# taz.de -- Bundeswehr in Zypern: Im Krisenfall schnell reagieren > Spezialkräfte der Bundeswehr sind für Evakuierungen aus Israel oder > Libanon vorbereitet. Zypern wird – wie bei vorangegangenen Krisen – zum > Drehkreuz. (IMG) Bild: Uniformdetail eines Soldaten, der an dem UNIFIL-Auslandseinsatz im Libanon teilnimmt BERLIN taz | Für den Fall [1][einer Evakuierung von ausländischen Staatsbürger:innen aus dem Libanon] oder aus Israel hat die Bundeswehr Spezialkräfte auf Zypern stationiert. Um welche Anzahl es sich genau handelt, dazu machte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch keine Angaben. Insgesamt stehen dem sogenannten Evakuierungsverband bis zu 1.400 Kräfte zur Verfügung. Die Bundeswehr will sich für eine „eventuelle militärische Evakuierungsoperation“ wappnen, wie die Bundeswehr auf X, früher Twitter, mitteilte. Da eine kommerzielle Ausreise weiterhin möglich sei, dienten diese Maßnahmen der Vorbereitung, um auch [2][bei einer Lageverschärfung] schnell handlungsfähig zu sein. Zu den Spezialkräften gehört Personal, das im Notfall auch Geiseln befreien kann oder darauf trainiert ist Zivilist:innen aus gefährlichen Zypern wird zur Drehscheibe bei einer Evakuierungsaktion für Menschen aus der EU, den USA und anderen Staaten. Bereits während anderer Krisen im Nahen Osten war das Land der nächstgelegene sichere Ort für solche Aktionen. Neben Einheiten der Bundeswehr ist auch das niederländische Heer vor Ort. Auch Großbritannien verstärkte seine Einheiten auf zwei Stützpunkten auf Zypern. Das Auswärtige Amt erneuerte zudem seine Aufforderung an deutsche Staatsbürger:innen, den Libanon zu verlassen. Wenn die Lage eskaliere, könnte der Flughafen in Beirut geschlossen werden. Man bereite sich auf eine Lageverschärfung vor, um „jederzeit handlungsfähig zu sein“. ## Bundeswehr Teil von UNIFIL Die Bundeswehr unterstützt seit 2006 im Libanon die Mission Unifil (United Nations Interim Force in Lebanon). [3][Ziel ist es, eine Eskalation zwischen Libanon und Israel zu vermeiden.] Die Bundeswehr ist an der Maritime Task Force beteiligt und hat seit Januar 2021 das Kommando über den Einsatzverband inne. Das Mandat gilt bis 2024. Seit 1978 gibt es die UNIFIL-Mission. Der Einsatz der Blauhelme ist damit einer der ältesten friedenserhaltenden Einsätze der Vereinten Nationen. Grundlage sind die Resolutionen 425 (1978) und 426 (1978) des UN-Sicherheitsrats. Hauptaufgabe war es zuerst den Waffenstillstand und den Abzug israelischer Sicherheitskräfte aus dem Libanon zu überwachen. 2006 – nach dem Zweiten Libanonkrieg – wurde das Mandat dann um Einheiten zur Sicherung der Seegrenzen ergänzt. Deutsche Soldat:innen sind unter anderem in der Ausbildung der libanesischen Marine tätig. An der Marineschule in Jounieh nördlich von Beirut werden Workshops und Module geplant. Laut Bundeswehr geht es dabei beispielsweise um Navigation, Seemannschaft oder Taktik. 25 Oct 2023 ## LINKS (DIR) [1] /Diplomatische-Bemuehungen-in-Nahost/!5963933 (DIR) [2] /Lage-im-Westjordanland/!5967869 (DIR) [3] /Angriff-auf-Israel/!5966417 ## AUTOREN (DIR) Tanja Tricarico ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Bundeswehr (DIR) Luftwaffe (DIR) Libanon (DIR) Zypern (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Israel (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Evakuierung über Zypern: Bundeswehr reduziert Spezialtruppe Spezialkräfte sollten deutsche Staatsangehörige im Notfall schnell aus dem Nahen Osten evakuieren können. Jetzt wird die Truppe reduziert. (DIR) Debatte um Berliner Sonnenallee: Hausgemachte Probleme Jahrzehntelang wurden Palästinenser in Berlin gezielt von Arbeit und Teilhabe ausgeschlossen. Linke und arabische Stimmen warnten früh vor den Folgen. (DIR) Nach dem Angriff auf Israel: Nicht in die Falle der Hamas tappen Bilder unschuldiger Kriegsopfer in Gaza spielen der Hamas in die Hände. Um die gefährliche Lage zu entschärfen, ist internationales Zutun nötig. (DIR) Humanitäre Hilfe für Gaza: Deutschland stockt Hilfen auf Berlin stellt weitere 50 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereit. Wann die Güter über Ägypten kommen, ist derzeit aber unklar.