# taz.de -- Moskau mobilisiert in der Ost-Ukraine: Straßenkämpfe in Sjewjerodonezk
       
       > Russland verzeichnet im Osten der Ukraine Geländegewinne. Ein
       > Militärmanöver in Belarus beunruhigt viele.
       
 (IMG) Bild: Zerstörungen in Bachmut im Osten der Ukraine
       
       Während der russische Einmarsch in den zentralen und westlichen Gebieten
       der Ukraine zum Erliegen gekommen ist, kann Russland im Osten
       Gebietsgewinne verzeichnen. Sorgen bereiteten der ukrainischen Bevölkerung
       am Donnerstag belarussische Militärmanöver unweit der Grenze zur Ukraine.
       Besonders dramatisch ist derzeit die Lage in Sjewjerodonezk im Gebiet
       Luhansk.
       
       Dort sprach Gouverneur Sergej Gaidai von stark gestiegenem Beschuss und
       Straßenkämpfen am Stadtrand. Besonders heftig sei der Angriff auf das
       Chemiewerk Asot, in dessen Bunkern Zivilisten Schutz suchten. Innerhalb
       eines Tages seien in Sjewjerodonezk sechs Einwohner getötet und acht
       verwundet worden.
       
       Auf dem Portal NV berichtet der ukrainische Militärjournalist Juri Butusow,
       dass die russischen Truppen ihre Offensive auch bei Bachmut im Donezker
       Gebiet fortsetzten. Der Donezker Separatistenchef, Denis Puschilin,
       forderte, dass der Militäreinsatz in der Region beschleunigt werden müsse,
       da die Ukraine die Wasserversorgung im Norden blockiert habe. Unterdessen
       wurde bekannt, dass sich nicht alle Asowkämpfer aus dem Mariupoler
       Asowstal-Werk ergeben haben. Die russische regierungsnahe Agentur lenta.ru
       zitiert den Sprecher der Volksmilizen von Donezk, Eduard Basurin, man
       brauche noch zwei bis drei Wochen, um das Werk „zu säubern“.
       
       ## Vollständiger Rückzug
       
       Zunehmend wütend reagiert man in der Ukraine auf westliche Appelle nach
       ukrainischen Zugeständnissen. Mit jedem weiteren Ort, den die russischen
       Besatzer einnehmen, sinkt die Bereitschaft der Ukraine zu Zugeständnissen.
       Die russischen Verbrechen von Butscha, Irpen und Borodyanka hätten die
       öffentliche Meinung in der Ukraine geändert, zitiert der focus.ua die
       Politologin Maria Kutscherenko. Nun sei ein Rückzug auf die Linien vom 24.
       Februar, inklusive der besetzten „Volksrepubliken“ von Donezk und Luhansk,
       kein Thema mehr, so Kutscherenko.
       
       Ebenfalls bei focus.ua zitiert Präsidentenberater Michail Podoljak
       Außenminister Kuleba mit den Worten, ein Sieg der Ukraine sei erst dann
       erreicht, wenn sich die russischen Truppen vollständig aus der Ukraine
       zurückgezogen hätten, Kriegsverbrecher bestraft würden und man von Russland
       Reparationen bekomme. Die letzten direkten ukrainisch-russischen
       Verhandlungen hatten am 29. März in Istanbul stattgefunden.
       
       26 May 2022
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernhard Clasen
       
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