# taz.de -- Erneuerbare statt Fossile: So geht der 1,5-Grad-Stop
       
       > Das Fenster, um die Klimakrise kontrollierbar zu halten, schließt sich.
       > Die Internationale Energieagentur hält es aber theoretisch noch für
       > möglich.
       
 (IMG) Bild: Solarpanels über einem Hopfenfeld, der Ausbau der Solarenergie ist ein Lichtblick
       
       BERLIN taz | Es gibt Lichtblicke: Das Tempo beim Ausbau von Solarenergie
       und bei der Etablierung von Elektroautos entspricht mittlerweile dem, das
       die Internationale Energieagentur (IEA) für nötig hält, um die Erderhitzung
       bei 1,5 Grad zu begrenzen.
       
       „Der Pfad zu den 1,5 Grad hat sich in den vergangenen zwei Jahren verengt,
       aber Energiewende-Technologien halten ihn offen“, sagte IEA-Chef Fatih
       Birol am Dienstag, als er den Bericht [1][„Klimaneutral bis 2050“]
       vorstellte.
       
       Theoretisch hält die Agentur es also noch für möglich, dass die Welt ihr
       Ziel aus dem Pariser Weltklimaabkommen erreicht. Darin haben die
       Regierungen der Welt 2015 versprochen, „Anstrengungen zu unternehmen“, die
       Erderhitzung bei 1,5 Grad zu stoppen. So sollen die Folgen des Klimawandels
       in Schach gehalten werden, zum Beispiel immer extremeres Wetter.
       
       Damit das klappt, muss die Menschheit schnell mit dem Ausstoß von
       Treibhausgasen aufhören. Laut Weltklimarat IPCC [2][muss der sich bis 2030
       ungefähr halbieren und 2050 praktisch bei null liegen]. Bislang geht es
       aber genau in die andere Richtung: Der globale Energiesektor war im
       vergangenen Jahr mit einem CO2-Ausstoß von 37 Milliarden Tonnen so
       klimaschädlich wie noch nie zuvor.
       
       ## Erneuerbare Energiegewinnung verdreifachen
       
       Die Klimaziele in vielen Staaten passen laut der Energieagentur noch nicht
       zum 1,5-Grad-Ziel. Reiche Länder müssten die Klimaneutralität bis 2045
       anstreben. Deutschland tut das bereits, viele andere haben sich für 2050
       entschieden. Das wäre laut dem Bericht ein angemessenes Jahr für China. Die
       Volksrepublik will bislang aber erst zehn Jahre später klimaneutral sein.
       
       Die erneuerbare Energieerzeugung muss sich dem IEA zufolge bis 2030
       verdreifacht haben. Außerdem dürften keine neuen Projekte für fossile
       Energien mehr gestartet werden – vielmehr müsste die bestehende
       Infrastruktur dafür stillgelegt werden.
       
       Kelly Trout von der Organisation [3][Oil Change International] forderte
       deshalb, dass die Staaten sich auf der kommenden Weltklimakonferenz
       ausdrücklich dazu verpflichten, aus der fossilen Energienutzung
       auszusteigen: „Die Zeit für einen raschen, gerechten und vollständig
       finanzierten Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ist jetzt gekommen.“
       
       26 Sep 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://iea.blob.core.windows.net/assets/deebef5d-0c34-4539-9d0c-10b13d840027/NetZeroby2050-ARoadmapfortheGlobalEnergySector_CORR.pdf
 (DIR) [2] /Neuer-Bericht-des-Weltklimarats-IPCC/!5920070
 (DIR) [3] https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwik3ML-wMiBAxUSNuwKHQIDD-AQFnoECCIQAQ&url=https%3A%2F%2Fpriceofoil.org%2F&usg=AOvVaw3oLylyp2jjF5A7LZgemQJL&opi=89978449
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Schwarz
       
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