# taz.de -- Proteste auf Mallorca: Tausende gegen Massentourismus
       
       > Nach dem Einsturz eines Standlokals haben auf Mallorca tausende Menschen
       > gegen übermäßigen Tourismus protestiert. Ein Grund sind die gestiegenen
       > Mietpreise.
       
 (IMG) Bild: „Euer Luxus, unsere Misere“ steht auf dem Schild einer Protestierenden in Mallorca am 25. Mai
       
       PALMA DE MALLORCA afp | Zwei Tage nach dem Einsturz eines Standlokals haben
       auf Mallorca tausende Menschen gegen den [1][Massentourismus] protestiert.
       Hinter einem Banner mit der Aufschrift „Mallorca ist nicht zu verkaufen“
       zogen sie am Samstagabend durch das Zentrum der Inselhauptstadt Palma de
       Mallorca. Der Protest richtete sich insbesondere gegen den Anstieg der
       Wohnkosten auf der spanischen Ferieninsel, für den die Organisatoren den
       Massentourismus verantwortlich machen.
       
       Auf Plakaten der protestierenden Einheimischen standen auch Parolen wie
       „Wir wollen leben, nicht überleben“ oder „Stoppt missbräuchliche Mieten“.
       
       Obwohl die Kundgebung schon länger geplant war, stand sie auch unter dem
       Eindruck [2][des tödlichen Unglücks an der Playa de Palma]: Am Donnerstag
       waren beim Einsturz eines Lokals an der Strandpromenade zwei junge deutsche
       Touristinnen, ein Senegalese und eine spanische Angestellte ums Leben
       gekommen. 16 Menschen wurden verletzt, darunter nach Angaben des
       Auswärtigen Amtes in Berlin mindestens drei weitere Deutsche.
       
       ## 14,4 Millionen Urlauber auf den Balearen
       
       Spanien ist das zweitbeliebteste Urlaubsland der Welt, vergangenes Jahr
       kamen laut offiziellen Statistiken 85 Millionen ausländische Touristen.
       14,4 Millionen Urlauber landeten auf den Balearen, der spanischen Region
       mit der zweithöchsten Touristenzahl. Die Inselgruppe ist besonders bei
       deutschen, britischen und niederländischen Touristen beliebt. Dauerhaft
       leben auf der größten Insel Mallorca weniger als eine Million Menschen.
       
       Von den Balearen über die Kanarischen Inseln bis hin zu Barcelona und
       Málaga gibt es in Spanien immer mehr Protestbewegungen, die sich gegen
       übermäßigen Tourismus richten. Zu den von den Einwohnern vorgebrachten
       Beschwerden gehören der angespannte Immobilienmarkt, die Zunahme der
       Vermietung von Ferienwohnungen, die viele Einwohner zur Flucht aus den
       Stadtzentren gezwungen hat, sowie die Lärm- und Umweltbelastung.
       
       [3][Auf den Kanaren hatte es bereits im April große Proteste gegen den
       Massentourismus gegeben.] Unter dem Motto „Die Kanarischen Inseln haben
       Grenzen“ machten in den großen Städten der sieben Inseln zehntausende
       Menschen ihrem Ärger mit Sprechchören und Trillerpfeifen Luft. Die
       Organisatoren verlangten neben einem Baustopp für zwei neue Hotels auf
       Teneriffa, eine Begrenzung der Touristenzahl, eine Umweltsteuer und ein
       hartes Vorgehen gegen den Verkauf von Immobilien an Nicht-Insulaner.
       
       26 May 2024
       
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