# taz.de -- DFB-Team verliert gegen Südkorea: Ein hundsmiserables Spiel
       
       > Blamage für den amtierenden Weltmeister: Südkorea schlägt Deutschland
       > 2:0. Die beiden schlechtesten Teams der Gruppe scheiden damit aus.
       
 (IMG) Bild: Aus und vorbei: Die Mannschaft muss die Koffer packen und lässt die Fans in Russland alleine
       
       KASAN taz | Sich sammeln. Den Schock verarbeiten. Lassen wir Bundestrainer
       Joachin Löw ein wenig Zeit, um über das Ausscheiden der deutschen
       Fußballnationalmannschaft nachzudenken, über seien Anteil daran und die
       Folgen, die er persönlich daraus ziehen wird. Russland 2018 wird als
       [1][Desaster in die deutschen Fußballgeschichte eingehen], allein schon
       deshalb, weil noch nie eine deutsche Mannschaft nach der Gruppenphase einer
       WM die Koffer packen musste.
       
       Aber da ist noch mehr. Mit einer Generation von Begabten ist die
       DFB-Auswahl gescheitert. Da waren keine fußballerisch Mittelbemittelten im
       Aufgebot. Es waren Könner, die es nicht gebracht haben. Wie es passieren
       konnte, dass genau diese Könner gescheitert sind, dass sie in keinem ihrer
       drei WM-Spiele erstmal in Führung gehen konnten, dass sie aus ihrer
       Ballsicherheit kein Kapital schlagen konnten, genau darüber wird der
       Bundestrainer nachdenken in der ersten Nacht nach der 0:2-Blamage gegen ein
       nun wahrlich nicht starkes Südkorea.
       
       Und es ist gut möglich, dass sich, was Löw und sein Stab über Jahre hinweg
       gepredigt haben, als bloße Behauptung herausstellt. Der Bundestrainer war
       es, der die Nationalmannschaft betrachtet hat wie einen Klub. Er hat der
       Nationalmannschaft eine eigene Spielphilosophie verordnet, hat immer wieder
       gesagt, dass die Abläufe im Training eingeübt werden wie bei jeder anderen
       Mannschaft. Er hat so getan, als sei die Nationalmannschaft ein Projekt,
       dessen Spielweise man ebenso planen kann, wie das in einem Klub der Fall
       ist, der eine ganze Saison lang zusammenarbeitet.
       
       Doch die Klubs, aus der er seine Spieler holt, sind gerade dabei den
       Anschluss an die Spitze zu verlieren. Der deutsche Verschiebefußball, der
       in den meisten Klubs betrieben wird, ist international nicht
       konkurrenzfähig. Der FC Bayern ist dabei, sich nach der Ära Guardiola vom
       ballorientierten Dominanzfußball zu verabschieden. Mesut Özils FC Arsenal
       kann in der Premier League nicht mehr mithalten.
       
       ## Das Ende des von Löw propagierten Angebotsfußballs?
       
       Zwar gibt es einen wie Toni Kroos, der mit Real Madrid drei Mal
       hintereinander die Champions League gewonnen hat, aber er war schon immer
       einer, der eine starke Truppe noch stärker machen, aber ein gutes Team
       nicht in eine Spitzenmannschaft verwandeln kann. Aus dem, was die Spieler
       aus ihren Klubs mitbringen, lässt sich eben doch kein eigener Fußball
       entwickeln. Das könnte eine der Erkenntnisse des Bundestrainers sein. Sie
       wäre bitter.
       
       Löw hat nach der Niederlage von Kasan „die volle Verantwortung“ übernommen
       für die Niederlage, „für die Entscheidungen, die ich vor dem Spiel
       getroffen habe.“ Ob er den Neuaufbau der Nationalmannschaft übernimmt, hat
       er offen gelassen. Dass ihm der DFB just vor dem Turnier mit einen neuen
       Vertrag bis 2022 gegeben hat, wird ihn in seiner Entscheidung nicht
       beeinflussen. Gut möglich, dass die Idee Löw als gescheitert erklärt wird.
       
       Das könnte bitter werden. Es könnte das Ende des von Löw propagierten
       Angebotsfußballs sein, der immer an der Offensive orientiert war. Sollte
       der Verhinderungsfußball á la Bundesliga die Nationalmannschaft erobern,
       schön wäre das bestimmt nicht anzusehen.
       
       27 Jun 2018
       
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