# taz.de -- Keine weiteren Lockerungen in Berlin: Nichts geht mehr vor Ostern
       
       > Für Schulen gibt es vorerst keine Perspektive auf weitere Lockerungen.
       > Der Impfstopp mit Astrazeneca sei „bitter“, sagt Regierender Müller
       > (SPD).
       
 (IMG) Bild: Bleibt vorerst unter Verschluss: Der Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca
       
       BERLIN taz | Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen und des
       vorläufigen Aus für die Impfungen mit dem AstraZeneca-Wirkstoff hat der
       rot-rot-grüne Senat am Dienstag die Notbremse gezogen: Weitere
       Öffnungsschritte für die Schulen wird es vor den Osterferien nicht mehr
       geben.
       
       Auch in der Kultur, im Einzelhandel und beim Sport wird man bis nach Ostern
       am Status quo festhalten, sagte der Regierende Michael Müller (SPD) am
       Dienstag nach der Senatssitzung. „Wir halten am Beschlossenen fest“, sagte
       Müller. „Aber Weiteres trauen wir uns nicht zu.“ Ansonsten, sagte Müller,
       riskiere man „ein ständiges Hin und Her, und das zermürbt die Menschen“.
       
       Eigentlich waren auf einer [1][Bund-Länder-Konferenz Anfang März] bei
       stabilen Inzidenzzahlen unter 100 weitere Lockerungsschritte für den 22.
       März verabredet worden. In Berlin hätten zum Beispiel die Gastwirte im
       Außenbereich wieder Tische aufstellen dürfen. Auch Sport hätte wieder in
       größeren Gruppen stattfinden sollen. Berlin hat derzeit eine Inzidenz von
       91, Tendenz allerdings seit Tagen steigend.
       
       Für die Schulen heißt das, dass zwar ab dem heutigen Mittwoch wie geplant
       die Jahrgangsstufen 10–13 wieder zurück in den Präsenzunterricht in
       Kleingruppen und mit Abstand kommen. Doch den Klassen 7–9 werde man vor den
       Osterferien kein Angebot mehr machen, sagte Müller. Bildungssenatorin
       Sandra Scheeres (SPD) hatte am Freitag, auch unter dem [2][Druck eines
       Verwaltungsgerichtsurteils], angekündigt, dass die Schulen diesen
       Jahrgängen in der kommenden Woche „Präsenztermine“ als „Angebot“ machen
       sollten.
       
       Es habe da aber am Dienstag Konsens im Senat gegeben, auch mit der
       Bildungssenatorin, dass man diesen Plan – insbesondere angesichts der nur
       schleppend anlaufenden Teststrategie in den Schulen – nicht halten könne,
       betonte Müller.
       
       ## „Alternatives Impfangebot“
       
       Nach den Osterferien sollen dann alle Jahrgangsstufen wieder in den
       Wechselunterricht, das sei „vorbehaltlich des Infektionsgeschehens“ bereits
       „vereinbart“, sagte Scheeres am Dienstag.
       
       Die Gewerkschaft GEW forderte unterdessen nach dem vorläufigen Aussetzen
       des AstraZeneca-Impfstoffs, den PädagogInnen müsse nun „ein alternatives
       Impfangebot“ gemacht werden. Bisher sollen die PädagogInnen mit AstraZeneca
       im Impfzentrum Tegel geimpft werden.
       
       Müller sagte, der vorläufige Stopp für den AstraZeneca-Wirkstoff sei ein
       „bitterer Rückschlag“ – und ließ dabei auch dezente Kritik an der
       Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) durchklingen,
       der die Impfungen nach [3][Meldungen über gefährliche Blutgerinnsel] sehr
       schnell ausgesetzt hatte. Von 437.000 bisher in Berlin gesetzten
       Erstimpfungen seien 57.000 mit dem Wirkstoff von AstraZeneca erfolgt. „Wir
       können den Ausfall nicht einfach so mit den anderen Wirkstoffen
       kompensieren“, sagte Müller.
       
       Seiner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gab Müller die Aufgabe mit,
       sich nun „damit auseinanderzusetzen“, wie man ein „vernünftiges
       Terminbuchungssystem auf die Beine stellt“, damit man die Impfungen schnell
       wieder aufnehmen könne, falls die Europäische Arzneimittelbehörde EMA
       möglicherweise schon am Donnerstag wieder grünes Licht für AstraZeneca
       geben sollte. Arztpraxen müssten bereits eingebunden werden, auch bevor es
       genügend Impfdosen gebe, sagte Müller.
       
       16 Mar 2021
       
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