotta am Freitag
       dem Sender 7News. Mitarbeiter des Artenschutzministeriums, Tierärzte und
       Hunderte Freiwillige hatten stundenlang versucht, die in Not geratenen
       Tiere zu retten.
       
       Sie hielten unter anderem die Köpfe der in seichtem Wasser liegenden Wale
       über Wasser, damit sie atmen konnten. Schließlich schafften es die meisten
       Tiere, wieder in tieferes Wasser zu gelangen. Für knapp 30 Grindwale kam
       aber jede Hilfe zu spät.
       
       Am Freitag gab es eine Warnung vor Haien in der Region rund um die
       Kleinstadt Dunsborough, 250 Kilometer südlich von Perth. Raubfische werden
       oft durch Wal-Kadaver angezogen. Auch gab es weiter Sorge, dass die
       geretteten Tiere doch noch umkehren und erneut stranden könnten – ein
       Phänomen, das in der Vergangenheit schon beobachtet wurde.
       
       Unter den verendeten Tieren war auch ein Baby. Einige Helfer brachen
       angesichts der toten Wale in Tränen aus. „Diese etwa 30 Exemplare werden
       aber einen Beitrag zur Wissenschaft leisten“, betonte Pirotta. Es sei
       wichtig, das Verhalten von Walen vor einer Strandung zu untersuchen, um zu
       verstehen, warum ganze Herden in Richtung Ufer schwimmen. „Denn wenn sie
       erst einmal an Land sind, beginnt die Uhr zu ticken – und wir wissen nicht,
       was davor passiert ist.“
       
       Massenstrandungen von [2][Walen] geben der Forschung bis heute Rätsel auf.
       Eine Theorie besagt, dass sich kranke oder verletzte Tiere verirren und die
       anderen ihnen folgen. Denn speziell Grindwale, die oft in großen Gruppen
       unterwegs sind, bauen extrem enge Bindungen untereinander auf. Experten
       halten es auch für möglich, dass [3][Wale durch akustische
       Umweltverschmutzung], wie Sonargeräte von Schiffen, die Orientierung
       verlieren.
       
       26 Apr 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.9news.com.au/national/western-australia-dunsborough-tobys-inlet-pilot-whales-stranded-on-beach/6decb06b-5b47-4115-bc81-96d8aae77861
 (DIR) [2] /Wale/!t5020134
 (DIR) [3] /Walforscher-zu-verendeten-Pottwalen/!5275344
       
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