# taz.de -- Kritik an Klöckner von den Grünen: EU-Agrarreform stockt > Die Grünen geben Bundesministerin Klöckner eine Mitschuld am Abbruch der > jüngsten EU-Gespräche. Es geht um jährlich 55 Milliarden Euro für > Landwirte. (IMG) Bild: Wird von den Grünen für ihre Landwirtschaftpolitik kritisiert: Julia Klöckner in Brüssel BERLIN dpa/taz | Grünen-Chef Robert Habeck hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) mitverantwortlich für das Scheitern der jüngsten EU-Agrarverhandlungen gemacht. „Statt Kompromisse zu ermöglichen und eine vermittelnde Rolle einzunehmen, hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner ihre eigenen auf Bundesebene gemachten Vorschläge sogar noch unterboten“, sagte Habeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). Damit habe sie entscheidend dazu beigetragen, dass die Verhandlungen über die Agrarsubventionen abgebrochen werden mussten. „So schadet sie auch den Bäuerinnen und Bauern, die dringend Planungssicherheit brauchen“, sagte Habeck. Habecks Vorwürfe entbehrten „jeder sachlichen Grundlage“, entgegnete die Ministerin am Samstag in Berlin. Bei den sogenannten Trilog-Verhandlungen in der vergangenen Woche zwischen Ministerrat, EU-Kommission und -Parlament habe sich Deutschland für einen Kompromiss eingesetzt. Habeck hatte kritisiert, der Rat der EU-Landwirtschaftsminister habe sich in seinen Positionen zu Umweltauflagen für die Landwirte kein Stück nach vorne bewegt und damit „die Verhandlungen an die Wand gefahren“. Die EU zahlt jährlich rund 55 Milliarden Euro Subventionen für die Landwirtschaft. Dennoch geben vor allem kleine Höfe auf, die Branche trägt maßgeblich zu Klimawandel und Artensterben bei. Eine Reform greift frühestens vom Jahr 2023 an. Ein entscheidender Streitpunkt sind die Öko-Regelungen. Künftig soll ein bestimmter Prozentsatz der wichtigsten Subventionsart, der Direktzahlungen, an Umweltauflagen geknüpft sein. Parlament und Kommission wollen einen höheren Anteil als der Rat. Klöckner sagte, bei den Verhandlungen in Brüssel habe Deutschland der portugiesischen Ratspräsidentschaft ein starkes Mandat zum Kompromiss erteilt. Der Agrarrat habe im vergangenen Herbst noch für 20 Prozent der Direktzahlungen für Ökoregelungen gestimmt und das Europäische Parlament für 30 Prozent, die Bundesregierung gehe mit 25 Prozent in der eigenen Gesetzgebung bereits voran. Dafür habe Deutschland nun auch geworben. „So sehen Kompromissvorschläge aus“, das sei der richtige Weg. 30 May 2021 ## AUTOREN (DIR) Jost Maurin ## TAGS (DIR) Robert Habeck (DIR) Landwirtschaft (DIR) Bündnis 90/Die Grünen (DIR) Julia Klöckner (DIR) Landwirtschaft (DIR) Emanzipation (DIR) Landwirtschaft (DIR) Landwirtschaft (DIR) Landwirtschaft ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Neue Vergaberegeln der EU-Agrarpolitik: Längst nicht grün genug Die 27 EU-Mitgliedsländer müssen dringend in der Argarpolitik nachbessern, fordern Umweltverbände. Klimaschutz sei das bislang nicht. (DIR) Der Gärtnerinnenhof: Raketenwissenschaft auf dem Feld Die „Ackeramazonen“ bewirtschaften einen Hof in Blumberg. Sie kümmern sich um Selbstermächtigung und das richtige Wirsingtiming. (DIR) Regierungseinigung zu Agrarsubventionen: Mehr Öko, als CDU-Klöckner wollte Die CDU-Landwirtschaftsministerin gibt im Streit mit dem SPD-Umweltressort über EU-Agrarhilfen nach. Künftig sollen Bauern mehr für die Natur leisten. (DIR) Landesagrarminister vereinbaren Reform: Höfe sollen mehr für Umwelt leisten Die 16 Landesminister wollen EU-Agrarsubventionen ökologischer verteilen. Naturschützer wollen mehr, der Bauernverband weniger. (DIR) Wie soll Deutschland EU-Reform umsetzen?: Länder streiten über Agrarhilfen Die grünen Ressortchefs beharren darauf, dass Bauern deutlich mehr für die Umwelt leisten müssen. Doch vor allem die CDU-Minister mauern.