# taz.de -- Flüchtlinge in Seenot: Hunderte harren auf Mittelmeer aus
       
       > NGOs haben am Wochenende über 800 Menschen aus Seenot gerettet. Nun
       > suchen sie bei großer Hitze einen sicheren Hafen.
       
 (IMG) Bild: Bergung einer verletzten Person vom Rettungsschiff Sea-Watch 3
       
       BERLIN taz/afp/dpa | Nach der Evakuierung einer Schwangeren und ihres
       Partners wartet das Rettungsschiff „Ocean Viking“ der Organisation SOS
       Méditerranée mit 553 Menschen an Bord weiter auf einen sicheren Hafen.
       Derzeit befindet es sich etwa 50 Kilometer östlich von Lampedusa. Am
       Dienstagmittag habe man erneut um einen sicheren Hafen bei den
       italienischen Behörden gebeten, sagte eine SOS-Méditerranée-Sprecherin.
       Eine Anfrage am Vortag sei erfolglos geblieben. [1][Auch die „Sea-Watch 3“
       befindet sich derzeit mit 257 aus Seenot Geretteten im Mittelmeer] und
       wartet darauf, in einem sicheren Hafen einlaufen zu dürfen.
       
       Bei mehreren Einsätzen auf dem Mittelmeer haben Hilfsorganisationen am
       Wochenende nach eigenen Angaben insgesamt über 800 Migranten in Seenot
       gerettet. Die „Ocean Viking“ hatte laut SOS Méditerranée bis Samstagabend
       in vier Rettungseinsätzen bereits 196 Menschen an Bord geholt. In der Nacht
       zum Sonntag stießen die Retter dann auf ein Holzboot mit über 400
       Flüchtlingen, das zu sinken drohte. Der Rettungseinsatz gemeinsam mit der
       „Sea-Watch 3“ und dem Segelschiff „Nadir“ der Rettungsorganisation Resqship
       hatte nach Angaben der Organisationen die ganze Nacht gedauert.
       
       Besonders die große Hitze mache den Menschen an Bord zu schaffen, sagte die
       SOS-Méditerranée-Sprecherin. Es gebe auf dem Schiff nicht genug schattige
       Plätze für alle. Auch litten die Geretteten teils noch unter der
       Dehydrierung, mit der sie schon auf die „Ocean Viking“ kamen.
       
       Derweil konnte sich die Organisation Ärzte ohne Grenzen mit ihren Schiff
       „Geo Barents“ wieder zur Seenotrettung ins zentrale Mittelmeer aufmachen.
       [2][Die italienischen Behörden hatten das Schiff zuvor 25 Tage lang
       festgesetzt]. Die Rettungskapazitäten in diesem Gebiet würden dringend
       benötigt, schrieb Ärzte ohne Grenzen am Dienstag auf Twitter. Die Behörden
       in Augusta hatten das gecharterte Schiff am 26. Juli wieder freigegeben.
       Danach bereitete sich die Besatzung auf den Einsatz vor.
       
       3 Aug 2021
       
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 (DIR) [1] https://twitter.com/seawatchcrew/status/1422514896982450186
 (DIR) [2] /Seenotrettungsschiff-von-Aerzte-ohne-Grenzen/!5783984
       
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 (DIR) Eva Oer
       
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