# taz.de -- Nach Vorwürfen von Ex-Berater: Boris Johnson in Bedrängnis
       
       > Der Ex-Vertraute Dominic Cummings wirft dem britischen Premier
       > Verfehlungen bei der Renovierung seiner Dienstwohnung vor. Labour fordert
       > Aufklärung.
       
 (IMG) Bild: Vom früheren Vertrauten belastet: der britische Premier Boris Johnson am Freitag in Stoney Middleton
       
       LONDON dpa | Nach umfassenden Vorwürfen seines früheren Vertrauten Dominic
       Cummings gerät der britische Premierminister Boris Johnson unter anderem
       wegen einer Renovierung seiner Dienstwohnung in Bedrängnis. [1][Die
       führende Oppositionspartei Labour] forderte den Premier am Samstag zu
       Erklärungen auf.
       
       „Wir müssen den kompletten Betrag erfahren, der ausgegeben wurde, und wir
       müssen wissen, wer die Arbeit überhaupt bezahlt hat, wen der
       Premierminister jetzt zu erstatten vorschlägt“, sagte der
       Labour-Abgeordnete Steve Reed dem Sender BBC Radio 4. Die Regierung müsse
       jeglichen Schriftverkehr zu Zahlungen oder Spenden rund um den Umbau
       offenlegen.
       
       Mehrere britische Medien hatten zuvor unter Berufung auf Quellen aus der
       Downing Street berichtet, dass Cummings hinter der Veröffentlichung eines
       vertraulichen SMS-Austausches zwischen Johnson und dem Unternehmer James
       Dyson stecke. [2][Johnsons Ex-Chefberater, der seinen Posten nach
       erbittertem Streit im Dezember verlassen hatte], reagierte darauf am
       Freitag mit einer umfassenden Breitseite gegen den Regierungschef auf
       seinem privaten Blog.
       
       Darin warf er Johnson mehrere Verfehlungen vor, darunter auch bei der
       Renovierung der Amtswohnung in der Downing Street 11. Der Premierminister
       habe seit 2020 nicht mehr mit ihm über die Angelegenheit gesprochen,
       schrieb Cummings. Zuvor habe er Johnson gesagt, er denke, dass dessen
       „Pläne, dass Spender insgeheim für die Renovierung bezahlen, unethisch,
       dumm, möglicherweise illegal und mit ziemlicher Sicherheit ein Verstoß
       gegen die Regeln der ordnungsgemäßen Offenlegung politischer Spenden“
       seien. Er deutete damit an, dass Johnson einst geplant habe, Parteispender
       für den Umbau zahlen zu lassen.
       
       Wie die BBC und die Nachrichtenagentur PA berichteten, erklärte die
       Regierung am Freitag erstmals, dass Johnson den Umbau aus eigener Tasche
       bezahle habe. Die Regierung und Minister hätten sich zu jeder Zeit an den
       Verhaltenskodex und das Wahlgesetz gehalten. Gekostet haben soll der Umbau
       angeblich umgerechnet um die 230 000 Euro.
       
       24 Apr 2021
       
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