# taz.de -- Nachhaltigkeit in Berlin: Zero-Waste-Agentur gegründet
       
       > Die Berliner Stadtreinigung eröffnet die Zero-Waste-Agentur. Das Projekt
       > soll sich für ressourcenschonenden Konsum und Müllvermeidung einsetzen.
       
 (IMG) Bild: Die BSR plant mit der neuen Zero-Waste-Agentur Müllberge wie diese zu verhindern
       
       BERLIN taz | Begleitet von Applaus und einem kleinen Blitzlichtgewitter
       haben Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) und die Vorstandsvorsitzende
       der Berliner Stadtreinigung Stephanie Otto am Dienstag feierlich das Logo
       der neuen Zero-Waste-Agentur enthüllt. Es ist der Start des Pilotprojekts
       über das Schreiner sagt: Berlin „geht einen großen Schritt in Richtung
       einer nachhaltigen Zukunft“.
       
       Momentan besteht die Agentur einzig aus der Leiterin Meike Al-Habash. Sie
       breitet lachend ihre Arme aus und ruft „One Woman Show“. In der nächsten
       Zeit wird sie ein Team zusammenstellen, das sich als inhaltlich
       unabhängiger Teil der BSR mit dem Thema [1][„Null Verschwendung“]
       auseinandersetzen wird. Die Agentur, Teil des Abfallwirtschaftskonzepts
       2030, soll Anlauf- und Beratungsstelle für Initiativen sein und zu
       nachhaltigem Konsum und [2][Abfallvermeidung] arbeiten. Denn, wie Schreiner
       sagt: „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht.“
       
       Das Projekt sei das erste seiner Art in Deutschland und Europa und habe
       Vorbildcharakter, wie Schreiner betont. Al-Habash fügt hinzu, dass Berlin
       der richtige Ort für das Projekt sei. Finanziert wird die
       Zero-Waste-Agentur von der Senatsverwaltung, die dafür 1,3 Millionen Euro
       eingeplant habe.
       
       Initiativen, die in den Bezirken schon zu Nachhaltigkeit und
       Abfallvermeidung arbeiten, sollen gestärkt werden, so Schreiner. Denn in
       Berlin gebe es schon viele gute Ansätze, es gehe vorrangig darum, diese zu
       verbinden und auszubauen. Ein Beispiel sind die [3][„Repair Cafes“], in
       denen Berliner:innen „Hilfe zur Selbsthilfe“ bekommen. Defekte
       Alltagsgeräte können dort selbst repariert werden, anstatt weggeworfen und
       neu gekauft zu werden.
       
       Es gebe also bereits Lösungsansätze. Die Frage sei laut BSR-Chefin Otto
       eher: „Wie schaffen wir es, dass mehr Menschen mitmachen?“ Ziel der Agentur
       soll deshalb auch sein, das Bewusstsein für nachhaltige Kaufentscheidungen
       zu fördern und Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn laut
       Schreiner müssen sich „jetzt alle auch mal an die eigene Nase fassen.“
       
       Ein messbarer Erfolg, auf den Al-Habash hoffe, sei die Reduktion des
       Abfalls. Weitere Kriterien, an denen sich der Erfolg des Projektes messen
       lassen könne, seien zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Im Herbst wird es
       eine Auftaktkonferenz geben, bei der weitere Informationen bekannt gegeben
       werden.
       
       18 Jul 2023
       
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