# taz.de -- Brückeneinsturz in Baltimore: Arbeitsmigranten unter den Opfern
       
       > Unter den sechs Vermissten sollen auch Arbeiter aus Guatemala, Honduras
       > und Mexiko sein. US-Präsident Biden sagt Wiederaufbau der Hafenbrücke zu.
       
 (IMG) Bild: Für sechs Bauarbeiter besteht nach dem Brückeneinsturz keine Hoffnung mehr
       
       BALTIMORE ap | Nach dem [1][Einsturz einer vierspurigen Straßenbrücke in
       Baltimore] im US-Staat Maryland geht die Polizei vom Tod von sechs
       Bauarbeitern aus, die in den Fluss unterhalb der Brücke gefallen waren und
       seitdem vermisst werden.
       
       Die Suche nach ihnen wurde bis Mittwochmorgen ausgesetzt. Taucher würden um
       6 Uhr (Ortszeit) an die Unglücksstelle zurückkehren, teilte Roland Butler
       von der Maryland State Police am Dienstagabend mit. Es gehe jedoch nicht
       mehr um eine Rettungs-, sondern um eine Bergungsaktion.
       
       Die sechs Vermissten gehörten zu einem Bautrupp, der in der Unglücksnacht
       damit beauftragt war, Schlaglöcher auf der Francis-Scott-Key-Brücke zu
       füllen, wie der Verkehrsminister von Maryland, Paul Wiedefeld, sagte. Unter
       den Opfern waren [2][Bauarbeiter aus Guatemala, Honduras und Mexiko], wie
       Diplomaten aus den jeweiligen Ländern erklärten.
       
       Jeffrey Pritzker, stellvertretender Geschäftsführer von Brawner Builders,
       sagte, die Angestellten seiner Firma hätten in der Mitte der Brücke
       gearbeitet, als diese einstürzte. Man lege großen Wert auf die Sicherheit,
       etwa indem man Absperrungen errichte und Leitkegel, Schilder sowie
       Signallichter aufstelle. Mit einem Brückenkollaps habe aber niemand
       gerechnet. „Das war so völlig unvorhergesehen“, sagte Pritzker.
       
       ## Zwei Menschen wurden lebend geborgen
       
       Er habe gehört, dass die Vermissten gerade eine Pause gemacht und einige in
       ihren Lastwagen gesessen hätten, sagte Jesus Campos, der für Brawner
       Builders auf der Brücke gearbeitet hat und Mitglieder der verunglückten
       Mannschaft kennt.
       
       „Stellen Sie sich vor, Sie wissen, dass Sie fallen … Man weiß nicht, was
       man tun soll.“ Der katholische Priester Ako Walker sagte, er habe Zeit mit
       den Familien der vermissten Arbeiter verbracht, während sie auf Nachrichten
       über ihre Angehörigen warteten. „Man kann den Schmerz in ihren Gesichtern
       sehen“, so Walker.
       
       Ein nicht mehr manövrierfähiger Frachter hatte die 2,6 Kilometer lange
       Brücke am frühen Dienstagmorgen gerammt und zum Einsturz gebracht. Mehrere
       Fahrzeuge fielen in den kalten Patapsco River – und mit ihnen Menschen.
       Zwei Menschen wurden lebend aus dem Wasser geborgen. Die Polizei hatte die
       Brücke nach einer Warnung unmittelbar vor dem Aufprall des Schiffs für den
       Verkehr gesperrt. Es gebe keine Hinweise, dass außer den Bauarbeitern
       weitere Personen in die Tiefe gerissen worden seien, hieß es.
       
       Der [3][Schiffsverkehr] von und zum Hafen von Baltimore wurde auf
       unbestimmte Zeit ausgesetzt. Präsident Joe Biden erklärte, er gehe davon
       aus, dass die Bundesregierung die gesamten Kosten für den Wiederaufbau der
       Brücke übernehmen werde.
       
       27 Mar 2024
       
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