# taz.de -- Merkel nach der Hessenwahl: Letztes Mal Kanzlerin
       
       > Nach der Landtagswahl in Hessen will Angela Merkel auf den
       > CDU-Parteivorsitz verzichten. Auch als Kanzlerin will sie nicht erneut
       > antreten, bis dahin aber weiterregieren.
       
 (IMG) Bild: Die Nachfolge an der CDU-Parteispitze könnte Anfang Dezember geregelt werden
       
       BERLIN dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nach den [1][massiven
       Stimmenverlusten ihrer Partei bei der Landtagswahl in Hessen] im Dezember
       nicht mehr für den CDU-Vorsitz und sich 2021 ganz aus der Politik
       zurückziehen. Bis dahin will sie aber Kanzlerin bleiben. Das sagte sie am
       Montag in Berlin nach Sitzungen der Parteigremien.
       
       Bisher habe sie immer darauf bestanden, dass beide Ämter zusammengehören.
       Dass dies nun anders laufen solle, sei „ein Wagnis, keine Frage“. Sie halte
       es aber für vertretbar, dieses Wagnis jetzt einzugehen. Bei der nächsten
       Wahl wolle sie nicht wieder als Kanzlerin und auch nicht für den Bundestag
       kandidieren, sagte Merkel. Sie strebe auch kein anderes politisches Amt an.
       
       Mit der Bundesregierung insgesamt ging die CDU-Vorsitzende hart ins
       Gericht. Sie erklärte: „Das Bild, das die Regierung abgibt, ist
       inakzeptabel.“ Manches in den vergangenen Monaten halte ihrem eigenen
       Anspruch an die „Qualität der Arbeit“ auch nicht stand.
       
       Die Nachfolge an der Parteispitze könnte auf dem CDU-Parteitag Anfang
       Dezember in Hamburg geregelt werden. Für den Vorsitz kandidieren will der
       frühere Unionsfraktions-Vorsitzende Friedrich Merz. Das erfuhr die dpa aus
       dem Umfeld von Merz.
       
       Auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer will beim
       CDU-Parteitag als Merkel-Nachfolgerin kandidieren. Das kündigte die
       Saarländerin am Montag nach Angaben von Teilnehmern in der Sitzung des
       CDU-Vorstands in Berlin an.
       
       ## Ruf nach personellen Konsequenzen
       
       Wie zuvor schon in Bayern fuhr die Union am Sonntag in Hessen zweistellige
       Verluste ein. In der CDU wurde danach der Ruf nach personellen Konsequenzen
       laut. Im Laufe des Tages wollen die Parteigremien in Wiesbaden und Berlin
       über Konsequenzen aus dem Ergebnis beraten.
       
       Bei der Wahl verlor die CDU mit Ministerpräsident Volker Bouffier an der
       Spitze nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 11,3 Punkte im Vergleich
       zur Wahl 2013 und kam auf 27,0 Prozent. Die SPD mit Thorsten Schäfer-Gümbel
       an der Spitze erzielte 19,8 Prozent (minus 10,9). Großer Wahlgewinner
       wurden die Grünen mit ebenfalls 19,8 Prozent (plus 8,7).
       
       Dank der hohen Grünen-Zugewinne ist eine Fortsetzung des seit 2013
       regierenden schwarz-grünen Bündnisses in Hessen knapp möglich. Daneben
       kommen auch CDU und SPD sowie SPD, Grüne und FDP rechnerisch auf eine
       Mehrheit. Am stabilsten wäre ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP.
       
       29 Oct 2018
       
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