# taz.de -- Nachfolge von AKK: Südwest-CDU will Spahn ganz vorne
       
       > Unionsabgeordnete wünschen sich den Rückzug von Merz, Röttgen und
       > Laschet. Stattdessen träumen sie von Spahn als Vorsitzenden.
       
 (IMG) Bild: Immer im Blick: die Kanzlerkandidatur zur Bundestagswahl 2021
       
       BERLIN taz | In gut vier Monaten wählt die CDU ihren neuen Vorsitzenden.
       Bekanntlich hatte Amtsinhaberin Annegret Kramp-Karrenbauer [1][im Februar
       angekündigt, ihren Posten zu räumen.] Kurz darauf hoben vier Männer die
       Hand. Sowohl Kramp-Karrenbauers Dauerrivale Friedrich Merz als auch der
       Außenpolitiker Norbert Röttgen sowie das Duo Armin Laschet/Jens Spahn
       würden die Partei gerne führen. Immer im Blick: die Kanzlerkandidatur zur
       Bundestagswahl 2021.
       
       Der für das späte Frühjahr geplante Parteitag musste dann aber wegen der
       Coronapandemie abgesagt werden. Die CDU hatte mit dem Regieren in Bund und
       Ländern jedoch nicht nur alle Hände voll zu tun, sie verdankt der Rolle als
       Kümmererpartei inzwischen auch sensationelle Zustimmungswerte: Rund 37
       Prozent der WählerInnen würden der Union aktuell ihre Stimme geben.
       
       Das ist der eine Grund, weshalb nun Stimmen aus der CDU laut werden, die
       eine Rochade im Bewerberfeld fordern. Abgeordnete aus Baden-Württemberg
       haben gegenüber der Stuttgarter Zeitung erklärt, sie wünschten sich den
       Rückzug von Merz, Röttgen und Laschet zugunsten von Jens Spahn.
       
       Die drei „sollten überlegen, ob sie der Partei wirklich noch den
       notwendigen Impuls geben können oder nicht doch lieber den Weg frei machen
       für einen echten Generationswechsel“, sagt etwa der Bundestagsabgeordnete
       Michael Hennrich. Ihm springt der Innenexperte Armin Schuster zur Seite. Er
       sehe den Gesundheitsminister „nicht in der von ihm selbst gewählten
       Zurückhaltung, sondern eindeutig auf Augenhöhe mit den anderen Kandidaten“.
       
       Söder zu grün für die Union 
       
       Der andere Grund für den Vorstoß aus Südwest heißt [2][Markus Söder.] Ihn
       können sich aktuell 40 Prozent der WählerInnen als Bundeskanzler
       vorstellen. Sein Makel: Er ist Vorsitzender der kleinen Schwesterpartei CSU
       und inhaltlich ungefähr so grün wie Baden-Württembergs Ministerpräsident
       Kretschmann. Das könnte für die dortige CDU zum Problem werden, denn ihre
       Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann würde Kretschmann bei der Landtagswahl
       im März gerne ablösen. Ein derart taktisch sich als Grüner Gerierender wie
       Söder würde ihr die Abgrenzung zur Ökopartei noch schwerer machen als
       ohnehin der Fall.
       
       Die bisherigen Kandidaten für den CDU-Vorsitz lassen indes keine Neigung
       erkennen, sich zu trollen. Im Gegenteil: Norbert Röttgen, der die
       schlechtesten Umfragewerte hat, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur
       AFP, er könne bei sich „keinen Mangel feststellen“.
       
       24 Jul 2020
       
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